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Dutzende Kippen aufgesammelt

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Zur ersten Müllsammelaktion dieses Jahres trafen sich die Teilnehmer der Initiative „Tiny Steps“ in Eppertshausen.
Zur ersten Müllsammelaktion dieses Jahres trafen sich die Teilnehmer der Initiative „Tiny Steps“ in Eppertshausen. © zeta

Eigentlich macht die Gemeinde Eppertshausen einen sauberen und ordentlichen Eindruck.

Eppertshausen - Ob Rathaus und Bürgerhalle, Franz-Gruber-Platz oder Schulen – im Zentrum ist Eppertshausen ein gepflegter Ort. An der Peripherie sieht es aber schon anders aus. Die Beobachtung haben Alex Grimm und Nadine Feiler bei ihren ausgedehnten Spaziergängen in und um Eppertshausen gemacht.

2018 gründeten die beiden Frauen die Initiative „Tiny Steps“ (Kleine Schritte), der sich alle gleichgesinnten Bürger, Kinder, Jugendliche und Erwachsene anschließen können, um in kleinen Schritten ihre Gemeinde ein bisschen schöner und lebenswerter zu machen. Den Fokus legten Feiler und Grimm anfänglich auf Aktionen mit umweltpädagogischem Ansatz, an denen sich möglichst viele Menschen beteiligen können. Mit der Zeit sollte ein Netzwerk entstehen, sollten bestehende Aktionen weiterentwickelt und neue Ideen ausprobiert werden. Den Auftakt machte vor knapp vier Jahren die Aktion „Clean up“, eine gemeinsame, bürgerschaftlich organisierte Müllsammlung, zu der stets eine Gruppe Eppertshäuser zusammenkommt. Mal sind sie zu dritt, mal treffen sich etwa zehn engagierte Bürger, die ihre Gemeinde von Unrat befreien. Zum Abschluss gab es stets einen kleinen Imbiss, zu dem die Bäckerei Kreher die Brötchen stiftete.

Doch wie in vielen anderen Bereichen, war auch „Tiny Steps“ über mehrere Monate von den Corona-Beschränkungen betroffen. Im Winter fielen einige Reinigungsaktionen aus oder es machten sich nur einzelne Personen mit Eimer, Müllsack und Greifer auf den Weg. So wie Uwe Oberhack, der mit geschultem Blick Gehwege, Plätze und Waldpfade abscannt und dem kaum ein Zigarettenstummel und kein Kaugummipapier entgeht. Bei der ersten gemeinsamen Müllsammelaktion dieses Jahres am Samstagvormittag war auch er wieder dabei.

Die Zigarettenstummel seien ein großes, weil dauerhaftes Problem, sagt er. „In den Filtern sind viele Schadstoffe, die sich erst nach vielen Jahren zersetzen“, weiß Oberhack, der schon auf dem Weg von seiner Wohnung bis zum Franz-Gruber-Platz einige Dutzend davon aufgesammelt hat. „Hinter dem Sportzentrum haben wir schon eine fast vollständige Wohnzimmereinrichtung gefunden“, erzählt Oberhack. Üblicherweise passten die Fundstücke aber in die mitgebrachten Müllsäcke.

Die Greifer und andere notwendige Utensilien, die Grimm verteilt, bevor sich die Gruppe aufteilt, ausschwärmt, haben die Gemeinde Eppertshausen und das ZAW zur Verfügung gestellt. Laut ZAW fielen im vergangenen Jahr knapp 3,9 Kilogramm „wilder Müll“ pro Einwohner an. Rund 25 Tonnen kamen so übers Jahr zusammen.

Die „Tiny Steps“ sind eine wichtige Unterstützung bei der Beseitigung des Unrats, der mal aus achtlos weggeworfenen kleineren Gegenständen wie Verpackungen besteht, mal aus Hausmüll, der in öffentlichen Abfallbehältern oder an Glas- und Altkleidercontainern entsorgt wird oder sogar aus Möbelstücken oder Materialien, die die Umwelt oder das Grundwasser nachhaltig schädigen können.

Sind die Müllsäcke erst einmal gefüllt, werden sie mit den gut sichtbaren grünen Zetteln versehen, die kenntlich machen, dass die Behältnisse bald abgeholt werden. Das übernimmt der Bauhof, nachdem die „Tiny Steps“ die Standorte der Gemeinde gemeldet haben. Michael Reckstadt ist zu Beginn der Clean-up-Aktion sicher, dass er nach zwei Stunden einiges gesammelt haben wird. „An der Unterführung der B45 liegt oft eine Menge Abfall herum, der nicht nur ein hässlicher Anblick ist, sondern auch die Umwelt belastet“, meint er. Es sei wichtig, findet Reckstadt, dass der Unrat schnell wieder verschwindet. „Sonst animiert es andere, ihren Müll ebenfalls dort zu entsorgen.“ (zeta)

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