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Versorgungsengpass an Dreieicher Grundschule abgewendet

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Von: Frank Mahn

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Ob das ehemalige Lehrerhaus als zukunftsfähige Lösung für die Betreuung infrage kommt, soll geprüft werden.
Ob das ehemalige Lehrerhaus als zukunftsfähige Lösung für die Betreuung infrage kommt, soll geprüft werden. © Jost

Die Eltern der Karl-Nahrgang-Schule in Götzenhain, die auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder angewiesen sind, können aufatmen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat am Dienstagabend – wie erwartet – grünes Licht für die Anmietung einer Containeranlage auf dem Schulhof gegeben. Stadt, Kreis, Schulleitung, die AWO Soziale Dienste gGmbH als Trägerin der Betreuung und natürlich die Eltern hoffen nun, dass sie nach den Sommerferien Anfang September genutzt werden kann.

Dreieich - Der Ausschuss hat den Magistrat auf Bitte von Bürgermeister Martin Burlon ermächtigt, alle weiteren notwendigen Schritte umgehend veranlassen zu können. Eigentlich wäre dazu ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erforderlich, aber die tagt erst am 19. Juli. Die Stadtregierung will keine Zeit verlieren, der September-Termin ist ohnehin ehrgeizig. Nach Angaben von Martin Burlon sind die beiden Container gestern unverzüglich bestellt worden. „Wir haben die Zusage, dass sie bis Mitte, spätestens Ende August auf dem Schulhof aufgestellt werden.“ Auch der Bauantrag sei vorbereitet. Sollte der Zeitplan nicht aufgehen, ist als Interimslösung das evangelische Gemeindehaus vorgesehen. Dort sollen für die Übergangszeit die zu betreuenden Viertklässler unterkommen.

Hintergrund: Die Götzenhainer Grundschule verzeichnet steigende Schülerzahlen. Deshalb, so heißt es, müssten Räume, die zuletzt für die Betreuung zur Verfügung standen, wieder als Klassenzimmer genutzt werden. Die AWO hätte dadurch ab September nur noch 120 statt der aktuell 145 Plätze anbieten können. Auf der Anmeldeliste fürs neue Schuljahr stehen aber 160 Namen. Nach einem Brandbrief der AWO und Protesten von Eltern kam Bewegung in die Angelegenheit. Um die Nachfrage bedienen zu können und der drohenden Reduzierung von Plätzen entgegenzuwirken, entschloss sich die Stadt schließlich zur Anmietung von zwei Containern, da die zunächst ins Auge gefasste Anmietung eines Containers nur den Erhalt der 145 Plätze gesichert hätte. Einige Kinder wären dann also leer ausgegangen.

Dieses Szenario ist auf den letzten Drücker abgewendet worden. Für die Kosten der Containerlösung kommt die Stadt auf. Für 2022 bedeutet das Ausgaben von etwa 63 000 Euro. Davon macht die Miete für vier Monate 11 000 Euro aus. Fundament, zusätzlicher Schallschutz in den Containern, Elektroanschlüsse und Honorarkosten – so setzt sich der Rest zusammen.

Aktuell geht der Magistrat davon aus, die Containeranlage mindestens zwei Jahre mieten zu müssen, bis dauerhafte Räumlichkeiten für die Schulkindbetreuung zur Verfügung stehen. Wie diese langfristige Lösung aussehen soll, ist momentan völlig offen. Bislang wurde eine Sanierung des ehemaligen Lehrerhauses auf dem Schulgrundstück favorisiert. Nach Burlons Worten soll die ganze Problematik aber noch mal einer Gesamtbetrachtung unterzogen werden. Denn: Ab 2026 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule; im ersten Schritt für Erstklässler, bis 2030 für alle. Ob das Lehrerhaus diesen Ansprüchen genügen kann, soll geprüft werden. Burlon: „Wir wollen den gesamten Standort neu bewerten.“

Von Frank Mahn

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