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Trägerschaft für Tierheim in Dreieich soll neu geregelt werden

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Von: Holger Klemm

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Das Tierheim in Dreieich kümmert sich um die Fund- und Abgabetiere aus acht Kommunen des Kreises. Der Verein schlägt vor, dass diese im kommenden Jahr die alleinige Trägerschaft übernehmen.
Das Tierheim in Dreieich kümmert sich um die Fund- und Abgabetiere aus acht Kommunen des Kreises. Der Verein schlägt vor, dass diese im kommenden Jahr die alleinige Trägerschaft übernehmen. © Jost (Archiv)

Da die zuständige Stiftung 2021 aussteigt, sollen Kommunen beim Tierheim in Dreieich übernehmen.

Dreieich/Neu-Isenburg – Die Nachricht kam gestern Vormittag aus dem Neu-Isenburger Rathaus. Für das Tierheim in Dreieich muss die Organisation neu geregelt werden. Bisher war eine Stiftung beteiligt, die sich aber im kommenden Jahr zurückzieht. Alleinige Träger sollen die bisher beteiligten Kommunen werden. Neu-Isenburg signalisiert prinzipiell Zustimmung. In Dreieich wurde das Thema noch nicht beraten.

„Ich bin überrascht, dass die Stadt Neu-Isenburg jetzt damit kommt, dass sie unser in einer Bürgermeisterdienstversammlung vorgestelltes Konzept unterstützt. Das ist für das Tierheim Dreieich aber natürlich eine sehr positive Nachricht, über die wir uns freuen“, sagt Ursula Heil, Vorsitzende des Tierheim- Vereins. Hintergrund dieser neuen Pläne sei die Sicherung der Zukunft der Einrichtung, die sich unter anderem um die Fund- und Abgabetiere aus acht Kommunen des Kreises kümmert.

Es sei schon lange bekannt, dass der Vertrag mit dem Träger, die Stiftung Tierschutz, im Oktober des kommenden Jahres ausläuft. Diese hat ihren Sitz in England. Ihr gehört das Gebäude, das Grundstück im Haag in Dreieichenhain ist im Besitz der Stadt Dreieich. „In den vergangenen Jahren hat die Stiftung mit dem laufenden Betrieb und auch den Kosten wenig zu tun gehabt. In manchen Jahren hat sie die Kosten für die Versicherungen übernommen“, erläutert Heil. Die laufenden Ausgaben für die Fund- und Abgabetiere finanzieren sich ihren Angaben nach zu rund zwei Dritteln über die derzeit acht Mitgliedskommunen (Dreieich, Neu-Isenburg, Langen, Egelsbach, Heusenstamm, Obertshausen, Mühlheim und Seligenstadt) und zu einem Drittel aus Spenden und Erbschaften. Die Vorsitzende hofft, dass der Verein die Gebäude zu einem symbolischen Wert von einem Euro übernehmen kann. „Vor der Coronapandemie war geplant, dass die Vertreter der Stiftung im Juni oder Juli nach Frankfurt kommen, und wir Gespräche führen“, berichtet sie. Ob dieser Termin zu halten ist, könne derzeit aber angesichts der unklaren Situation noch nicht gesagt werden.

Um für den Verein und auch die Angestellten mehr Planungssicherheit zu haben, sieht das neue Konzept unter anderem vor, dass sich die beteiligten Kommunen des Kreises künftig dazu verpflichten, ihre Mitgliedschaft auf fünf oder zehn Jahre festzulegen. Derzeit seien diese Verträge jährlich kündbar. Weitere Kommunen seien demnach willkommen. Die Satzung soll entsprechend angepasst werden.

Dass Neu-Isenburg jetzt offiziell verkündet, die vom Vorstand erarbeiteten Ideen mitzutragen, sei erfreulich. Letztlich hofft Heil mit ihren Kollegen, dass alle dem Tierheim zugehörigen Kreiskommunen zustimmen. Auch aus Dreieich, Langen und Egelsbach habe sie dazu schon erste positive Signale vernommen.

Die Stadt Neu-Isenburg hat gestern mitgeteilt, dass eine endgültige Entscheidung zur Trägerschaft nach Bekanntgabe der Rahmenbedingungen erfolgen soll. Im Dreieicher Rathaus ist das Vorhaben bekannt, berichtet Pressesprecherin Claudia Scheibel gestern auf Anfrage. Man sei mit dem Verein im Kontakt. Wegen der Coronapandemie sei das Konzept zur neuen Organisation des Tierheims aber bislang noch nicht im Magistrat zur Sprache gekommen.

VON NICOLE JOST UND HOLGER KLEMM

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