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Angst haben und Mut finden

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Dass eine Bedrohung manchmal nicht ganz so real ist, sondern sich oft im Kopf abspielt, hat das Lakritz-Theater aus Darmstadt den Eppertshäuser Stephan-Gruber-Schülern mit dem Stück „Klotzkopf“ gezeigt.
Dass eine Bedrohung manchmal nicht ganz so real ist, sondern sich oft im Kopf abspielt, hat das Lakritz-Theater aus Darmstadt den Eppertshäuser Stephan-Gruber-Schülern mit dem Stück „Klotzkopf“ gezeigt. © zeta

Lakritz-Theater führt „Klotzkopf“ an der Stephan-Gruber-Schule auf

Eppertshausen – Schnell und energisch bewegt sich der Schwamm über die schwarze Fläche und wischt all jene Kreidestriche weg, die dem Hundemotiv auf der Tafel einen so bedrohlichen Ausdruck verliehen hatten. Mit jedem Mal, als der Schwamm über die Tafel fährt, verschwinden die hochgezogenen Lefzen, die scharfen Zähne und das gesträubte Fell. Übrig bleibt ein Hund, der freundlich schaut und wirkt, als würde er gleich schwanzwedelnd zu den Kindern in der Aula der Stephan-Gruber-Schule hinunterspringen und um ein paar Streicheleinheiten bitten.

Manchmal, das möchte die Szene im Theaterstück „Klotzkopf“ den Kindern vermitteln, manchmal ist eine Bedrohung gar nicht real. Wischt man die eigenen Ängste beiseite und schaut sich das Bild an, das die Furcht verdeckt hatte, dann kann sogar aus einem grimmigen Hund ein freundliches Kuscheltier werden. Im Theaterspiel, das das freie Kindertheater „Lakritz“ aus Darmstadt nun in der Eppertshäuser Grundschule aufführte, gibt es einige Wendungen vom Schaurigen zum Schönen, vom vermeintlich Bösen zum Guten, Wohlwollenden.

Dass eine Bedrohung manchmal nicht ganz so real ist, sondern sich oft im Kopf abspielt, hat das Lakritz-Theater aus Darmstadt den Eppertshäuser Stephan-Gruber-Schülern mit dem Stück „Klotzkopf“ gezeigt.	Foto: zeta
theater_sgsepp.jpg © zeta

Angelique, die Hauptperson des Stückes, wird ebenso von Schauspieler Björn Lehn verkörpert wie der geheimnisvolle Baron Samedi und die Voodoo-Puppe Klotzkopf, nach der das Theaterstück von Benjamin Ting benannt ist. Schauplatz ist die amerikanische Stadt New Orleans in der Woche des Mardi Gras, der mit allerlei Masken und Verkleidungen dort ausgiebig gefeiert wird. Ein paar Obstkisten, eine kleine Schachtel mit bemerkenswertem Inhalt, ein Zylinder und ein Mantel – viel mehr Requisiten braucht es nicht, um eine Geschichte vom Angsthaben und Mut finden zu erzählen.

Mit der Aufführung brachte das Lakritz-Theater an einem Vormittag nicht nur vier Schulklassen der Jahrgangsstufen eins bis vier zum Staunen, Lachen und Mitfiebern. Die Künstler hatten während der Corona-Phase neue Stücke erarbeitet und mit dem Projekt „Clowns to go“ über 400 Mini-Theaterdarbietungen an Haustüren gebracht. Nach zwei langen, entbehrungsreichen Jahren für die Kinder brachten sie nun wieder ein kulturelles Angebot an die Schule, das ebenso unterhaltsam wie pädagogisch wertvoll war. Ermöglicht wurde die Aufführung durch das Förderprogramm „Löwenstark – der Bildungskick“ des Landeskultusministeriums.

Mit dem Förderprogramm sollen Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung der Corona-Krise unterstützt werden. Dazu ist das 150-Millionen-Euro-Programm aufgelegt worden, das jeweils zur Hälfte aus dem Corona-Sondervermögen des Landes und dem Bundesaktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ finanziert wird. Zu den Unterstützungsmaßnahmen zählen Lernbegleitung und Hausaufgabenhilfe, Bewegungs- und Kulturangebote, sowie Unterstützung beim Übergang von Schule zu Beruf.

Schule soll als Lebens- und Lernort wieder erfahrbar gemacht werden, wie die Stephan-Gruber-Schule mitteilt, die sich aus dem vielfältigen Förderangebot für den Bereich „kulturelle Bildung“ entschieden und das Lakritz-Theater eingeladen hat. (zeta)

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