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„Fühlen uns in unserem Garten nicht mehr sicher“: Lkw zerstören Gartenzaun immer wieder

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Von: Lars Herd

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Weil er in der engen Kurve über den Gehweg abgekürzt hat, ist schon der dritte Lkw-Fahrer im Gartenzaun von Familie Gadanac hängen geblieben.
Weil er in der engen Kurve über den Gehweg abgekürzt hat, ist schon der dritte Lkw-Fahrer im Gartenzaun von Familie Gadanac hängen geblieben. © Privat

Großer Ärger bei Familie Gadanac aus Eppertshausen. Immer wieder bleiben Lkw in ihrem Gartenzaun hängen. Die jüngsten beiden Vorfälle liegen nur acht Tage auseinander.

Eppertshausen – Die Nerven liegen blank bei Familie Gadanac. Nicht zum ersten und auch nicht zum zweiten – nein schon zum dritten Mal ist ein Lastwagen im Gartenzaun ihres Hauses am Sandweg hängen geblieben. Das erste Mal im vergangenen Jahr hat die Familie noch als einmaligen Unfall abgestempelt. Nun blieb am Montag vor zwei Wochen erneut ein Lkw im Zaun hängen. Den haben die Gadanacs dann repariert und für Montag vor einer Woche einen Termin mit Bürgermeister Carsten Helfmann und weiteren Gemeinde-Mitarbeitern ausgemacht – und just an jenem Morgen kam es zum dritten Unfall. Und der Ärger ist groß. „Wir fühlen uns in unserem Garten einfach nicht mehr sicher“, sagt Jenny Gadanac.

Bei den drei Vorfällen hatte die Familie bislang Glück, dass sie selbst nicht im Garten waren. Denn direkt an der Ecke, an der sich die Lkw verhakt haben, steht das Trampolin der Kinder. „Da hatten wir bisher wirklich Glück, dass die Kinder nicht drinnen waren.“ Nicht ganz so viel Glück hatte der Familienhund, der beim ersten Unfall im Garten nicht weit weg vom Sichtschutz war. „Er hat seitdem einen Schock“, sagt Gadanac. Die Tabletten für die Behandlung müssen sie selbst zahlen. „Das übernimmt keiner.“ In den Garten durfte er länger auch nicht, weil der Zaun nur provisorisch mit einer Folie als Sichtschutz abgedeckt war.

Glück hatte Familie Gadanac bisher damit, dass die Kinder bei einem Unfall nicht im Trampolin waren.
Glück hatte Familie Gadanac bisher damit, dass die Kinder bei einem Unfall nicht im Trampolin waren. © Herd, Lars

Eppertshausen (Kreis Offenbach): Situation an Gartenzaun „ist ganz schön gefährlich.“

Zumindest die Reparatur des Zauns bekommen die Gadanacs von der Versicherung der Lkw-Firmen bezahlt. Die Kosten sind dennoch weitaus höher. „Nach dem dritten Mal sind ja auch die Verankerungen überall locker“, sagt die Anwohnerin, „schließlich gab es da jedes Mal eine Kettenreaktion.“ Auch das muss die Familie selbst zahlen, da der Schaden nicht unmittelbar auf die Unfälle zurückzuführen ist.

Körperlich verletzt wurde bisher glücklicherweise noch niemand. Damit das auch so bleibt, „muss hier etwas passieren“, sagt Jenny Gadanac. Dabei blickt sie vor allem auf die jüngsten Eppertshäuser. Denn der Sandweg wird an der scharfen, nur schwer einzusehenden S-Kurve über die Nieder-Röder-Straße in die Beethovenstraße von vielen Kindern als direkter Weg zur Schule oder zu den Kitas St. Sebastian und Sonnenschein genutzt. „Das ist ganz schön gefährlich.“

Eppertshausen (Kreis Offenbach): Gemeinde stellt Sperrbaken an Gartenzaun auf

Einen ersten Schritt hat die Gemeinde schon getan, indem sie im Kurvenbereich Sperrbaken aufgestellt hat. Was aber natürlich keine Dauerlösung sein kann. Langfristig wären einbetonierte Poller eine Möglichkeit. „Das müssen wir aber erst noch abstimmen“, erklärt Bürgermeister Helfmann. Mit dem ADAC und der Polizei ist schon ein Termin zur Verkehrsschau ausgemacht, bei dem die drei Parteien gemeinsam eine Lösung finden wollen. So lange müssen die Baken erst einmal reichen.

Komplett verkeilt: Schon zum dritten Mal hat ein Lkw den Gartenzaun kaputt gefahren.
Komplett verkeilt: Schon zum dritten Mal hat ein Lkw den Gartenzaun kaputt gefahren. © Privat

Dann soll auch geprüft werden, wie man den regen Lkw-Verkehr (Gadanac: „Hier fährt spätestens alle fünf oder zehn Minuten ein Lkw vorbei, in den Stoßzeiten deutlich öfter.“) in den engen Straßen reduzieren könne. Zwar gibt es klare Vorgaben von der Gemeinde an die Firmen, welche Wege die Fahrer benutzen dürfen. Diese Information gibt die Gemeinde auch an die Bauherren, die anschließend die Fahrer darüber in Kenntnis setzen, welche Wege sie fahren sollen. „Sie benutzen aber ihre Navigationsgeräte und fahren daher den kürzesten Weg“, sagt Helfmann.

Eine Überlegung, das zu ändern, ist ein Durchfahrverbot für Lkw. „Dann fahren sie aber einfach eins weiter in die Kettelerstraße und wir verschieben wir das Problem nur“, erklärt der Bürgermeister. Da nur wenige Meter weiter die Friedroch-Ebert-Straße ist, müsse man ein Durchfahrverbot in gleich drei aufeinanderfolgenden Straßen erwirken, was nicht so einfach ist. Und dann käme es schon zum nächsten Problem: Dadurch würde sich der Durchgangsverkehr auf der an manchen stellen so schon engen Hauptstraße deutlich erhöhen. (Lars Herd)

Zuletzt sorgten Jugendliche in Eppertshausen (Kreis Offenbach) mit einem feigen Angriff auf einen Waldbewohner für Fassunglosigkeit.

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