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Wohnungsprojekt der DreieichBau teurer und später

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Von: Frank Mahn

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Vor Weihnachten sollen noch alle Fenster rein. Bis zur Bezugsfertigkeit der beiden Häuser wird es wahrscheinlich August werden.
Vor Weihnachten sollen noch alle Fenster rein. Bis zur Bezugsfertigkeit der beiden Häuser wird es wahrscheinlich August werden. © strohfeldt

Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums ist eine der Kernaufgaben der DreieichBau AöR. Dabei setzt die städtische Tochter auf Nachverdichtung – so wie an der Hainer Chaussee 72. Auf dem Gelände des ehemaligen BIK-Hauses entstehen zwei Häuser mit 29 Mietwohnungen und eine Tagespflegeeinrichtung für zehn Kinder unter drei Jahren. Gestern wurde Richtfest gefeiert.

Dreieich - 23 Wohnungen werden mit Mitteln aus einem Programm des Landes Hessen gefördert. Für drei davon hat die DreieichBau mit der Inneren Mission Jugend- und Behindertenhilfe GmbH (Darmstadt) einen Vorvertrag für eine längerfristige Anmietung geschlossen. In die sogenannten Inklusionswohnungen ziehen Menschen mit Unterstützungsbedarf.

Um nicht noch mehr Fläche zu versiegeln, parken die künftigen Bewohner in einer Tiefgarage mit 23 Plätzen. Obendrauf wird ein Außenspielbereich für die Kindertagespflege angelegt. Weil das Grundstück leicht abschüssig ist, hat sich die DreieichBau für eine konventionelle Bauweise entschieden und gegen Module. Sicher ist schon jetzt: Bei den veranschlagten Ausgaben von 7,5 Millionen Euro bleibt es aufgrund der krisenbedingten Preissteigerungen nicht. Dirk Böttcher, Technischer Vorstand der AöR, ist aber zuversichtlich, den im Wirtschaftsplan fixierten Gesamtkostenrahmen von 8,4 Millionen Euro einzuhalten. Durch Lieferengpässe bei Materialien verschiebt sich zudem die für Mai geplante Fertigstellung. Böttcher peilt nun August an.

In Sachen Nachhaltigkeit hat das Projekt einiges vorzuweisen. In zwei Zisternen ist Platz für 32 500 Liter Regenwasser. Für Heizung und Warmwasserbereitung bauen die Stadtwerke im Keller ein Blockheizkraftwerk, das perspektivisch auch den Neubau der Schulkindbetreuung an der gegenüberliegenden Ludwig-Erk-Schule versorgen soll. Ergänzend dazu erzeugt eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des rückwärtigen Gebäudes Strom, der dem Allgemeinstrom zugeführt wird. Dadurch reduzieren sich die Betriebskosten für die künftigen Mieter. Als innovativ bezeichnen die Verantwortlichen die Fassadendämmung: Integrierte Nistkästen sollen zum Lebensraum für Mauersegler und Fledermäuse werden.

„Die Hainer Chaussee 72 wird ein weiteres Vorbildprojekt für die Verknüpfung von gefördertem Wohnungsbau mit weiteren wichtigen Angeboten in unserer Stadt“, betont Bürgermeister Martin Burlon. „Insbesondere die drei Inklusionswohnungen sind ein wertvolles Angebot für Dreieicher mit Unterstützungsbedarf.“

Dirk Böttcher ist froh, mit dem Richtfest in dieser schwierigen Zeit ein Zeichen setzen zu können. Wie angespannt die wirtschaftliche Lage durch den Ukraine-Krieg ist, zeigt der Umstand, dass das in der Eisenbahnstraße in Kooperation mit den Stadtwerken geplante Projekt erst einmal auf Eis gelegt wurde. Dort sollten ab August 32 Wohnungen mit integrierter Kita entstehen. „Der Verwaltungsrat hat beschlossen, das Bauvorhaben zurückzustellen“, sagt Böttcher. Die AöR werde sich in nächster Zeit auf den Kita-Ausbau konzentrieren.

Von Frank Mahn

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