Für den Wettbewerb hat sich die 23-Jährige „ganz spontan erst kurz vor Anmeldeschluss“ beworben, nachdem sie in einer Zeitschrift davon gelesen hat. „Und dann bin ich tatsächlich weitergekommen.“ Das ungewöhnliche an diesem Wettbewerb ist, dass sich die Kandidatinnen nicht mit einem Drink bewerben sondern mit ihrer Persönlichkeit. Anschließend mussten Schröder und die anderen Kandidatinnen mit erlaubten Zutaten experimentieren einen eigenen Drink kreieren. Bei der Eppertshäuserin kam dabei der „Dark Phoenix“ (Zutaten siehe Infokasten) zustande.
» 2cl Talisker Single Malt Scotch Whisky 10
» 2cl Fabbri Amarena Sirup
» 3cl Marendry
» 100ml Goldberg Yuzu Tonic
Alles im Rührglas vermischen und ins mit Eiswürfeln vorbereitete Glas geben. Mit dem Amarena-Aktivkohle Schaum toppen und beim Servieren anzünden.
Nun läuft bis Ende August online eine Abstimmung. Dort erzählen die Teilnehmerinnen von sich selbst und ihrem Drink. Die besten vier müssen sich dann vor einer internationalen und erfahrenen Jury beweisen. Diese bewertet die Drinks nach den fünf Kriterien Geschmack und Ausgewogenheit, Präsentation und Ästhetik, mündliche und schriftliche Kommunikation, Replizierbarkeit (leicht zu findende Zutaten, Zubereitungszeit, Endkosten) – Technik. Unter Beachtung dieser Kriterien müssen die Cocktails im Wettbewerb mehrere Auswahlstufen überstehen. Die Jury wählt aus den vier Finalistinnen im Blackbox-Modus – die Teilnehmerinnen bekommen eine Box mit Zutaten und eine Liste, was der Drink enthalten darf und was nicht – Lady Amarena Germany und eine Gewinnerin aus Österreich aus, die im Oktober 2022 als Gäste von Fabbri zu einer Reise nach Bologna geflogen werden. Dort treten sie im Finale gegen die Finalistinnen aus aller Welt auf der Suche an, um den dem prestigeträchtigen Titel der Lady Amarena zu bekommen.
Ob Katharina Schröder es so weit schafft, ist offen. Chancen hat sie allemal. „Davon bin ich überzeugt“, sagt sie. Aber die Konkurrenz ist groß, die meisten Kandidatinnen haben schon öfter bei solchen Wettbewerben teilgenommen. „Ich habe auch mit am wenigsten Bar-Erfahrung.“ Und wenn es mit dem Titel nicht klappen sollte, sieht die eingefleischte Eppertshäuserin das auch nicht so eng: „Ich bin stolz unter den Top-10 zu sein. Wenn ich weiterkomme, bin ich wirklich glücklich. Sonst ist es aber auch schön, dabei gewesen zu sein.“
Wichtig ist ihr, die Botschaft des Wettbewerbs weiterzugeben. Zum einen wollen die Organisatoren – ausschließlich Männer – mit diesen Wettbewerb extra für Frauen zeigen, dass es auch viele gute Barfrauen gibt, also ein Zeichen für Gleichwertigkeit – nicht Gleichstellung – zu setzen. Zum anderen soll der Wettbewerb dem „Perfekt sein“ entgegenwirken, betont Schröder: „Sei nicht perfekt, sei mutig.“ (Von Lars Herd)