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Trend in Dreieich geht Richtung Bannwald

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Von: Frank Mahn

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Über die Trassenführung des Radschnellwegs in Dreieich wird seit etlichen Monaten gestritten. Die unterschiedlichsten Meinungen prallen aufeinander.
Über die Trassenführung des Radschnellwegs in Dreieich wird seit etlichen Monaten gestritten. Die unterschiedlichsten Meinungen prallen aufeinander. © mahn

Noch bis zum 27. August können Bürger Anregungen und Vorschläge zur Führung des Radschnellwegs durch Dreieich einreichen. Offiziell stehen – wie mehrfach berichtet – fünf Varianten zur Wahl; eine führt durch Sprendlingen, vier durch Buchschlag, wo sich inzwischen Protest regt. Eine Strecke taucht in der Vorauswahl der Regionalpark Rhein-Main Südwest GmbH (noch) nicht auf: die sogenannte Sommerroute westlich der Bahn zwischen Darmstadt und Frankfurt. Doch viele sprechen sich für diese aus.

Dreieich - Sie rückt jetzt immer mehr in den Fokus, seit Hessens Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) vor einigen Wochen eine Änderung des Hessischen Waldgesetzes angekündigt hat. Wenn die Vorlage verabschiedet wird, können Raddirektverbindungen auch durch Bannwald führen. Diese Wendung, die erst nach Vorstellung der fünf Routen durch den Regionalpark-Geschäftsführer Manfred Ockel bekannt wurde, spielt auch den „Freunden des Radschnellwegs Dreieich“ in die Karten. Die Bürger-Initiative, der es auch darum geht, die sogenannte Sprendlinger Beule zu verhindern, wiederholt in einer Mitteilung ihre Forderung, die bahnnahe Trasse als Variante für den Dreieicher Abschnitt aufzunehmen. „Der Radschnellweg muss unmittelbar entlang der Bahn und in jedem Fall näher an der Bahn verlaufen als alle bisher gemachten Vorschläge“, betont Dr. Hans-H. Löwenstein. Idealerweise sollte die Trasse 1 aus der detaillierten Machbarkeitsstudie des Regionalverbandes Rhein-Main von 2015 umgesetzt werden, so der BI-Sprecher.

Gegenüber den anderen fünf Vorschlägen, die von Ockel und seinem Team bisher gemacht wurden, biete die Sommerroute zahlreiche Vorteile wie die kurze Entfernung zwischen den Kommunen und gute Zustiegsmöglichkeiten in die Bahn. „Die Trasse fordert kaum Waldeinschlag, da die Wege breit genug sind. Wir haben gemessen“, betont Löwensteins BI-Mitstreiter Bruno Wagner.

Eine Route westlich der Schienen wäre zudem deutlich preiswerter, als wenn sie durch ein Wohngebiet geführt werde. Auch von der Unterhaltung her sei sie günstiger, außerdem vermeide sie Kollisionen mit Fußgängern, Schulkindern und nicht zuletzt mit dem Autoverkehr. „Letztlich erfüllt diese Route die Kriterien, die ein Radschnellweg zu erfüllen hat, am besten“, ist die Initiative überzeugt.

Die Gruppe fordert deshalb die offizielle Aufnahme der bahnnahen Trasse in die Darstellung der Alternativen und eine Präsentation auf den entsprechenden Webseiten. Außerdem solle die Route in die Beschlussvorlage für das Stadtparlament aufgenommen werden. Die Initiative ist sich sicher: „Am Ende ist allen mit Trasse 1 gedient. Konflikte in der Stadt werden vermieden und das Projekt wird von den Bürgern nicht als Fehlinvestition, sondern als neue Dimension des Radfahrens angenommen.“

In der Dreieicher Lokalpolitik ist die Strecke westlich der Bahn inzwischen mehrheitsfähig. Die CDU hatte sie schon immer favorisiert, die SPD teilte gerade mit, sie halte sie für die bestmögliche Variante – unter der Voraussetzung, dass der Landtag die Gesetzesänderung durchwinkt. Auch die Fraktion Bürger für Dreieich (BfD) meldet sich jetzt zu Wort. „Als oberste Priorität favorisieren wir eine Führung entlang der Sommerroute – mit entsprechenden Zubringern, wie bereits mehrfach kommuniziert.“ Die Bürgerbeteiligung sei gut, aber nicht ausreichend. Die Fraktion fordert daher eine Online-Abstimmung, „sobald jene Routen identifiziert worden sind, die durchsetzbar sind“.

Von Frank Mahn

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