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„Wir sehen ein großes Potenzial“: Egelsbacher gründen Online-Plattform für Dienstleister

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Wollen Dienstleistern zu einer besseren Sichtbarkeit im Netz verhelfen: Julia Pajonk und Mario Gotta.
Wollen Dienstleistern zu einer besseren Sichtbarkeit im Netz verhelfen: Julia Pajonk und Mario Gotta. © Strohfeldt

Die Plattform ComOn soll Dienstleistern helfen, sich ohne großen Aufwand online zu präsentieren. Das Egelsbacher Start-up will auch ein Gegenpol zu Google und Co. sein.

Egelsbach – Die Geschäftsidee kommt Julia Pajonk und Mario Gotta inmitten der ersten Corona-Welle. Damals, vor drei Jahren, kauft das junge Ehepaar in der Leimenkaute ein Grundstück, um das gemeinsame Eigenheim zu errichten. Doch die Recherche nach geeigneten Architekten, Tief- und Rohbauern gestaltet sich schwierig.

„Wir haben einfach gegoogelt, aber die Suche war nicht zufriedenstellend“, erinnert sich Gotta. So reift bei den beiden der Gedanke, es besser zu machen. Im Januar dieses Jahres gründen sie das Start-up ComOn – eine Online-Plattform, auf der Dienstleister sich und ihre Arbeit ohne großen Aufwand präsentieren können.

Facharzt aus Egelsbach wird zum Unternehmer

„Bei vielen Unternehmen sind die Webseiten veraltet, nicht optimal gestaltet oder es gibt gar keine“, sagt der 33-jährige Gotta. „Wir haben uns gedacht: Das muss einfacher gehen.“ Auf ComOn, kurz für „Companies Online“, können Dienstleister aller Art sich eine Seite einrichten, die übersichtlich und mit schicker Optik die wichtigsten Infos liefert: ganz oben Titelbild, Logo und Kontaktdaten, darunter ein Beschreibungstext, Fotos und Videos sowie eine Karte, die den Firmensitz anzeigt. „Das ist innerhalb weniger Minuten eingerichtet“, verspricht Gotta, der im Hauptberuf als Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie am Sana-Klinikum Offenbach tätig ist.

Im Gegensatz zu anderen Plattformen will ComOn das Positive herausstellen. „Negative Bewertungen sind teilweise unfair, aber sie stechen heraus“, meint Gotta. „Und wenn mal etwas schlecht war, ist man eher geneigt, negativ zu bewerten und zu kommentieren, als wenn man zufrieden war.“ Deswegen setzt das Start-up auf Empfehlungen: So kann etwa ein Fliesenleger auf seiner Seite einen Malermeister angeben, den er für gut befindet oder der Partyservice gleich auf eine bewährte Reinigungsfirma verweisen. „Wir sind der Meinung, das ist ehrlicher“, sagt die 29-jährige Pajonk, die im elterlichen Betrieb, der SEAP Automation in Egelsbach, arbeitet.

Egelsbacher Start-up: Deutschlandweites Netzwerk als Ziel

Die Konkurrenz ist für das junge Start-up mit Google und Co. natürlich groß. „Aber wir sind der Meinung, dass dort zu viele Leute mitmischen“, erklärt Pajonk. Zum Beispiel könne dort jeder Bilder hochladen. „Aber Handyfotos aus dem Restaurant sind jetzt nicht immer die schönsten.“ Bei ComOn hingegen könne jede Firma genau das zeigen, was sie möchte. Auf lange Sicht ist auch geplant, dass sich neben den Unternehmen auch Nutzer anmelden können. Diese dürfen dann ebenfalls ihre Favoriten weiterempfehlen.

Bis jetzt sind es erst eine Handvoll Dienstleister, die ComOn nutzen. „Wir wollen regional anfangen und hoffen, dass es sich dann ausweitet wie ein Pilzgeflecht“, beschreibt Gotta. Die Seite setzt nämlich auch auf den Faktor Lokales und bietet eine Umkreissuche samt Karte an. Auch nach Branchen können die Nutzer filtern: Die Übersicht reicht von Dolmetscher und Fotograf über Finanzberater, Autohändler und Bestatter bis hin zu Hundeschule oder Schornsteinfeger.

Start-up aus Egelsbach: „Wir sehen ein großes Potenzial“

Vieles davon Berufe, für die eine eigene Webseite zu aufwendig ist. Und da kommt ComOn ins Spiel. „Wir bieten auch an, die Seite für die Unternehmen einzurichten“, betont Pajonk. Ein Basispaket kostet bei ComOn 99 Euro im Jahr, zuvor kann man es sechs Monate kostenlos testen. „Dafür kriegt man anderswo keine Webseite“, meint die Gründerin. Für die „normalen“ Nutzer soll ComOn kostenfrei bleiben.

Damit sich das Stöbern auf der Plattform lohnt, muss das Netzwerk an Unternehmen erst einmal wachsen. Die beiden Egelsbacher stecken deshalb all ihre Kraft ins Marketing: Per E-Mail, in Sozialen Netzwerken, mit Anschreiben, Flyern und persönlichen Besuchen werben sie für ihre Seite. Auch ein Radio-Werbespot ist ab Juni geschaltet. „Wir sehen ein großes Potenzial“, sagt Pajonk. „Unser Ziel ist es, deutschlandweit zu wachsen und bald die ersten Mitarbeiter einzustellen.“ (Manuel Schubert)

Mit einer wiederverwendbaren Pizzaverpackung hat ein Start-up aus Offenbach Erfolg.

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