Den Rat der Jüngsten in Egelsbach eingeholt

In der jüngsten Sitzungsrunde in Egelsbach fehlte ein Punkt auf der Tagesordnung des Bau- und Umweltausschusses am 27. September und der Gemeindevertretersitzung am 13. Oktober. Eigentlich war vorgesehen, dass der Gemeindevorstand das aktualisierte Egelsbacher Spielplatzkonzept vorstellt. Doch der Grund für die Verzögerung ist ein guter: Denn die Gemeinde wollte noch einen Projekttag abwarten, den das Jugendparlament an der Wilhelm-Leuschner-Schule (WLS) abgehalten hat.
Egelsbach - „Wir haben die Grundschule besucht, um mit den Schülern in Austausch über die Egelsbacher Spielplätze zu kommen“, berichtet Justus Dietsche, Vorsitzender des Jugendparlaments. „Ziel der Aktion war, die Wünsche und Forderungen der Grundschüler zu erfahren, diese an die Gemeinde und den Fachdienst Ortsentwicklung weiterzutragen und somit aktiv Einfluss auf das Egelsbacher Spielplatzkonzept der nächsten Jahre zu nehmen“, erklärt Mareike von Tiling, Hauptorganisatorin des Projekttages.
Teilgenommen haben insgesamt gut 35 Jungen und Mädchen aus dem Schülerparlament. Dieses ist ein Zusammenschluss der verschiedenen Klassensprecher sowie der beiden Schulsprecher. Nach einer kurzen Einführung durften die Kinder über ihren Lieblingsspielplatz und ihr Lieblingsspielgerät abstimmen. Dabei kristallisierte sich schnell ein Favorit heraus: Es ist der „Seilbahn-Spielplatz“ in der Offenthaler Straße, auf dem sich zugleich das Lieblingsgerät der Kinder befindet, die Seilrutsche.
Anschließend wurden die Grundschüler in Kleingruppen aufgeteilt und bekamen zwei Spielplätze zugeteilt, über die es zu diskutieren galt. Die Gruppenleiter protokollierten die Ergebnisse der Diskussion und stellten diese anschließend dem Plenum vor. Beispielsweise wünschten sich die Kinder barrierefreie Spielgeräte, einen weiteren Spielplatz mit Wasserspielgeräten und die Reparatur von zum Teil nur eingeschränkt funktionstüchtigen Spielgeräten. Darüber hinaus sammelte die Gruppe Ideen zur Umgestaltung von bestehenden Spielgeräten.
„All diese Ergebnisse haben wir im Jugendparlament sortiert und sie im Rahmen einer Präsentation und eines Gesprächs an den Fachdienst Ortsentwicklung der Gemeinde übergeben“, erklärt Fiona Schmidt, stellvertretende Vorsitzende der politischen Nachwuchsvertretung. Fachdienstleiterin Esther Praest freut sich über das Engagement der jungen Leute: „Die Aktion kam zu einem passenden Zeitpunkt. Es ist uns wichtig, die Wünsche der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, denn sie benutzen die Spielplätze ja täglich. Die Ergebnisse können wir nun – im Rahmen der Möglichkeiten – in die Aktualisierung des Egelsbacher Spielplatzkonzeptes einarbeiten.“ Das Spielplatzkonzept wird der Fachdienst dann zur nächsten Sitzungsrunde Ende November/Anfang Dezember in den Ausschuss und die Gemeindevertretung einbringen.
„Es hat unglaublich Spaß gemacht, über die Spielplätze zu sprechen”, meint Florian Kiermayr, Jugendparlaments-Mitglied und ehemaliger Schulsprecher der WLS. Und Schulleiter Martin Höhn merkt an: „Ich finde es toll, dass den Kindern aus dem Schülerparlament eine Perspektive geschaffen wurde, dass sie sich nach der Grundschule im Jugendparlament weiterhin engagieren können.“
„Der Projekttag hat den Grundschülern signalisiert: Ihr werdet gehört und ihr könnt was bewegen“, bilanziert der Vorstand des Jugendparlaments im Anschluss an die Veranstaltung. Das sei gerade im jungen Alter eine wichtige Erkenntnis. Die Jugendlichen bedanken sich bei Schulleiter Höhn, der die Aula zur Verfügung stellte, bei Esther Praest für die Möglichkeit, Einfluss auf das Spielplatzkonzept zu nehmen, und den Grundschülern dafür, dass sie so engagiert mitgearbeitet haben. msc
