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„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“

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Groß und Klein hatten ihren Spaß bei den Tagen der offenen Tür der Fliegervereine am Egelsbacher Flugplatz. Wer wollte, konnte im Cockpit Platz nehmen oder gleich bei einem Rundflug in die Lüfte gehen. Die Veranstalter sind mit der Resonanz sehr zufrieden.  (c)Fotos: Kokoschka
Groß und Klein hatten ihren Spaß bei den Tagen der offenen Tür der Fliegervereine am Egelsbacher Flugplatz. Wer wollte, konnte im Cockpit Platz nehmen oder gleich bei einem Rundflug in die Lüfte gehen. Die Veranstalter sind mit der Resonanz sehr zufrieden. © Kokoschka

Egelsbach - „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ – dieses Lied von Reinhard Mey beschreibt wohl am besten den Traum vom Fliegen. Von Vanessa Kokoschka

Am Wochenende hatten zahlreiche Interessierte die Möglichkeit, sich diesen Traum zu erfüllen oder zumindest hinter die Kulissen der Fliegervereine zu blicken. 1908 gegründet und am 19. August genau 110 Jahre alt: Das kam für den Frankfurter Verein für Luftfahrt (FVL) wie bestellt. Und anlässlich des runden Geburtstags wurde aus dem „Tag der offenen Tür“ gleich ein ganzes Wochenende. Mit Vorträgen rund ums Fliegen, Rundflügen und Ständen mit Essen und Trinken lockte der FVL auf den Flugplatz – weitere dort ansässige Vereine schlossen sich an. „Wir sind einer der ersten Fliegervereine überhaupt in Deutschland“, sagt Matthias Schulte, Geschäftsführer des FVL. Zum Zeitpunkt der Gründung steckte die Luftfahrt noch in den Kinderschuhen: Erst fünf Jahre zuvor war es den Gebrüdern Wright gelungen, mit einem motorisierten Flieger abzuheben. Somit hat der Verein die Geschichte der Luftfahrt nicht nur hautnah miterlebt, sondern auch geprägt: Über 1000 Schüler seien in den vergangenen Jahrzehnten zu Piloten ausgebildet worden, heißt es auf der Webseite des FVL. Einige von ihnen sitzen heute als Flugkapitäne in den Cockpits internationaler Fluggesellschaften.

Ob unter den Besuchern auch potenzielle Flugschüler sind, weiß Schulte noch nicht. Allerdings: „Wir haben schon einen guten Zulauf und sind mit den Besucherzahlen sehr zufrieden.“ Auch die Rundflüge seien gut gebucht. Im Fünf- bis Zehn-Minuten-Takt heben Flieger wie die Cessna oder die Katana ab und drehen ihre Runden hoch über den Köpfen der Besucher. Die am Boden Gebliebenen verfolgen die Start- und Landemanöver hinter der Absperrung, spazieren durch die Flieger-Ausstellung oder sitzen in den Flugzeugen Probe. Die Vereinsmitglieder stehen den Besuchern dabei Rede und Antwort: So informiert Charly Bäcker Interessierte über verschiedene Flugmodelle wie die Cessna 150. „Die ist seit 35 Jahren in Betrieb“ erzählt Bäcker, „zusammen mit der Cessna 172 sind sie die meistgebautesten Modelle der Firma.“ 150 Stundenkilometer schnell sei sie und diene aktuell als Schulflugzeug.

Im Vereinshaus referieren Vereinsmitglieder über ihre langjährige Flugerfahrung. So berichtet Klaus Hartwig über seine dreiwöchige Reise mit der Piper PA-28. Gemeinsam mit seiner Frau ist Hartwig von Oelinghausen in Nordrhein-Westfalen in mehreren Etappen über Frankreich und Spanien bis nach Marrakesch geflogen. Insgesamt 24 Mal landete das Paar – um zu tanken oder eine mehrtägige Pause zu machen. 7 800 Kilometer auf zwei Kontinenten und mehrere Länder verteilt legten die beiden in 21 Tagen zurück. In einer Diashow zeigt Hartwig Fotos der Reise. „Ich will den Leuten damit zeigen, was man mit einem Flugzeug Tolles unternehmen kann.“ Neben den ansässigen Vereinen präsentieren sich auch die Bundeswehr und die hessische Polizei. Letztere mit ihren Einsatzflugzeugen. So werden mit der P68-Oberserver 2 Gewässerüberwachungstouren geflogen sowie Straftäter und Beweismaterial transportiert.

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