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Sportverein Lotus und Aktion Mensch werben für die Integration durch und mit Sport

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Mit einem Stand engagierte sich der GKV Lotus zum Gleichstellungstag für Menschen mit Behinderung am Fachmarktzentrum. Für Frauen gab es eine Rose, dazu Luftballons und Geschenke für Kinder. Foto: just
Mit einem Stand engagierte sich der GKV Lotus zum Gleichstellungstag für Menschen mit Behinderung am Fachmarktzentrum. Für Frauen gab es eine Rose, dazu Luftballons und Geschenke für Kinder. © Just

Es war eine gelungene Überraschung: Vor dem Fachmarktzentrum standen rund ein Dutzend Kinder und Erwachsene des Gesundheits- und Kampfsportvereins Lotus (GKV) und überreichten Rosen, Luftballons, Gutscheine für Eiskugeln und weitere kleine Geschenke an die Passanten.

Eppertshausen –  Den Grund für die Präsenz erklärte erster Vorsitzender Ernes Erko Kalac: „Am 5. Mai ist Tag der Inklusion. Zu diesem Termin wird in ganz besonderer Weise auf die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hingewiesen. “.

Wer am Stand von Lotus genau hinschaute, merkte, dass der Verein mit großem Partner auftrat, der „Aktion Mensch“. Sie ist eine 1964 auf Initiative des ZDF gegründete Sozialorganisation. Mit ihrer Lotterie unterstützt sie Projekte für Menschen mit Handicap. Sie übermittelte Geschenke und Infomaterial, die Lotus mit eigenen Präsenten verteilte. Um ins Gespräche zu kommen, wurde zudem ein Imbiss mit Brötchen und Kuchen vorbereitet.

Seine überregionale Bekanntheit erlangte der GKV durch seine herausragenden Bemühungen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund („Integration durch Sport“) und durch seine sportlichen Erfolge, die Mitglieder jeglicher Herkunft, vom syrischen Flüchtling bis zum deutschen Schüler, erzielten. „Das derzeit aktuelle Thema Inklusion ist für uns nicht neu. Wir haben schon seit Jahren eine Reihe von Kindern mit verschiedenen Behinderungen im Verein“, sagt Kalac. Dazu gehören ADHS ebenso wie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen. Besonders stolz ist der Vorsitzende auf Alexander Schwarz. Obwohl der Junge im Rollstuhl sitzt, lässt er sich nicht vom Karatesport abhalten. In den Übungsstunden erhält er von seinen Trainern die bestmögliche Unterstützung. So war es auch Kalac, der als einer der ersten Konzepte und Programme entwickelte, wie sich Karate von Menschen mit einem Handicap ausüben sowie von Kampfrichtern bewerten lässt. Bei der deutschen Karatemeisterschaft 2008 in Erfurt starteten auf dieser Grundlage bereits acht Sportler mit Behinderung. Mittlerweile stieg die Zahl auf über 50. Auch die Weltmeisterschaften werden mit „Para-Karate“ kombiniert.

Wichtig: Die Versehrtensportler messen sich beim gleichen Turnier und nicht in einer Extra-Veranstaltung. „Nur wenn Behinderte und Nichtbehinderte unter einem Dach auftreten, wird man dem Inklusionsgedanken gerecht“, sagt Kalac. Dass bei Lotus schon sehr früh an die Kombination von Karate und Versehrtensport gedacht wurde, macht den 2002 gegründeten Verein zu einem Vorläufer für Integration und Inklusion.

Unterstützung erhält Lotus derzeit von Selina Rösner. Die 27-Jährige aus Rödermark hat Sozialpädagogik studiert und wurde von Kalac für eine Assistenz engagiert. Sie ist keine Trainerin, sondern kümmert sich ausschließlich um die sozialen Ziele und Belange von Lotus. Zweimal in der Woche ist sie in Eppertshausen präsent und hat dabei das Sozialverhalten im Verein und die Sozialstrukturen im Blick. Zusammen mit dem Vorstand analysiert sie diese für Verbesserungen.

„Meine Arbeit demonstriert, dass Lotus nicht der typische Sportverein ist“, sagt Rösner. Hier komme etwas zum Tragen, dass sich zum Teil erheblich von anderen sporttreibenden Vereinen unterscheidet.

Aus der ungewöhnlichen Ausrichtung des GKV entsprang auch die Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch. Beim ersten Kontakt war auf beiden Seiten schnell klar, dass man die gleichen Ziele verfolgt.

VON MICHAEL JUST

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