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Varieté unter Sternen Dauerbrenner bei den Burgfestspielen Dreieich

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Von: Holger Klemm

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Auf der Tribüne der Burgfestspiele hat Veranstaltungsleiterin Maria Ochs Platz genommen. In den Händen hat sie den Flyer von Varieté unter Sternen. Für die vier Abende im Juli zeichnet sie verantwortlich.
Auf der Tribüne der Burgfestspiele hat Veranstaltungsleiterin Maria Ochs Platz genommen. In den Händen hat sie den Flyer von Varieté unter Sternen. Für die vier Abende im Juli zeichnet sie verantwortlich. © jost

Die Tribüne steht, die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen. Am Donnerstag, 30. Juni, starten die Burgfestspiele mit „The Ukulele Orchestra of Great Britain“. Bis zum 14. August warten 44 Veranstaltungen. Zu den Dauerbrennern zählt „Varieté unter Sternen“, das von Donnerstag, 21., bis Sonntag, 24. Juli, gleich mit vier Vorstellungen auf dem Programm steht. Und da hat Maria Ochs, Veranstaltungsleiterin des Bürgerhauses und der Festspiele, einen besonderen Bezug.

Dreieich - Um die Abende zu einem Erfolg zu machen, ist nicht nur die Verpflichtung von nationalen und internationalen Artistinnen und Artisten mit notwendig. Es kommt auch darauf an, dass die Nummern Abwechslung bieten und in eine Dramaturgie des Abends eingebunden ist. Zuständig ist dafür erstmals Maria Ochs, Programmmacherin des Bürgerhauses und der Burgfestspiele. „Trotz der zusätzlichen Arbeit macht mir das großen Spaß“, sagt sie.

Für sie ist die Beschäftigung mit Varieté kein Neuland, kam sie schon an ihrem früheren Arbeitsort in Pforzheim damit in Berührung, wo sie das Wintervarieté organisierte. „Das ist eine schöne und faszinierende Szene. Viele Künstlerinnen und Künstler sind gut vernetzt“, berichtet sie. Auch unter den Machern gebe es eine Vernetzung und einen Austausch.

Durch verschiedene Festivals – unter anderem in Leipzig, Berlin und Paris – besteht die Möglichkeit, neue Talente zu entdecken. Und da habe es in den vergangenen Jahren einige Veränderungen gegeben. Früher habe die Devise höher, schneller, weiter gegolten. „Doch irgendwann können die Nummer nicht noch spektakulärer werden“, meint Ochs. „Aktuell wird mehr Wert auf eine Geschichte gelegt, die mit den unterschiedlichsten artistischen Mitteln erzählt wird.“ Dabei spielt die Ästhetik eine große Rolle.

Einen Eindruck von den Entwicklungen im Varieté oder Noveau Cirque bekamen die Dreieicher und Dreieicherinnen im vergangenen Jahr bei der Reihe „Luft und Liebe unterwegs“ in den Stadtteilen. Dort spielten die Geschichten der jeweiligen Interpretinnen und Interpreten eine große Rolle.

Da erst im Februar/März die Entscheidung fiel, die Burgfestspiele nach zweijähriger Pause endlich wieder stattfinden zu lassen, war die Vorbereitungszeit für „Varieté unter Sternen“ relativ kurz. Doch für Maria Ochs war es kein Problem, Artisten für den Burggarten zu gewinnen. Insgesamt werden es zehn sein, darunter zwei Duos. Das Kriterium bei der Auswahl war neben der Qualität auch eine Mischung der verschiedenen Disziplinen wie Luftakrobatik, Jonglage, Kontorsion, chinesischer Mast, aber auch Komik und Slapstick. Dabei muss auch auf die Bedingungen des Burggartens geachtet werden. Im Gegensatz zu einem Varietétheater kann am Rundbogen auf der Bühne kein Hängepunkt für Luftnummern installiert werden. Für den Auftritt von Anna Shvedkova mit ihrer Trapezakrobatik muss eine Konstruktion am Rand aufgebaut werden.

Schon für Varieté unter Sternen vor zwei Jahren, das dann pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, war Moderator und Bauchredner Daniel Reinsberg fest eingeplant. Maria Ochs spricht von einer idealen Besetzung. Mit seinen Figuren wie Scholli, dem coolsten Pinguin von Berlin, oder dem sprechenden Waschlappen, spricht er auch die Jüngeren an. „Das war uns wichtig. So kurz vor den Sommerferien wollten wir etwas für die ganze Familie anbieten“, betont Ochs.

Mit Reinsberg ist sie im Gespräch über den genauen Ablauf des Abends, damit auch ein stimmiges Programm entsteht. Zudem wird eine junge Frau eine Choreografie für den Anfang und das Ende erarbeiten. Die Mitwirkenden haben dazu Videos geschickt. Allerdings wird zum Erarbeiten der Choreografie nicht viel Zeit bleiben, da alle erst kurz vorher anreisen. Doch Maria Ochs ist zuversichtlich, dem Publikum schöne und unvergessliche Abende bieten zu können – und das für die gesamten Burgfestspiele. Es werden ihre ersten sein. „Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“

Für „Varieté unter Sternen“ müssen sich die Interessierten sputen. Karten gibt es aktuell nur noch für den Sonntag, 24. Juli, um 19 Uhr – zu haben im Ticket-Service des Bürgerhauses, z 06103 60000.

Von Holger Klemm

Kraftvoll bewegt sich Thomas Staath mit artistischer Perfektion und Anmut am chinesischen Mast, als würden die Gesetze der Schwerkraft vom ihm bestimmt.
Kraftvoll bewegt sich Thomas Staath mit artistischer Perfektion und Anmut am chinesischen Mast, als würden die Gesetze der Schwerkraft vom ihm bestimmt. © -
Moderator und Bauchredner Daniel Reinsberg hat auch Scholli, den coolsten Pinguin von Berlin, und einen sprechenden Waschlappen mit im Gepäck.
Moderator und Bauchredner Daniel Reinsberg hat auch Scholli, den coolsten Pinguin von Berlin, und einen sprechenden Waschlappen mit im Gepäck. © -

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