SPD-Kandidat Daniel Görich: „Nicht nur reden, auch gestalten“

Die erste Partei, die einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Egelsbach präsentiert, ist die SPD. Daniel Görich stellte sich beim Heringsessen vor.
Egelsbach – Als Daniel Görich 2011 beginnt, sich in der Gemeindevertretung zu engagieren, beherrscht ein Thema die Schlagzeilen: der Ausbau des Feuerwehrhauses für stattliche 1,2 Millionen Euro. „Das Projekt war damals nicht unumstritten, aber am Ende haben wir einen Konsens gefunden“, erinnert sich Görich. Bei seiner Vorstellung als SPD-Bürgermeisterkandidat beim traditionellen Heringsessen der Sozialdemokraten bezeichnet der 31-Jährige die damalige Debatte als Schlüsselerlebnis. „Ich habe gemerkt, dass wir wirklich vor Ort etwas bewegen können“, sagt Görich. „Heute kann man sich das Feuerwehrhaus ohne den Anbau gar nicht mehr vorstellen.“
Die Ergebnisse der eigenen politischen Arbeit direkt vor Augen zu haben, das habe ihn nun auch dazu bewogen, Anfang 2024 für den Chefposten im Rathaus zu kandidieren. Und bei seiner Antrittsrede in „neuer, noch etwas ungewohnter Rolle“ macht der SPD-Fraktionsvorsitzende im voll besetzten Bürgerhaus klar, dass die Verwaltung zuletzt in seinen Augen zu wenig Sichtbares produziert hat. Es zeichne die Gemeindevertretung aus, dass man konstruktiv diskutiere und stets zu einem Ergebnis komme. „Aber was in Egelsbach zu kurz kommt, ist, dass die Dinge auch umgesetzt werden. Ich will nicht nur über Zukunft reden, sondern sie auch gestalten“, betont Görich.
Mobilität als eines der Kernthemen
Damit wäre die Stoßrichtung für den anstehenden Wahlkampf schon einmal vorgezeichnet. Denn Amtsinhaber Tobias Wilbrand (Grüne) muss sich aus den Reihen des Parlaments immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, er setze längst beschlossene Vorhaben nicht schnell genug in die Tat um. Auch Görich zählt einige Beispiele auf, etwa die Vereinslagerhalle. „Wir haben schon seit geraumer Zeit einen einstimmigen Beschluss dafür. Aber da ist sie noch nicht.“ Auch im Bürgerhaus gebe es schon lange einige Sanierungen zu tätigen. Und der Spielplatz in Bayerseich sei „in keinem besonders guten Zustand“.
Das Thema Mobilität ist Görich, der sich als begeisterten Fahrradfahrer bezeichnet und bei der Deutschen Bahn arbeitet, ebenfalls wichtig. Hier liege in Egelsbach vieles im Argen, findet der studierte Mathematiker. So müsse sich an der Kreuzung Kurt-Schumacher-Ring/K 168 und am „Scharfen Eck“ dringend etwas tun. Auch die Digitalisierung will Görich weiter vorantreiben, als Beispiel nennt er intelligente Straßenbeleuchtung, zum Beispiel für den Langener Weg.
Bereits viel kommunalpolitische Erfahrung
Es sei eine Ehre für ihn, seit nunmehr zwölf Jahren in Egelsbach mit zu diskutieren und zu gestalten, sagt Görich, der ab 2012 bereits vier Jahre lang SPD-Ortsvereinsvorsitzender war, ehe er 2016 den Fraktionsvorsitz übernahm. Der heutige Ortsvereinschef Jürgen Sieling attestiert ihm nicht nur viel kommunalpolitische Erfahrung, sondern auch „Führungsstärke und Erfahrung mit Personalverantwortung“. Beides brauche man als Bürgermeister, das könne er aus eigener Erfahrung bestätigen, so Sieling, der von 2012 bis 2018 selbst Rathauschef war, ehe er nach nur einer Amtszeit überraschend von Wilbrand abgelöst wurde. Görich bringe aufgrund seines Jobs – er ist bei der Bahn für ein IT-System verantwortlich, an dem 100 Personen in zehn Teams mitarbeiten – die richtigen Eigenschaften mit. „Wir stehen voll hinter dir“, betont Sieling im Namen des Ortsvereins.
Auch der Unterstützung der SPD im Kreis Offenbach kann sich Görich gewiss sein. Der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Ahmed Idrees beschreibt den Bürgermeisterkandidaten als „zuverlässig und respektvoll“. Er begegne allen Menschen auf Augenhöhe und sei auch auf Landes- und Bundesebene gut vernetzt. „Daniel ist ein Garant dafür, die Gesellschaft zusammenzubringen.“
Für Görich wird es nach eigenen Angaben in den nächsten Wochen nun darum gehen, Unterstützer zu akquirieren und sich „ein solides Wahlkampfteam“ aufzubauen. Wie genau er dann um die Stimmen der Egelsbacher buhlen wird, werde sich noch zeigen. Sehr gut vorstellen könne er sich, die Videoreihe „Let’s talk“, die die SPD zum Kommunalwahlkampf in Corona-Zeiten gestartet hatte, wiederzubeleben. Vor allem wolle er jedoch aus seiner persönlichen „Blase“ herauskommen, betont Görich. „Ich will mit den Leuten ins Gespräch kommen und ihre Ideen mitbekommen.“
Weitere Informationen zu Daniel Görich und seinen Wahlzielen gibt es auf seiner Homepage.