Zweite Umfrage zum Wochenmarkt ausgewertet

Die zweite Umfrage zum Standort des Egelsbacher Wochenmarktes bringt ein eindeutigeres Ergebnis als die erste. Die Mehrheit wünscht sich einen Verbleib auf dem Berliner Platz.
Egelsbach – Auf ein Neues: Die zweite Umfrage zum Standort des Wochenmarktes ist abgeschlossen und ausgewertet. Das teilt der Gemeindevorstand mit. Das Ergebnis fiel diesmal eindeutiger aus als beim ersten Versuch im März 2022: Rund 54 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger sprachen sich nun für einen dauerhaften Verbleib auf dem Berliner Platz aus, während 44 Prozent das frühere Domizil auf dem Kirchplatz bevorzugen. Zwei Prozent antworteten mit „Ist mir egal“. Zum Vergleich: Bei der ersten Befragung im vorigen Jahr hatten noch 48 Prozent für den Berliner Platz und 43 Prozent für den Kirchplatz gestimmt.
Das Ergebnis ist diesmal aber deutlich repräsentativer. Denn hatten sich an der ersten Online-Umfrage nur knapp 200 Personen beteiligt, waren es diesmal fast sechsmal so viele, nämlich 1 196. Das liegt auch daran, dass die Befragung dieses Mal über zwei Monate lief – und nicht, wie 2022, nur über zwei Wochen. Die Gemeindevertretung hatte im Sommer des vergangenen Jahres ihre Entscheidung über den Standort des Wochenmarktes ins diesjährige Frühjahr vertagt und den Gemeindevorstand dazu aufgefordert, zurerst die Umfrage zu wiederholen. Von der ersten Erhebung hätten nämlich viele Egelsbacher gar nichts mitgekriegt. „Das ist nicht gerade repräsentativ“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Ulrich Hahn damals mit Blick auf die geringe Teilnehmerzahl.
Foodsharing-Schrank kommt bald
Ein weiterer Schritt, um die Nahversorgung im Ortskern zu verbessern, soll der Regiomat sein, den die Gemeinde in der Volksbank-Filiale in der Ernst-Ludwig-Straße einrichten möchte. Doch das Projekt ist ein wenig ins Stocken geraten: „Die Anwerbung von Bestückern für den Regiomaten gestaltet sich zurzeit etwas schwierig“, teilt der Gemeindevorstand mit. Es werde dennoch weiter an einer Lösung gearbeitet. Besser sieht es hingegen mit dem Schrank für gerettete Lebensmittel aus, den der Verein Foodsharing Offenbach West an der Dr.-Horst-Schmidt-Halle aufstellen möchte. „Der Nutzungsvertrag mit dem Verein steht vor der Unterschrift. Letzte offene Fragen sind geklärt. Der Schrank soll noch im ersten Quartal aufgestellt werden“, so der Gemeindevorstand. (msc)
Dieses Mal hat die Verwaltung daher kräftig die Werbetrommel gerührt und mit Plakaten, Bannern, Pressemitteilungen, Informationsschreiben, QR-Codes sowie über ihre Homepage auf die Umfrage zum Wochenmarkt aufmerksam gemacht. Darüber hinaus hat die Wirtschaftsförderung alle Standbetreiber telefonisch befragt. Die Mehrheit habe sich ebenfalls für einen Verbleib auf dem Berliner Platz ausgesprochen, als Hauptargument seien die guten Parkmöglichkeiten genannt worden. Auch bei elf Gewerbetreibenden im Umfeld des Kirchplatzes horchte die Wirtschaftsförderung nach. „Hier zeichnete sich keine eindeutige Tendenz ab. Für die Mehrheit war der Standort des Wochenmarktes für ihr eigenes Geschäft nicht relevant. Zwei Rückmeldungen sprachen sich explizit für eine Rückkehr zum Kirchplatz aus“, heißt es.
Der Gemeindevorstand wird nun zur nächsten Sitzungsrunde im März eine Beschlussvorlage vorbereiten, die eine dauerhafte Verlegung des samstäglichen Marktes auf den Berliner Platz vorsieht. Dorthin war er im April 2020 umgezogen, da sich hier die Corona-Auflagen besser einhalten ließen als auf dem engen Kirchplatz. (Manuel Schubert)