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Eppertshäuser Christoph Visone und Partnerin Susanne Fey ausgezeichnet

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Von: Lars Herd

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In gleich drei Kategorien wurden Susanne Fey und der Eppertshäuser Christoph Visone für ihren knapp zehneinhalb Minuten langen Kurzfilm „Skrupel“ ausgezeichnet. Die Verleihung findet im April in Berlin statt. Hier präsentieren sie ihre Urkunden in dem Zimmer im Hotel Krone, in dem sie den Film gedreht haben.
In gleich drei Kategorien wurden Susanne Fey und der Eppertshäuser Christoph Visone für ihren knapp zehneinhalb Minuten langen Kurzfilm „Skrupel“ ausgezeichnet. Die Verleihung findet im April in Berlin statt. Hier präsentieren sie ihre Urkunden in dem Zimmer im Hotel Krone, in dem sie den Film gedreht haben. © Herd

Der Eppertshäuser Christoph Visone und seine Schauspiel-Partnerin Susanne Fey wurden für ihren Kurzfilm „Skrupel“ mehrfach beim Kiez-Film-Festival in Berlin (bester Schauspieler, beste Schauspielerin und bester Kurzfilm) ausgezeichnet. Außerdem wird der Film beim beim Clapperboard Golden Festival in Brasilien aufgeführt.

Eppertshausen – Bester Kurzfilm, beste Schauspielerin, bester Schauspieler und dann wird der Film auch noch beim Internationalen Filmfestival „Clapperboard Golden Festival“ in Brasilien gezeigt: „Skrupel“ hat für den Eppertshäuser Christoph Visone und seine Schauspiel-Partnerin Susanne Fey alle Erwartungen übertroffen. „Das ist für uns eine wahnsinnig große Ehre“, betont Visone – zumal es seine erste große Auszeichnung ist.

Nachdem Fey und Visone, die gemeinsam ein Theater-Ensemble betreiben (siehe Infokasten), Kurzfilm gedreht hatten, haben sie ihn in den drei Kategorien beim Kiez Berlin Film Festival eingereicht – und gleich alle abgeräumt. „Das macht uns natürlich besonders stolz“, sagt Fey. Zumal sie vor der Auszeichnung noch ordentlich auf die Folter gespannt wurden. Während er an einem Freitagabend noch Schauspielunterricht gegeben hatte, hat Visone nur eine E-Mail bekommen, dass ihr Kurzfilm Skrupel „auf gewonnen gesetzt wurde“. Weitere Infos sollten in den nächsten 24 Stunden folgen. „Dann haben wir die ganze Zeit gespannt gewartet“, erzählt Visone – aber zunächst kam nichts. Da Wochenende war, kam die Mail mit weiteren Infos dann erst am Montag. Und mit einer Überraschung: „Wir dachten erst, dass wir nur für den besten Kurzfilm ausgezeichnet werden – doch dann haben wir gleich alle drei Auszeichnungen bekommen.“ Verliehen werden diese im April beim Kiez Kurzfimfestival in Berlin.

Wir dachten erst, dass wir nur für den besten Kurzfilm ausgezeichnet werden – doch dann haben wir gleich alle drei Auszeichnungen bekommen.

Christoph Visone

Der knapp zehneinhalb Minuten lange Kurzfilm aus der Feder von Fey handelt vom Thema Moral gegen Kapital. Bei einem großen Bauvorhaben in einem fiktiven Ort würde die Kommune viel Geld verdienen. Allerdings entstünden beim Bau wegen eines Bodengutachtens deutliche Mehrkosten. Ein Kommunalpolitiker (Christoph Visone) möchte das vertuschen, die Gutachterin (Susanne Fey) wehrt sich aber dagegen. Beide versuchen ihre weit auseinander liegenden Standpunkte in einer Diskussion in einem Hotelzimmer (im Eppertshäuser Hotel Krone) zu beseitigen. Nach einem Cut wachen sie am nächsten Morgen im gleichen Hotelzimmer auf und müssen zur Pressekonferenz. Dort angekommen möchte die Gutachterin gerade das Ergebnis mitteilen – und in diesem Moment endet der Film.

Der Kurzfilm spielt über gute neun Minuten ausschließlich im Hotelzimmer, anschließend wechseln die Darsteller nur kurz für die abschließende Pressekonferenz in einen anderen Raum. Im Zimmer selbst mussten sie zuvor noch ein wenig umräumen, weil der Film in den 90er Jahren spielt. Der Flachbildschirm musste also beispielsweise einem Telefon mit Wählscheibe weichen.

