So war die Elschbächer Kerb 2022

Nach zwei Jahren Ausnahmezustand ist die Freude bei den Kerbborsch 2022, der Elschbächer Kerbgemeinschaft (EKG) und allen Fans merklich groß, endlich wieder eine „richtige“ Kerb mit Zelt und Programm zu feiern. Die EKG ist zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe der Elschbächer Kerb.
Egelsbach – Gestern Abend findet die Traditionsfeier mit der Verbrennung der Kerbbobb und der Fahnenübergabe an den Jahrgang 2023 ihren Ausklang. Seit Freitag wurde im Festzelt auf dem Berliner Platz und in den Heckenwirtschaften im Ort – außer in Frieda’s Kerwetreff, den es nicht mehr gibt (wir berichteten) – gefeiert. Neu dabei ist neben dem Parre- und Äpplerhof aber der Hof der Gaststätte Zur Krone. Um Mitternacht versammelt sich das Partyvolk im Festzelt, um die Kerb gebührend einzuläuten. Die 21 Kerbborschen heizen den Anwesenden mit Kerbliedern ein, bevor „Die Elschbächer Kerb is do, was san die Leit so froh!“ aus allen Kehlen erklingt.
Neuer Standort fürs Zelt
Das Festzelt steht dieses Jahr als Novum auf dem Kerbplatz. Nachdem es 2019 an der Kerb zu Ausschreitungen gekommen war, sah die Kerbgemeinschaft diese Variante als die beste an – die Veranstalter müssen so nur noch eine Fläche sichern, statt Bürgerhauswiese und Kerbplatz. „Der Standort ist auch bei den Besuchern sehr gut angekommen“, teilt Sven Strunz, Schriftführer der Elschbächer Kerbgemeinschaft, mit. Für die Bewirtung sorgt wie immer die Familie Hausmann.
Nach dem traditionellen Kerb-Umzug, angeführt vom SGE-Blasorchester, und dem Aufstellen des Baums am Berliner Platz ist der bereits nach zwei Tagen ausverkauft gewesene Auftritt der Kerbborsche der Höhepunkt des Samstags. Im Festzelt zeigen sie ihr Programm „How I met my Kerbborsch“: In der Geschichte erzählt der Großvater seinem Enkel, wie sich alle Burschen kennenlernten – ob an der Ortsgrenze zu Erzhausen, zu später Stunde in der Krone oder bei einem Ausflug nach Alt-Sachsenhausen. „Am Ende haben sich 21 Mann zur tollen Gemeinschaft zusammengefunden.“ In der Geschichte spielt auch ein Banküberfall – um an das nötige Kerb-Taschengeld zu kommen – eine Rolle und natürlich wird am Ende der Kerbvadder Lennard Dziubinsky enthüllt. Mit fünf Tänzen ist die Akrobatik tonangebend für das gut 90-minütige Programm. Auch mit dem extra geschriebenen Lied „Elschbach, hebt eure Gläser“, gesungen auf die Melodie von „Schatzi, schenk mir ein Foto“, begeistern die Kerbborsche das Publikum.

Der Sonntagmorgen startet gegen 6.30 Uhr mit dem obligatorischen Weckruf durch das SGE-Blasorchester, damit alle sich um Punkt 10 Uhr zum beliebten Kerbgottesdienst in der evangelischen Kirche einfinden, den Pfarrerin Rebekka Adler und Pfarrer Martin Diehl gestalten. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Kinder- und Junge Chor von St. Josef, der nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder in größerer Besetzung moderne Kirchenmusik zum Gottesdienst beisteuern kann. Unter anderem „Lord I lift Your Name on High“ (Mottolied der diesjährigen Firmung im Pastoralraum) und „Ehre sei Dir“ trägt der Chor stimmgewaltig vor. Er freut sich übrigens über neue Sänger (Infos unter www.chor-st-josef.de). Danach müssen die Teams bei der Staffel ihr Können bei kreativen Spielen beweisen.
EKG-Show widmet sich auch dem Kreisel
Am Sonntagabend führt dann die Kerbgemeinschaft ihre „EKG Late Night“-Show auf, unter anderem mit einem Interview mit Jakob Graf, der im 2021 von der Kerbgemeinschaft produziertem Film „Henni Podder und die Heiligtümer der Kerb“ die Hauptrolle spielt. In der „Chart-Show“ bekommt auch die Gemeinde für den viel diskutierten zu kleinen Kreisel am Radschnellweg ihr Fett weg. Bürgermeister Tobias Wilbrand lässt es sich nicht nehmen, seine (humoristische) Meinung zum einen oder anderen Kreisel im Ort zu äußern. Die Tänze der Jahrgänge 2017 und 2011 dürfen nicht fehlen. Der 2011er ist ein besonderer: Denn die Trainerinnen Katharina Kappes, Carina Werner, Aline Waldhaus, Nina Fischer und Kim Wannemacher hören nach zwölf Jahren auf. Die Kerbgemeinschaft verabschiedet die Frauen mit einer berührenden Dia-Show.
Der Montag steht im Zeichen des Frühschoppens in den Kerbhöfen. Die Kerbsänger ziehen mit ihren Quetschkommoden von Hof zu Hof und singen mit den Anwesenden Lieder. Im Parrehof gibt es dazu traditionell Kuchen. „Es war insgesamt eine sehr schöne und friedliche Kerb, die lediglich durch das nasskalte Wetter leicht getrübt war“, resümiert Schriftführer Strunz.