Bewusster Umgang mit der Technik

Der Digital-Truck steht in dieser Woche an Eppertshausens Stephan-Gruber-Schule. Dort lernen die Kinder den Umgang mit Technik - abseits von Facebook, Instagram und Co.
Eppertshausen – Erst huscht eine Schildkröte über den Bildschirm, später laufen kleine Roboter durch die Gegend: Die Dritt- und Viertklässler der Eppertshäuser Stephan-Gruber-Schule sind in dieser Woche im Technik-Fieber. Denn der Digital-Truck des Landes Hessen hat bei seiner Grundschultour einen Stopp vor der Bürgerhalle eingelegt.
Wobei Stopp auf der Tour nicht ganz richtig ist. Denn die Firma Show-Truck-Marketing, die die hochmodernen Container betreibt, hat ihren Sitz im Eppertshäuser Park45. Die Anreise hat sich also auch in Grenzen gehalten. Mit dem Digital-Truck möchte das Kultusministerium Hessen die Digitalisierung in den Grundschulen vorantreiben und sie dabei unterstützen. Als Teil des Programms Digitale Schulen Hessen fährt der Truck Grundschulen in ganz Hessen an, um über eine „mobile Digitalschule“ die Potenziale der Nutzung von digitalen Medien beim schulischen Lernen zu zeigen.
Ziel ist es, bei den Schülern die Neugier auf die neueste Technik zu wecken, Lehrkräften Inspiration für moderne Unterrichtsgestaltung zu geben, und Schulen gemeinsam fit für die digitale Zukunft zu machen. „So zeigen wir den Kindern auch, was man alles mit der Technik machen kann außer nur zu zocken“, erklärt Katrin Schledt, an der Stephan-Gruber-Schule mit der IT betraute Lehrerin. „Es ist wichtig, dass sie in ihrem digitalen Verhalten geprägt werden“, stimmt Schulleiterin Marion Lehr zu. Wichtig sei, dass sie den Schülern helfen und sie begleiten, damit sie lernen, bewusst mit dem Thema Technik umzugehen.

Dass Bürgermeister Carsten Helfmann gleich erlaubt hat, die Container auf dem Vorplatz der Bürgerhalle abzustellen, ist für die Schule ein Glücksfall. „Sonst hätten wir immer in den Park45 gemusst, was auch viel Zeit gekostet hätte“, sagt Lehr. „Im Schulhof hätte es nämlich nicht geklappt.“
Bis zum morgigen Freitag steht der Digital-Truck der Stephan-Gruber-Schule noch zur Verfügung. Bis dahin haben dann nach und nach die dritten und vierten Klassen verschiedene Projekte durchgemacht. Unter anderem standen „Coding“, „Robotics“ und „Digital Art“ auf dem Plan. Jedoch machen nicht alle Klassen das gleiche, sondern bei jeder liegt der Fokus auf einem anderen Thema. „Die Kinder können sich dann auf dem Schulhof untereinander austauschen und tun das auch schon“, erzählt Schledt.
Beim „Coding“ haben die Kinder einer Schildkröte in Programmiersprache Anweisungen gegeben, wie sie sich auf dem Bildschirm bewegen soll. Ziel war es, der Schildkröte so Befehle zu geben, dass nach ihrer Bewegung eine komplexe geometrische Figur entsteht, was das räumliche Denken fördert. In „Robotics“ haben die Schüler per App einen Roboter programmiert und gesteuert, wodurch kreative Kompetenzen entwickelt werden. Dabei spielt auch ein vorausschauendes und vernetztes Denken eine Rolle. In „Digital Art“ standen Animationsfilme auf dem Plan. Die haben die Kinder mit einer Stop-Motion-App selbst gemacht. Das kann auch zur Auflockerung, Unterrichtsergänzung oder als Projektarbeit im Schulunterricht genutzt werden.
Genutzt werden kann das auch, weil die Schule durch den Digitalpakt mobile Endgeräte für alle Lehrer erhalten hat, freut sich die Schulleiterin Lehr. „Zusätzlich sind Leihgeräte für Kinder zur Verfügung gestellt worden, die zu Hause keine Endgeräte haben.“ (Lars Herd)