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Jugendparlament Egelsbach: Briefwahl hat begonnen

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Von: Manuel Schubert

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Robert Hoppe, pädagogischer Betreuer des Jugendparlaments, mit den Kandidaten Florian Wunderlich, Lina Funk und Sophia-Marie Colla (von links).
Wollen möglichst viele junge Leute zum Abstimmen bewegen: Robert Hoppe, pädagogischer Betreuer des Jugendparlaments, mit den Kandidaten Florian Wunderlich, Lina Funk und Sophia-Marie Colla (von links). © Schubert

Seit vergangener Woche läuft die Briefwahl für das neue Egelsbacher Jugendparlament. Die 26 Kandidaten wollen möglichst viele Gleichaltrige zur Stimmabgabe zu bewegen – nicht leicht in Zeiten der Pandemie.

Egelsbach – Rund 1400 junge Egelsbacher bekommen in diesen Tagen Post. Darin befinden sich ein roter und ein blauer Umschlag, ein Wahlschein und ein Stimmzettel. Es sind die Unterlagen für die Wahl des ersten Egelsbacher Jugendparlaments. Seit vergangener Woche läuft die Abstimmung, noch bis zum 16. Juli haben alle Wahlberechtigten zwischen elf und 21 Jahren Zeit, ihre Kreuzchen zu setzen.

26 Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Wahl, der jüngste ist elf, der älteste 20 Jahre alt. „Wir decken die ganze Breite ab“, freut sich Robert Hoppe, pädagogischer Betreuer des Jugendparlaments. Für die Kandidaten gilt es nun, möglichst viele Altersgenossen zur Stimmabgabe zu bewegen – gar nicht so leicht, in Zeiten der Pandemie. „Eigentlich hatten wir viel geplant, zum Beispiel ein Sommerfest, bei dem sich die Kandidaten vorstellen können“, erzählt Hoppe. „Aber durch Corona ist das schwierig. Vor ein paar Wochen war an Präsenzveranstaltungen noch nicht zu denken.“

Deswegen ist die Vorbereitungsgruppe, in der alle 26 Kandidaten aktiv sind, andere Wege gegangen. Die Jugendlichen treffen sich alle zwei Wochen online via Microsoft Teams, um zu überlegen, wie sie die jungen Egelsbacher fürs Wählen begeistern können. Sie haben Plakate aufgehängt und Flyer verteilt, etwa am SGE-Sportcenter, an der Wilhelm-Leuschner-Schule, am Freibad oder in Gaststätten. Auf der Gemeinde-Homepage haben alle Kandidaten Steckbriefe veröffentlicht, in denen sie die Gründe für ihre Kandidatur und ihre Ziele für Egelsbach erläutern. Und noch ein weiteres Großprojekt soll in diesen Tagen online gehen: ein Video, das die Vorbereitungsgruppe zusammen mit dem Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main produziert hat.

Zwei Tage lang wurde in coronakonformen, kleinen Teams an verschiedenen Orten in Egelsbach gedreht, danach einen Tag lang geschnitten. Das Drehbuch hatten die Jugendlichen vorher selbst geschrieben. „Das war eine spannende Erfahrung, mal vor der Kamera zu stehen“, findet die 16-jährige Sophia-Marie Colla. Das Video wird in der Mediathek des Offenen Kanals und auf dem Instagram-Kanal des Jugendparlaments zu sehen sein. Es erklärt, wie die Stimmvergabe abläuft, und appelliert an alle Wahlberechtigten, ihre Stimmen zu nutzen.

Ins Parlament schaffen es 19 der 26 Kandidaten, zwei weitere werden direkt vom Schülerrat der Wilhelm-Leuschner-Schule bestimmt. Daher gibt es auch 19 Stimmen zu vergeben, anders als bei der Kommunalwahl aber nur eine pro Kandidat. „Wenn man sich engagiert hat, will man dann natürlich auch dazugehören“, sagt Lina Funk. Die 13-Jährige möchte Egelsbach „für Kinder und Jugendliche ansehnlicher gestalten“. Vor allem für neue Freizeitflächen möchte sie sich einsetzen, „damit Jugendliche sich nicht nur an der Waldhütte treffen müssen“.

Florian Wunderlich, ebenfalls 13, findet es reizvoll, „Egelsbach mitverändern zu können“. Er will sich für mehr freies WLAN einsetzen, „ich habe mitbekommen, dass sich viele Jugendliche das wünschen“. Sophia-Marie Colla will sich engagieren, „damit die Politik die Meinung der Jugendlichen mehr berücksichtigt“. Auch finde sie es spannend, mit den anderen Mitgliedern über aktuelle Themen wie den Klimawandel oder Rassismus zu diskutieren.

Laut Hoppe dürften die Ergebnisse der Briefwahl bis Ende Juli feststehen. Die erste Sitzung des neugewählten Jugendparlaments soll dann in der Woche nach den Sommerferien stattfinden. (Manuel Schubert)

Infos im Internet gibt es auf Facebook, bei Instagram oder auf der Seite des Vereins für Jugendsozialarbeit und Jugendkulturförderung Rhein-Main.

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