Trio aus Egelsbach bei hessischem Jugendimker-Wettbewerb erfolgreich

Merlin Nicol, Marlon Bruns und Adrian Kissel sind Nachwuchsimker aus Leidenschaft. Nun haben sie beim Jugendimker-Wettbewerb des Landesverbandes Hessischer Imker überaus gut abgeschnitten.
Egelsbach – Es ist ein ungewöhnliches Hobby, in das Merlin Nicol, Marlon Bruns und Adrian Kissel einen großen Teil ihrer Freizeit stecken – zumindest für drei 17-Jährige. Die Egelsbacher Freunde haben das Imkern für sich entdeckt. Und sind damit ziemlich erfolgreich: Gemeinsam reiste das Trio der BeeKids, dem Nachwuchs des Bienenzuchtvereins Langen und Umgebung, nun zum Jugendimker-Wettbewerb des Landesverbandes Hessischer Imker in Kirchhain. Merlin und Marlon belegten punktgleich den ersten Platz, Adrian wurde Fünfter.
„Ich habe mich sehr gefreut, ich hatte ganz sicher nicht mit dem ersten Platz gerechnet“, sagt Weibelfeldschüler Merlin. „Dass wir am Ende auch noch punktgleich waren, ist ein Riesenzufall.“ Und Marlon, der ebenfalls die Dreieicher Weibelfeldschule besucht, ergänzt: „Mein Ziel war es, besser abzuschneiden als beim letzten Mal – das hat geklappt.“ 2022 hatte Merlin den vierten und Marlon den sechsten Platz belegt.
Adrian, der auf die Langener Dreieichschule geht, rundete mit seinem fünften Platz das starke Gesamtergebnis der Egelsbacher Delegation ab. „Ich war zum ersten Mal dabei, deswegen bin ich zufrieden“, sagt er. Merlin und Marlon dürfen das Land Hessen nun – zusammen mit Florentine Ober aus Bad Homburg – beim bundesweiten Jugendimker-Wettbewerb des Deutschen Imkerbundes in Rostock vertreten, der vom 12. bis 14. Mai stattfindet.
Stationen zu Wachs, Honig oder Imkergeräten
Beim Landeswettbewerb galt es für die drei Egelsbacher, die alle vor sieben Jahren in der Bienen-AG der Wilhelm-Leuschner-Schule ihre Liebe zum Imkern entdeckt haben, sowohl Wissen als auch Können unter Beweis zu stellen. Nach einem theoretischen Quiz mussten sie fünf Stationen zu den Themen Wachs, Honig, Imkergeräte, Trachtpflanzen (Pflanzen, die von Bienen für die Erzeugung von Honig bevorzugt werden) und Bienen – mit Arbeiten an einem echten Bienenvolk – durchlaufen. Am kniffligsten war für die drei Freunde die Honigstation, an der es nicht nur Fragen zur Hygiene beim Schleudern zu beantworten, sondern auch ausgefallene Honigsorten am Geschmack zu erkennen galt, darunter Fenchel oder Kastanie. „Den Honig zu erkennen fand ich am schwierigsten“, sagt Merlin. „Es war auch ein Götterbaumhonig dabei – davon habe ich vorher noch nie gehört.“
Beim Bundeswettbewerb wartet nun noch mal ein ganz anderes Kaliber auf Merlin und Marlon. Dort müssen die Egelsbacher sogar zwölf Stationen meistern, mit anspruchsvollen Thematiken wie Bienenkrankheiten oder der Königinnenzucht. „Das wird deutlich schwerer und die Konkurrenz wird stärker sein“, sagt Merlin. „Wir fahren einfach hin und haben Spaß – es wird definitiv eine coole Erfahrung.“
Martin Höhn, Rektor der Wilhelm-Leuschner-Schule, Leiter der Bienen-AG und Betreuer der BeeKids, freut sich, dass die drei Jungimker auch nach der vierten Klasse am Ball geblieben sind. „Ich bin total stolz, es macht einen Riesenspaß, mit den Jungs zu arbeiten“, sagt er. „Sie sind mittlerweile so fit, dass sie sich auch oft ohne mich getroffen haben, um sich auf den Wettbewerb vorzubereiten.“ Neben mehreren Blühflächen in Egelsbach kümmern sich die BeeKids auch um den sehenswerten Bienenlehrpfad an der K 168. Dort haben die drei Jungs auch eigene Bienenvölker stehen. „Imkern ist ein sehr abwechslungsreiches Hobby, es gibt immer was Neues zu entdecken“, sagt Marlon. Merlin kann ein Beispiel erzählen: „Letztes Jahr haben wir bei einem Volk dreimal hintereinander versucht, eine Königin nachzuzüchten. Aber das Volk hat sie nicht akzeptiert und immer wieder rausgeschmissen. Das habe ich vorher noch nie gesehen. Die Bienen machen immer wieder Dinge, die einen überraschen.“ (Manuel Schubert)