SPD wünscht sich Standort-Alternativen für Hundewiese

Die SPD setzt sich bekanntlich für eine umzäunte Hundewiese in Egelsbach ein. Dort sollen Vierbeiner frei herumtollen können, ohne dass sie eine Gefahr oder einen Störfaktor für andere darstellen. Doch der Vorschlag des Gemeindevorstands für den Standort überzeugt die Fraktion nicht.
Egelsbach – Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Gemeindevorstand nach einstimmiger Aufforderung durch das Parlament den Grünstreifen nördlich der K 168 vorgeschlagen, direkt gegenüber dem Bauhof und der Jugendfläche. Die Antragsteller von der SPD sind mit dem Standort jedoch nicht ganz glücklich und wünschen sich Alternativen. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses gibt es durchaus Kritik an der Forderung der Sozialdemokraten, am Ende schließen sich jedoch drei Fraktionen dem Wunsch nach einer erneuten Prüfung an.
Eingangs erläutert die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Claudia Zscherneck, was ihre Partei am vorgeschlagenen Standort stört. Sie habe sich das Grundstück mehrmals angesehen, berichtet Zscherneck, „mit Hund, ohne Hund und zu verschiedenen Uhrzeiten“. Neben dem schmalen Zuschnitt des Geländes störe sie die Nähe zur K 168: „Es ist dort wahnsinnig laut, das hat wenig Erholungswert. Wenn man seinen Hund wegen des Lärms kaum rufen kann, glaube ich nicht, dass die Hundewiese viel genutzt werden würde.“
Fünf Wunschkriterien für Fläche
Deswegen möchte die SPD den Gemeindevorstand beauftragen, zu ermitteln, welche alternativen Grundstücke infrage kommen. Dazu schlägt die Fraktion fünf Kriterien vor: eine Grundstücksgröße zwischen 800 und 1200 Quadratmetern; ein möglichst rechteckiger/quadratischer Zuschnitt, sodass die Wiese in zwei Hälften für größere und kleinere Hunderassen unterteilt werden könnte; ausreichend Parkmöglichkeiten im näheren Umfeld; keine unmittelbare Nähe zu einer verkehrsreichen und lauten Straße; ein Standort außerhalb von Wohngebieten.
Bei der Diskussion im Ausschuss kommen dann gleich ein paar Vorschläge zur Sprache, für die es aber ebenfalls Pro- und Contra-Argumente gibt. So bringt Andreas Schweitzer (FDP) die Bürgerhauswiese ins Gespräch: „Sie ist zentral gelegen und ich sehe dort schon jetzt jeden Abend zehn bis 15 Hundeführer.“ Justus Dietsche, Vorsitzender des Jugendparlaments, erwidert, die Wiese werde viel zu sehr für andere Aktivitäten genutzt, etwa für Sportangebote des Jugendzentrums.
Zscherneck bringt das Vereinsgelände der Hundefreunde ins Gespräch. Dieses wiederum hält Schweitzer, der auch Vorsitzender des Vereins der Hundefreunde ist, für ungeeignet. Entsorge dort jemand die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners nicht richtig, sei dort aufgrund der Ablenkung „an ernsthaften Hundesport nicht mehr zu denken“.
Unverständnis bei den Grünen
„Ich fühle mich gerade, als hätte ich ein Déjà-vu“, sagt Harald Eßer (Grüne) kopfschüttelnd. „Wir haben den Gemeindevorstand beauftragt, eine Fläche zu suchen, das hat er getan. Jetzt wollen wir ihn noch mal beauftragen?“ Außerdem kritisiert er die von der SPD vorgeschlagenen Kriterien: Den Wunsch nach ausreichenden Parkmöglichkeiten bezeichnet Eßer als „Luxus“, die Einzäunung von mehreren separaten Flächen als „Overkill“.
Auch Bürgermeister Tobias Wilbrand (Grüne) macht der SPD wenig Hoffnung: „Ich befürchte, dass die Kriterien dazu führen, dass wir das Ergebnis null liefern müssen“, meint der Rathauschef. „Nicht im Wohngebiet, keine große Straße in der Nähe, genug Parkmöglichkeiten – das wird sich gegenseitig ausschließen.“ So habe die Gemeinde etwa im Bereich „Außerhalb“, östlich der Darmstädter Landstraße, einige Grundstücke in ihrem Besitz. „Die kann man aber nicht einzäunen, das macht die Untere Naturschutzbehörde nicht mit“, so Wilbrand. „Ich gehe fest davon aus, dass keine Fläche alle Kriterien erfüllt.“
Trotzdem wird der Antrag im Ausschuss mit den Stimmen von SPD, CDU, FDP und WGE angenommen. Die drei Grünen-Vertreter enthalten sich. Schließt sich die Gemeindevertretung dem Abstimmungsergebnis aus dem Ausschuss an, geht die Suche nach einem Standort für die Hundewiese also weiter.
Die Entscheidung über den SPD-Antrag zur Hundewiese trifft die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. März, um 20 Uhr im Rathaus, Freiherr-vom-Stein-Straße 13.