Kalte Duschen im Eppertshäuser Sportzentrum?
Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) hatte es in der letzten Gemeindevertretersitzung im alten Jahr bei der Vorstellung des neuen Haushalts angedeutet: Eppertshausen muss sparen. Davon betroffen seien auch die sogenannten freiwilligen Leistungen; Gelder die die Kommune ausgibt, ohne dazu verpflichtet zu sein. Auf Anfrage unserer Mediengruppe erläuterte Helfmann, welche Leistungen er dabei im Auge hat. Das Wichtigste: Bei der Sport- und Kulturförderung sowie bei den Kitas soll es keine Kürzungen geben.
Eppertshausen – Eppertshausen hat dem Bürgermeister zufolge Aufwendungen im Ergebnishaushalt in Höhe von 17,7 Millionen Euro. 1,5 Millionen davon seien freiwillige Leistungen. „Wir haben noch keine Anweisung der Kommunalaufsicht erhalten, freiwillige Leistungen einzusparen. Ich sehe es jedoch als Verpflichtung der Verwaltung, zuerst Einsparungen umzusetzen bevor die Gemeinde die Hebesätze der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer erhöht“, sagt der Bürgermeister. Beides geschieht ebenfalls in diesem Jahr, wie die Gemeindevertreter parallel beschlossen.
„Bei den aufgeführten Leistungen der Sport- und Kulturförderung sowie der Qualitätsverbesserung in den beiden Kindertagesstätten wollen wir keine Einsparungen durchführen“, versprach Helfmann. In den Kitas etwa habe man einen Vertretungspool nach dem dritten Krankheitstag in den Ü3-Gruppen und ab dem ersten Krankheitstag in den U3-Gruppen. Zudem sei die Gruppenstärke im U3-Bereich auf zehn statt zwölf Kinder reduziert, und es seien drei statt zwei Erzieherinnen in den Gruppen. Helfmann: „Diese wichtige Qualitätsverbesserung soll nicht verändert werden.“
Welche Einsparungen hat er aber vorgeschlagen?
- „Wir werden über das Thema Warmwasser im Sportzentrum diskutieren müssen“, stellt Helfmann kalte Duschen in Aussicht. Etwa 4 000 Euro kosten die Warmduscher die Kommune.
- Aktuell bezahlt die Gemeinde zum Volkstrauertag zwei Kränze. Künftig soll vom Sozialverband VdK und der Verwaltung nur noch ein Kranz gemeinsam niedergelegt werden.
- In der Kita Sonnenschein hat der Elternbeirat ein sogenanntes Elternbudget für Ausrüstungsgegenstände in Höhe von 5 000 Euro. Insgesamt stehen auf dem Sachkonto 30 000 Euro zur Verfügung. Ab 2023 sollen es nur noch 25 000 Euro sein.
- Einwohner, deren Pass in den nächsten sechs Monaten abläuft, werden derzeit noch angeschrieben und daran erinnert. Diese Dienstleistung beziffert Helfmann mit jährlich 1 000 Euro. Sie soll wegfallen.
- Ein „großes Thema“ sei weiterhin die Reduzierung der Straßenbeleuchtung. Aktuell werde um 23 Uhr eine reduzierte Schaltung an allen Lampen vorgenommen. Helfmann: „Es ist der Wunsch der Gemeinde, um Kosten und Energie einzusparen, dass alle Lampen bereits ab dem Einschaltzeitpunkt mit verringerter Leistung angeschaltet werden.“ Dies sei bereits seit Wochen beim Energieversorger beantragt. Die möglichen Einsparungen betragen laut dem Bürgermeister 15 000 Euro.
- Auch die Gemeindevertretung sollen sparen: Nach der Beratung des Waldwirtschaftsplanes und nach der Waldbegehung sollen die traditionellen Mahlzeiten entfallen. Der Gemeindevorstand habe vorgeschlagen, dass die Weihnachtsfeier künftig von den Mitgliedern selbst bezahlt wird.
In der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses werden diese Vorschläge der Verwaltung nun am 18. Januar beraten. Am 25. Januar sollen sie beschlossen werden.