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Prozess um Kinderpornografie: Gericht fällt Urteil gegen Mann aus Dreieich

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In einem Prozess um Kinderpornografie wurde ein Dreieicher zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.
In einem Prozess um Kinderpornografie wurde ein Dreieicher zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. © dpa

Vor dem Amtsgericht Langen steht ein Mann aus Dreieich wegen des Besitzes von Kinderpornografie vor Gericht. Seine Erklärungen sind schwierig nachzuvollziehen.

Langen – „Ich kann mir nicht erklären, wie die Dateien auf meinen Rechner gekommen sind.“ Das ist die wenig glaubhafte Erklärung des Angeklagten in einem Prozess um Kinder- und Jugendpornografie vor dem Amtsgericht Langen. Geholfen hat sie ihm nicht. Richter Volker Horn verurteilt den 65-jährigen Sprendlinger zu zehn Monaten Haft auf Bewährung und der Auflage, tausend Euro an den Kinderschutzbund zu zahlen.

Vor zweieinhalb Jahren verfingen sich die Internetbewegungen des Angeklagten im Netz der NCMEC (National Centre for Missing and Exploited Children). Das ist eine US-amerikanische Organisation, die Fälle von vermissten oder ausgebeuteten Kindern bearbeitet. Lädt ein Internetnutzer kinderpornografische Dateien zu US-Internetdiensten wie Facebook oder ähnlichen hoch, ergeht automatisch ein Hinweis an die NCMEC. Sie meldet den Fall dann an das Bundeskriminalamt. Konkret ging es um sechs einschlägige Dateien, die der Sprendlinger am 23. und 24. August 2019 in einer WhatsApp-Gruppe mit einer zwei- bis dreistelligen Mitgliederzahl geteilt hatte. Von da an war der bis dato unauffällige Mann ohne sein Wissen im Visier der Ermittlungsbehörden.

Prozess gegen Mann aus Dreieich in Langen: Polizei fand Kinderpornografie auf seinem Rechner

Am 19. Februar 2020 ist es dann soweit: Beamten der Offenbacher Kripo stellen die Wohnung des Rentners und seiner Ehefrau auf den Kopf. Die Ermittler beschlagnahmen einen PC und drei Mobiltelefone. Und sie werden fündig. Insgesamt 331 Fotos und Videos mit kinder- und jugendpornografischem Inhalt werden gesichtet. Trotz dieser handfesten Beweise weist der Rentner im Gerichtssaal sämtliche Schuldvorwürfe von sich. Auch sein Verteidiger Till Seitel kann ihn nicht zu einem möglicherweise strafmildernden Geständnis bewegen. Ob der Verurteilte in Berufung geht, steht noch nicht fest. (Von Silke Gelhausen)

Eine Sondereinheit der Kriminalpolizei widmet sich ganz dem Kampf gegen Kinderpornografie. Im Raum Offenbach hatte die Einheit im letzten Jahr einen großen Ermittlungserfolg.

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