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Abenteuer zwischen Acker und Scheune

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Runden drehen im Gokart-Parcours, Rundfahrten auf dem Traktor-Anhänger, Streichelzoo, Riesensandkasten, Strohburg und etliches mehr: Um für Kurzweil der kleinen Gäste zu sorgen, hatten die Organisatoren des Birkenhof-Fests einmal mehr nichts dem Zufall überlassen. Die Erwachsenen genossen derweil Leckereien in fester und flüssiger Form oder nahmen Fuhrpark und riesige Solaranlage des Hofs unter die Lupe. Einziges kleines Manko: Die Natur ist etwas in Verzug. „Die Erdbeerernte kann erst nächste Woche beginnen“, musste Birkenhof-Chef Arno Eckert Fans der süßen Früchtchen vertrösten. © Strohfeldt

Egelsbach ‐ Fröhliche Kinder raus aus dem Traktor-Anhänger – neugierige Kinder rein: Im 45-Minuten-Takt vollzieht sich der Wechsel in der Maschinenhalle des Birkenhofs. Von Sandra Dorn

Die Traktorfahrt entlang der Felder und Streuobstwiesen ist einer der vielen Höhepunkte des Hoffests, bei denen nicht nur der Nachwuchs leuchtende Augen bekommt. „Es war zu keinem Zeitpunkt langweilig“, sagt Uschi Franson aus Arheilgen und die dreijährige Sophie in den Armen von Papa Irving Villegas strahlt. Landwirt Helmut Fink hilft derweil der nächsten Ladung Mädchen und Jungs, über eine Leiter einzusteigen. Nebenher hat der Ackerbauer, der Felder auf Egelsbacher und Langener Gemarkung bestellt, Wissenswertes über die Felderwirtschaft zu erzählen. Etwa, dass Raps nur alle vier Jahre auf demselben Feld angebaut werden kann und Weizen auf Weizen ebenfalls „wenig Sinn“ macht.

Ursprünglich als Auftakt der Erdbeersaison gedacht, hat sich das jährliche Fest des Birkenhofs zum Magneten für Familien aus dem gesamten Umkreis entwickelt. Dieses Jahr ist die Natur aber ein wenig in Verzug. „Die Erdbeerernte kann erst nächste Woche beginnen“, vertröstet Birkenhof-Chef Arno Eckert. Dann besteht auch wieder die Möglichkeit zum Selbstpflücken. Auf etwa zwei Hektar reifen die roten Früchte derzeit heran – ungespritzt wie auch sämtliches Gemüse, das der Familienbetrieb für die Direktvermarktung anbaut. Den Betrieb gründete sein Vater, vor etwa zwölf Jahren entschied die Familie: „Wir machen unseren Gemüse- und Erdbeeranbau ungespritzt“, erzählt Eckert, der als Dienstleister auch in der Landschaftspflege tätig ist.

Erdbeersaison für Selbstpflücker startet nächste Woche

Im Vergleich zu Betrieben, die ihre Erdbeeren spritzen und mit Folien bedecken, damit sie schneller heranreifen, ist der Ertrag der Biofrüchte um zwei Drittel geringer, dafür ist eben keine Chemie im Spiel und die Beeren können beim langsameren Wachstum mehr Sonne tanken – schönes Wetter vorausgesetzt. „Um Schädlinge wie Schimmelpilze zu vermeiden, liegen die einzelnen Reihen weiter auseinander“, erklärt Eckert. Da der Birkenhof daneben auch konventionellen Getreideanbau betreibt, kann Eckert kein Bio-Siegel vorweisen, „aber die Leute, die in unseren Hofladen kommen, wissen, dass sie hier ungespritzte Ware erhalten“.

Hinter der Maschinenhalle sind derweil vier kleine Mädchen damit beschäftigt, Rosa-Lotta, Frieda und Rosemarie mit Heu zu versorgen. Unermüdlich werfen sie Heu in den Trog der Kühe. „Es ist super hier“ finden die Familien Mörth und Kern. „Es gibt viel zu sehen und das Gelände ist sehr weitläufig“, sagt Bettina Mörth. Wissenswertes über die Zucht von Shiitake- und Austernpilzen, Champignons und Samthauben kann man bei Arno Kubach erfahren, über die Bienenzucht informiert der Bienenhof Greff, über die Streuobstwiesen und den Siebenschläfer das Langener Umweltreferat. Und überall wuseln Kinder umher: Im Riesensandkasten – weniger ein Kasten als vielmehr ein riesiger Hügel –, beim Gokartfahren und natürlich bei der Maschinenausstellung, die Gelegenheit bietet, auf Traktoren und Bagger zu klettern. Etwas ruhiger geht es beim Stockbrot-Backen zu. Patrick lässt sein Brot, das über dem Lagerfeuer langsam Farbe annimmt, nicht aus den Augen – es ist immerhin sein allererstes. Bis vor einem Monat haben der Fünfjährige und seine kleine Schwester mit den Eltern noch in Florida gelebt, nun ist die Familie nach Dreieich-Buchschlag gezogen. „It’s great!“, sagt Papa Ian Trumbull.

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