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Deutscher Engagementpreis für Marcel Wilhelm

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Von: Julia Radgen

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Stolzer Preisträger: Marcel Willhelm mit Jan Wenzel (Bündnis für Gemeinnützigkeit, links) sowie Regina Terzic und Jan Spekker von der Deutschen Fernsehlotterie.
Stolzer Preisträger: Marcel Willhelm mit Jan Wenzel (Bündnis für Gemeinnützigkeit, links) sowie Regina Terzic und Jan Spekker von der Deutschen Fernsehlotterie. © Svea Pietschmann

Er hat es geschafft: Marcel Wilhelm aus Egelsbach wurde für seine Aktion „Krebs kennt keine Kilometer“ mit dem Deutschen Engagementpreis ausgezeichnet. Der 27-Jährige hat sich den Publikumspreis gesichert – für diesen musste man online auf Stimmenfang gehen.

Egelsbach – Im Vergleich zu den Preisen in den unterschiedlichen Kategorien ist er sogar mit 10 000 Euro dotiert. Der junge Mann ist der einzige Preisträger aus Hessen. Mit 12 533 Stimmen konnte Wilhelm die Abstimmung beim Publikumspreis für sich entscheiden und nahm am Donnerstagabend im Deutschen Theater in Berlin die Auszeichnung entgegen. „Dieser Preis bedeutet mir abnormal viel“, freut sich Wilhelm anschließend im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe niemals erwartet, dass aus seiner „Schnapsidee“ einmal ein Projekt entstehen würde, bei dem binnen zwei Jahren 100 000 Euro für den guten Zweck zusammenkommen, geschweige denn eine solche Würdigung.

Der Sanitäter aus Egelsbach – aktuell schult Wilhelm zum Notfallsanitäter um – startete im November 2020 seinen ersten Spendenlauf „Krebs kennt keine Kilometer“ und lief seither von seiner Heimatgemeinde aus in Rettungsdienstuniform immer wieder in verschiedene Großstädte Deutschlands. Dabei hat er Spenden für gemeinnützige Vereine gesammelt, die sich für krebskranke und benachteiligte Kinder einsetzen. „Dass ich nun den größten bundesweiten Engagementpreis erhalten habe, den es gibt, ist auch ein tolles ,Gütesiegel‘ für jedes meiner künftigen Projekte“, sagt Wilhelm.

Dank an die treue Community

Das Stimmensammeln sei eine Herausforderung gewesen, gibt er zu. Denn alle Nominierten, die die Jury nicht in eine Preiskategorie eingeteilt hat, hatten die Möglichkeit, in einer öffentlichen Abstimmung das Publikum von sich zu überzeugen. Wilhelm, der sehr aktiv auf Social Media ist und seine Spendenläufe von Anfang an in sozialen Netzwerken begleitet, rechnete sich zwar ganz gute Chancen aus – „meine Community ist sehr stark“, sagt er über den Unterstützerkreis, der seine Aktivitäten verfolgt – aber am Ende sei es doch knapp gewesen. Mit einem kleinen Vorsprung habe er es dennoch geschafft – und freut sich nun sehr.

Wie er das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro einsetzt, darüber hat sich Wilhelm viele Gedanken gemacht. „Auch darüber habe ich mit meiner Community geredet.“ Nach der Philosophie von „Krebs kennt keine Kilometer“ wollte er natürlich einen guten Zweck unterstützen. Nun hat er entschieden, die Hälfte seinen Gewinnes, also 5 000 Euro auf zehn nominierte Vereine aufzuteilen, die leider nicht gewonnen haben. „Das sind Vereine aus allen möglichen Sparten, die Tolles leisten und denen ich meine Wertschätzung ausdrücken möchte.“

Nächster Spendenlauf steht schon an

Den zweiten Teil des Preisgeldes steckt Wilhelm in weitere Projekte des mittlerweile eingetragenen Vereins „Krebs kennt keine Kilometer“. Er möchte immer noch seinen Plan eines Inklusionsspielplatzes, der sich auch für körperlich und geistig behinderte Kinder eignet, umsetzen und ist dazu in Gesprächen mit der Gemeinde Egelsbach. Außerdem steht der nächste Spendenlauf an – sein bislang längster. „Vom 10. bis 30. Dezember will ich von Sylt bis zum Schloss Neuschwanstein laufen“, so Wilhelm voller Elan.

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