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Für den Ernstfall gewappnet

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Von: Lars Herd

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Verletzte Menschen durch ein enges Treppenhaus nach draußen bringen (oben) und Löschangriffe übten die neuen Mitglieder der Eppertshäuser Einsatzabteilung.
Verletzte Menschen durch ein enges Treppenhaus nach draußen bringen (Bild) und Löschangriffe übten die neuen Mitglieder der Eppertshäuser Einsatzabteilung. © Feuerwehr Eppertshausen

Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eppertshausen hat ordentlich Zuwachs bekommen: Alleine in den vergangenen zwei Jahren sind zwölf neue Kräfte hinzugekommen.

Eppertshausen - Einige von ihnen – gerade die jüngeren – wurden nun bei einem extra für sie organisierten Einsatztraining gefordert. Dabei mussten sie beispielsweise einen imaginären Brand löschen oder einen Menschen über ein enges Treppenhaus nach draußen bringen. Wichtig war der Ausbildungstag, damit die Neulinge für den Härtefall gewappnet sind. Die Übung haben die Verantwortlichen auch bewusst nur für die neuen Kräfte organisiert. „Bei anderen Übungen schauen sie sonst oft nur zu, weil die erfahrenen Feuerwehrleute die schwerere Arbeit übernehmen“, sagt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Marius Murmann.

Ein bis zwei Jahre dauert die Ausbildung insgesamt, bis die Wehrleute voll einsatzfähig sind. Alle zwölf neuen Kräfte mussten die Eppertshäuser dabei nicht ausbilden. Denn zwei von ihnen sind zugezogen, waren in ihren vorigen Wohnorten bereits Feuerwehrleute und damit bereits komplett ausgebildet. „Das sind für uns natürlich Glücksfälle“, sagt Murmann, „weil wir sie direkt einsetzen können.“ Ein direkter Grund für den Boom – gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie – fällt dem stellvertretenden Gemeindebrandinspektor nicht ein. „Wir hatten eher Angst, dass uns Leute wegbrechen als dass wir Zuwachs bekommen.“ Eine Möglichkeit sieht er in der Präsenz der Feuerwehr in den Sozialen Medien, wo die Bürger auch erfahren, wie vielfältig die Einsätze von Bränden über Tierrettungen bist hin zur Absicherung bei Autounfällen sind. „Da bekommen wir auch viele freundliche Nachrichten und die Leute bedanken sich für unsere Einsätze.“ Wie online üblich sind die Nachrichten natürlich nicht immer freundlich, „aber überwiegend schon“. Beispielsweise beim Waldbrand an der Muna hätten sich viele Menschen gemeldet und ihre Hilfe angeboten, die Feuerwehrleute mit Wasser und Essen zu versorgen.

Nun war es für die Neulinge aber wichtig, mal wieder eine Übung in Präsenz anzubieten. „In den Lockdowns war es für uns schon hart“, erzählt Murmann. Schließlich stand die Feuerwehr besonders im Blickpunkt, die Regeln waren noch härter, damit niemand in Quarantäne muss. „Wir durften auf gar keinen Fall ausfallen.“

Daher habe den Einsatzkräften neben den Ausbildungsabenden vor allem gefehlt, dass sie anschließend nicht mehr gemeinsam zusammensitzen konnten. „Das vergisst man immer wieder“, sagt Murmann. Denn dadurch werde der Zusammenhalt im Team gestärkt. „Und das ist extrem wichtig.“ Auch die Online-Abende haben da nicht viel geholfen. Die Vorbereitungen waren oft aufwändig und haben lange gedauert. Auch die Weihnachtsfeier war nicht möglich. Stattdessen habe man die Einsatzkräfte einzeln zum Feuerwehrhaus gebeten und ihnen dort ein Geschenk übergeben. Ebenso hat die Wehrführung kleine Tüten mit Getränken und Knabberkram gepackt und verteilt, damit man online doch mal einen gemeinsamen Abend verbringen konnte. Ideen waren also da. Zwar wurden die immer gut angenommen, „aber das Zusammensein kann man damit natürlich nicht ersetzen“, sagt Murmann.

Nun hoffen er und die Wehrführung wieder einigermaßen auf Normalität, damit die knapp 50 aktiven Einsatzkräfte – darunter fünf Frauen – gemeinsam ihre Ausbildungsabende und Übungen durchführen können. Freilich auch mit den zwölf neuen Kräften. (Lars Herd)

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