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Egelsbach: „Hin und her“ beim Wochenmarkt vermeiden

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Von: Manuel Schubert

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Seit zwei Jahren findet der Wochenmarkt – eigentlich nur vorübergehend – auf dem Berliner Platz statt. Und in Zukunft? Die Entscheidung ist erst einmal vertagt.
Seit zwei Jahren findet der Wochenmarkt – eigentlich nur vorübergehend – auf dem Berliner Platz statt. Und in Zukunft? Die Entscheidung ist erst einmal vertagt. © Strohfeldt

Der Egelsbacher Wochenmarkt bleibt vorerst auf dem Berliner Platz. Die endgültige Entscheidung vertagen die Gemeindevertreter aufs nächste Jahr.

Egelsbach – Am Ende entscheiden die Gemeindevertreter, dass sie nichts entscheiden. Noch nicht. Eigentlich hatte der Gemeindevorstand empfohlen, dass das Parlament noch vor seiner Sommerpause die dauerhafte Verlegung des Wochenmarktes auf den Berliner Platz beschließt. Doch auf Antrag der Grünen wird der Beschluss aufs Frühjahr 2023 vertagt.

Hintergrund der Debatte: In der Marktsatzung ist eigentlich der Kirchplatz als fixer Standort festgelegt. Seit April 2020 hatte der samstägliche Wochenmarkt jedoch auf dem Berliner Platz stattgefunden, da sich hier die pandemiebedingten Abstandsregeln leichter einhalten ließen. Nun, da es keine Corona-Auflagen mehr gibt, musste eine Grundsatzentscheidung her: Zurück ans Stammdomizil Kirchplatz – oder dauerhaft auf dem Berliner Platz bleiben?

Für ersteren spricht, dass er mehr Charme hat und zentral im Ortskern liegt. Ein Nachteil ist, dass am Kirchplatz jede Woche für den Markt die Straße gesperrt und der Bus umgeleitet werden müssen. Am Berliner Platz besteht dieses Problem nicht, außerdem ist er groß genug, um für den Wochenmarkt in zwei Bereiche eingeteilt zu werden: einer für die Marktbuden, ein anderer für zahlreiche Parkplätze. Außerdem bietet die Fläche die Möglichkeit, dass der Markt perspektivisch wächst. Deswegen hatte der Gemeindevorstand dafür plädiert, dauerhaft mit dem Wochenmarkt auf den Berliner Platz umzuziehen und dies auch so in der Satzung zu verankern.

Nach intensiver Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss hat die Fraktion der Grünen jedoch einen Änderungsantrag gestellt, der vorsieht, den Markt vorerst auf dem Berliner Platz zu belassen und die endgültige Entscheidung ins nächste Jahr zu verschieben. Der Gemeindevorstand solle im Frühjahr eine neue Beschlussvorlage einbringen und bis dahin „ein umfassendes, repräsentatives Meinungsbild bei den von beiden möglichen Standorten betroffenen Gewerbetreibenden und bei der Bürgerschaft einholen“, fordern die Grünen.

Die Öko-Fraktion stört sich vor allem daran, dass die Verwaltung zwar im März eine Online-Umfrage zum Wochenmarkt durchgeführt, diese aber kaum publik gemacht hatte. Nur rund 200 Personen hätten sich beteiligt. „Das ist nicht gerade repräsentativ“, findet Grünen-Fraktionsvorsitzender Ulrich Hahn. „Wir sollten die Zeit nutzen, um die Umfrage noch einmal durchzuführen.“ Bei der ersten Befragung stimmten 48 Prozent für den Berliner Platz und 43 Prozent für den Kirchplatz.

Außerdem bereitet die Corona-Lage den Grünen Sorgen. Aufgrund der prognostizierten Verschärfung der Pandemielage im Herbst erscheine eine finale Entscheidung über den Wochenmarkt-Standort aktuell zu früh. „Es wäre fatal, wenn wir jetzt eine Rückkehr auf den Kirchplatz beschließen und die Corona-Entwicklung dazu führt, dass wir den Markt im Herbst kurzfristig wieder auf den Berliner Platz verlegen müssen“, meint Hahn. „Das damit verbundene ,Hin und her‘ soll aus rein praktischer Sicht vermieden werden“, schreiben die Grünen in ihrem Antrag. Außerdem steht ja noch die Sanierung des südlichen Kirchplatzes an, die Arbeiten sollen im Herbst beginnen. „Wir halten es für angebracht, diese nicht zu stören“, betont Hahn.

Widerspruch aus den anderen Fraktionen gibt es nicht. Der Änderungsantrag der Grünen wird einstimmig angenommen. Der Markt bleibt also erst einmal auf dem Berliner Platz. (Manuel Schubert)

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