Abel Zeweldi neuer Sport-Coach in Eppertshausen

Abel Zeweldi ist der neue ehrenamtliche Sport-Coach der Gemeinde Eppertshausen.
Eppertshausen – Was macht ein Sport-Coach eigentlich? Eine Antwort auf diese Frage muss Abel Zeweldi sich kurz überlegen. „Sport-Coaches bringen Sportvereine und benachteiligte Menschen zusammen“, zitiert er seinen Seminarleiter. Ein schöner Satz, der die Aufgabe auf den Punkt bringt. Seit einem guten Monat führt 24-Jährige dieses Ehrenamt in Eppertshausen aus.
Hauptsächlich kümmert er sich darum, dass Flüchtlinge sich schnell in der Gemeinde heimisch fühlen und an den Ort binden. Seit 2016 wird das Amt von der Hessischen Landesregierung und der Sportjugend Hessen durch das Programm „Sport und Flüchtlinge“ gefördert. Seit diesem Jahr heißt es „Sport integriert Hessen“. In diesem Programm nehmen die ehrenamtlichen Sport-Coaches eine zentrale Rolle ein.
Aufgaben eines Sport-Coaches
Zum Aufgabengebiet zählen Kontaktaufbau, Vernetzung und Kommunikation mit den Ortsvereinen und den Migranten; das Erfragen ihrer Sportinteressen; Ausloten der durch die Ortsvereine gegebenen Möglichkeiten in Eppertshausen; in der ersten Zeit Begleiten zu den Sportangeboten; regelmäßige Gespräche mit allen Beteiligten; Entwicklung und Durchführung eines regelmäßigen Sportangebots am Jugendzentrum; Ausrichten mindestens einer Sport-Veranstaltung bei den Ferienspielen. (lahe)
Als junger Mann mit Migrationshintergrund könnte diese Aufgabe in Eppertshausen wohl kaum jemand besser erfüllen als Abel Zeweldi. Er selbst ist hier geboren, aber seine Eltern kamen als Flüchtlinge in die Gemeinde. Jugendpflegerin Stephanie Groh hat ihm damals geholfen, sich im Ort zu integrieren. Und nun ist er seit gut 20 Jahren im Fußballverein Eppertshausen aktiv. „Ich habe mit vier Jahren angefangen, Fußball zu spielen.“ Auch dadurch ist Zeweldi sehr gut im Ort vernetzt. Er kennt Mitglieder und Vorstände der Vereine und kann so unkompliziert Kontakte zwischen der Zielgruppe und den Sportvereinen vor Ort herstellen. „Wir haben hier trotz unserer kleinen Gemeinde viele Vereine und ein großes Sportangebot“, sagt Zeweldi.
Den zeitlichen Aufwand kann er noch nicht wirklich abschätzen. „Ich muss mich da noch etwas reinfinden.“ Aktuell schaut er, dass er zwei oder drei Mal pro Woche am Jugendzentrum (Juz) in der Bürgerhalle ist. „Zumindest kurz, damit ich für Fragen da bin.“ Wenn geflüchtete Kinder ans Juz kommt, versuchen sie und Zeweldi gemeinsam herauszufinden, was ihnen Spaß macht. „Dann knüpfe ich den Kontakt und begleite sie die ersten Male, damit ihnen die Integration leichter fällt.“
Aktuell ist der neue Sport-Coach voll damit beschäftigt, an der Sommerfreizeit für die Ferien mit zu planen und durchzuführen. „Da bin ich von der Organisation bis hin zu den Anmeldungen voll eingespannt.“ In seiner Verantwortung liegen speziell drei Veranstaltungen. Neben einem Sommerfest und einem Spielefest plant er eine Olympiade. Zusätzlich veranstaltet er – na klar als Kicker – einen Fußballtag.
Ein bisschen was hat er in seinem Ehrenamt also schon zu tun. „Den Zeitaufwand abzusehen ist aber wirklich schwer.“ Speziell im Sommer geht er von mehr Arbeit aus als im Winter – eben auch wegen der Organisation und Durchführung der Ferienfreizeit. Zu tun ist aber immer etwas. Daher ist es gut, dass er sich seine Zeit als Student gut einteilen kann. „Das ist auch ein Grund, wieso ich zugesagt habe.“ Genug Zeit hat Zeweldi sich auch genommen, um sich gut zu überlegen, ob er das Amt als Sport-Coach antreten will, nachdem Jugendpflegerin Groh ihn gefragt hatte. Am Ende stand ein klares „Ja“. Schließlich ist es ihm wichtig, dass gerade Geflüchtete in Eppertshausen ein neues Zuhause finden. (Lars Herd)