Produziert haben Fey und Visone den Film mit einem zehnköpfigen Team – zum Großteil Bekannte von Visone – komplett in Eigenarbeit. Dadurch haben sich auch die Kosten beim ohnehin knappen Budget im Rahmen gehalten. Zwar habe niemand ohne Gage mitgearbeitet, „aber reich geworden ist auch keiner“, erzählt Visone. „Und wir hatten Glück, dass wir in der Krone kostenlos drehen durften“, sagen Fey und Visone dankbar.

Seit vielen Jahren gemeinsam auf der Theater-Bühne

Susanne Fey und der Eppertshäuser Christoph Visone kennen sich seit knapp sieben Jahren und spielen schon lange gemeinsam Theater. 2019 haben sie beide ihre feste Theateranstellung aufgegeben und ein gemeinsames Ensemble gegründet – und dann kam 2020 die Corona-Pandemie. „Wir hatten dann aber keine Angst, sondern dachten eher: Jetzt erst recht“, sagt Fey. Da sie nicht auftreten konnten, haben sie viel in Fortbildungen investiert und einige Projekte gestartet. Darunter auch der nun ausgezeichnete Kurzfilm „Skrupel“. Auf der Bühne und vor der Kamera ergänzen sich Fey und Visone gut. Zumal Visone auch wegen seines Studiums das Filmemachen und die Arbeit vor der Kamera gewohnt ist und Fey aus der Theater-Szene kommt und sich auf der Bühne wohler fühlt. „Aber wir geben uns gegenseitig Sicherheit“, stellen beide klar. „Das Zusammenspiel zwischen uns klappt einfach super.

Ihre nächsten Theater-Auftritte haben Susanne Fey und Christoph Visone im Theater Schöne Aussichten (Thesa) in Dietzenbach. So spielen sie am Samstag, 30. April, 20 Uhr, das Stück „Die Verwandlung“ nach Franz Kafka; am Samstag, 7. Mai, 20 Uhr, ihr actionreiches, buntes Krimispektakel „Mord an Lord Fjord“. Vom vergangenen Jahr verschoben sind noch die Auftritte mit dem Theaterstück „Ringelspiel – Die bunte Welt des Missverstehens“, die sie an den Samstagen, 15. Juni, 24. September und 1. Oktober, jeweils ab 20 Uhr, aufführen. Weitere Infos und Tickets gibt’s im Internet. (lahe)

Besonders ist auch, dass sie den Film an nur einem Tag komplett gedreht haben. „Das ist eigentlich unüblich“, erklärt Visone. Doch es habe bei Dreh und Schnitt einfach alles gepasst. „Das war ein gutes Hand in Hand und alle Beteiligten waren wahnsinnig kreativ“, freut er sich. „Gut war auch, dass jede Idee aufgenommen wurde“, ergänzt Fey. „Das hat unfassbar gut geklappt.“ Beiden war auch klar, dass sie nicht als Chefs an die Sache herangehen. „So sind wir nicht“, sagen Fey und Visone. „Wir haben komplett als Team gearbeitet.“ Fey ergänzt: „Das war zwar anstrengend, aber ein geiler Tag.“

Während die Spielszenen weitestgehend schnell im Kasten waren, haben vor allem die Kleinigkeiten und Nahaufnahmen viel Zeit in Anspruch genommen. Ob das Öffnen der Tür, das Aufhängen der Jacke oder das Whiskeytrinken – dunkler Tee, der bei der Tonaufnahme aber im Magen gluckert – „die einfachsten Sachen waren am schwierigsten“, sind sich beide einig.

Die größte Herausforderung des Kurzfilms war, eine gute und glaubwürdige Story hinzubekommen. Wichtig war auch, dass Fey und Visone jeweils eine Hauptrolle spielen, die sich gegenseitig bedingen. Im Vordergrund sollte klar das Projekt stehen und nicht die Schauspieler oder die Charaktere. „Das hat auch gut geklappt“, sagt Schreiberin Fey. Eine weitere Herausforderung war auch, die zehn Minuten überhaupt zu füllen. Ziel war es schließlich, die Leute mit einer kurzen Story „ohne Paff und Puff“ dabeizuhalten. „Da muss das Team einfach stimmen und jeder muss sich seiner Stärken bewusst sein“, betont Visone. „Und das lief gut, das hat bei uns wie Zahnräder ineinander gepasst.“ (Von Lars Herd)

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