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„Tolle Idee, das passt richtig gut zu unserem schönen Ort!“ oder „Von mir aus können sie immer in Egelsbach bleiben!“ – so begeistert reagieren Egelsbacher auf die neuen tierischen Dienstleister der Gemeinde. Denn seit Kurzem grast eine Schaf- und Ziegenherde auf der Grünfläche entlang des Tränkbachs.
Egelsbach – Die knapp 60 Tiere von Schäferin Nicole Jackwert von Happylambs aus Eppertshausen sind nicht nur die neueste Attraktion für Jung und Alt im Klammernschnitzerdorf, sondern helfen, ein Problem der Gemeindeverwaltung zu lösen. Denn die Herde „mäht“ das hochgewachsene Gras auf ökologische Art.
Wolfgang Höher, Fachdienstleiter Bauen und Umwelt im Egelsbacher Rathaus, erklärt: „Da die Gemeinde mit dem Grünschnitt kaum noch hinterherkommt, haben wir nach einer ökologischen und kostengünstigen Variante gesucht, wie der Bauhof entlastet werden kann und gleichzeitig die notwendige Bewirtschaftung der Fläche möglich ist.“ Er ist dann mit seinem Team auf die Idee gekommen, einen Teil der Grünflächen nach traditioneller Art von Herden abgrasen zu lassen. Dafür gab es erst mal einen Testlauf: Probeweise grasten die Tiere am Pohle-Becker-Loch, einer hochwertigen Ausgleichsfläche der Gemeinde. Damit waren die Verantwortlichen im Rathaus so zufrieden, dass sie entschieden, die Schafe und Ziegen für einen längeren Zeitraum einzusetzen. Noch zwei Wochen dürfen sie sich in Egelsbach sattfressen. Die gezielte Beweidung führe auf naturschonende Weise dazu, dass eine ausgedehnte kräuterreiche Grünfläche entstehe. Das werte nicht nur das Landschaftsbild auf, sondern erhöhe auch die ökologische Vielfalt der kommunalen Flächen, betont Höher.
Doch nicht nur der Natur kommt diese besondere Art der Landschaftspflege entgegen. Auch viele Egelsbacher haben die Herde schon ins Herz geschlossen. Vor allem die Kinder erfreuen sich an den Tieren. Viele Familien besuchten die Herde täglich. „Es freut mich, dass unser Angebot auf so viel positive Resonanz stößt“, sagt die Schäferin Nicole Jackwert. „Die Begeisterung für die Tiere darf aber niemanden dazu verleiten, die Tiere zusätzlich zu füttern, denn das wäre kontraproduktiv und kann den Ziegen und Schafen sogar ernsthafte gesundheitliche Probleme bereiten“, appelliert sie.
Zukünftig plant die Gemeinde, die Herde nach einem mit der Schäferin festgelegten Beweidungsplan durch weitere Flächen in Egelsbach ziehen zu lassen. Dann sind die Tiere über mehrere Monate unterwegs und zu sichten. (jrd)