Neubau der Mehrzweckhalle für 2025 geplant

In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreistag Darmstadt-Dieburg beschlossen, das Schulbau-Programm fortzuschreiben. Erstmals wurde auch ein konkreter Termin für den Neubau der Eppertshäuser Mehrzweckhalle genannt.
Babenhausen/Münster/Eppertshausen – Der Kreistag hat am Montag in der Stadthalle Groß-Umstadt neben dem umstrittenen Doppelhaushalt 2022/23 (wir berichteten) auch die weitgehend im Konsens vereinbarte Fortschreibung seines Schulbau-Investitionsprogramms auf den Weg gebracht. Dies geschah per Beschluss des Wirtschaftsplans des Da-Di-Werks, das als Eigenbetrieb des Landkreises Darmstadt-Dieburg unter anderem den Schulbau steuert. Aus der 28-seitigen Übersicht geht hervor, welche Neu-, Um- oder Ergänzungsbauten in den nächsten Jahren geplant sind, wann sie umgesetzt werden und was sie kosten sollen.
Die Prioritätenliste ermöglicht auch einen genaueren Blick auf das, was in der näheren Zukunft in Münster, Eppertshausen und Babenhausen ansteht. Abgesehen vom derzeitigen Neubau des Bettenhauses der Kreisklinik in Groß-Umstadt sind die Investitionen in die Schulen die größten, die der Landkreis jährlich tätigt. 2022 sollen rund 80 Millionen Euro verplant und verbaut werden, für die nächsten Jahre sind stets Summen im mittleren zweistelligen Millionenbereich veranschlagt. Konkrete Planansätze gibt es bis 2026, weil so lange die aktuelle Wahlperiode im Landkreis währt. Mitunter sind auch Projektkosten für die Zeit nach 2026 benannt. Diese sind terminlich aber nicht weiter präzisiert und noch mit Vorsicht zu genießen, da mit vielen finanziellen, planerischen und politischen Unwägbarkeiten behaftet.
Münster: Schule auf der Aue und John-F.-Kennedy-Schule
In Münster läuft mit dem Neubau der Schule auf der Aue eins der bislang größten und teuersten Schulbau-Projekte in der Geschichte des Landkreises. Mehr als 50 Millionen Euro werden am Ende verbaut sein, bislang sind 33 Millionen ausgegeben (wir berichteten mehrfach). Erst nach 2026 wird das vierte und letzte Gebäude erneuert und ersetzt, wofür allein 14 Millionen vorgesehen sind.

Rund geht es in der Münsterer Schullandschaft auch an anderer Stelle: Die John-F.-Kennedy-Schule wird voraussichtlich zur zweitgrößten Grundschule in Hessen ausgebaut. Unter anderem werden 24 neue Räume errichtet, eine neue Mensa mit Platz für Ganztagsbetreuung sowie in Modulbauweise neue Büros für die Verwaltung. Der Planansatz sieht dafür in diesem und im nächsten Jahr je rund fünf Millionen Euro vor, insgesamt zehn Millionen.
Eppertshausen: Mehrzweckhalle
In Eppertshausen steht in naher Zukunft der Neubau der Mehrzweckhalle an, die der Landkreis vor einem Jahrzehnt von der Gemeinde gekauft hatte und die von der Stephan-Gruber-Schule, von der Mira-Lobe-Schule und örtlichen Gruppen und Vereinen – wie vom Eppertshäuser Tischtennis-Club – genutzt wird. Dort sollen auch Räume für die Betreuung der benachbarten Stephan-Gruber-Schule und fürs Essen entstehen. Die eigentliche Sporthalle im Niederfeld wird kleiner als die derzeitige.
Dafür stehen im Schulbau-Programm fünf Millionen Euro bereit – zum jetzigen Stand für die Ausgabe im Jahr 2025 eingeplant. Bei einer Pressekonferenz zu den Prioritäten im kreisweiten Schulbau im vergangenen November hatten sich Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD), Vize-Landrat und Schuldezernent Lutz Köhler (CDU) und Da-Di-Werk-Leiter Holger Gehbauer diesen konkreten Zeitpunkt für den Neubau noch nicht entlocken lassen.
Babenhausen: Joachim-Schumann-Schule, neue Grundschule und Bachgauschule
In Babenhausen stand in jüngerer Vergangenheit der Bau der Mensa an der Joachim-Schumann-Schule im Vordergrund. 17 Millionen Euro hat der Kreis hier bereits investiert, inklusive der Herrichtung der Außenanlage. Im nahen Feld soll zudem noch ein Sportplatz mit Leichtathletik-Anlagen entstehen. Der Zeitpunkt ist aber offen: Für die nächsten Jahre steht dafür kein Budget im Schulbau-Investitionsplan. In den nächsten vier, fünf Jahren wird es definitiv noch kein neues (Schul-)Sportgelände in Babenhausen geben. Mindestens so lange behält also der Sportplatz „Am Ostheimer Hang“ seine Bedeutung für den Schul- und Vereinssport.
Näher und konkreter ist da schon der Bau einer neuen, dreizügigen Grundschule für rund 300 Kinder auf dem Kasernengelände. Da-Di-Werk-Leiter Gehbauer hatte auf der Schulbau-Pressekonferenz des Landkreises im November angekündigt, dass der Neubau „bis 2026 abgewickelt“ sein soll. Dies bestätigt auch die nun vom Da-Di-Werk und diversen Kreisausschüssen vorbereitete und vom Kreistag verabschiedete Fassung der Investitionsplanung. Die neue Schule, für die Gesamtausgaben von 28 Millionen Euro veranschlagt sind, soll sogar schon 2025 stehen. 2026 soll dann auch der Außenbereich fertiggestellt werden.
Beim Neubau der Bachgauschule am Standort der Joachim-Schumann-Schule bleibt es dabei: Er wird erst in der nächsten Wahlperiode, ab 2027, zum Thema und steht weiterhin mit ersten Mitteln in Höhe von 3,2 Millionen Euro in der Planung. Gleiches gilt für ein Gebäude mit Mensa und Mediathek für 500 000 Euro an der Langstädter Markwaldschule und eine neue Mensa für 1,5 Millionen Euro an der Schule im Kirchgarten. Beide werden ebenfalls frühestens in fünf, sechs Jahren zum Thema.
Schaafheim: Eichwaldschule
An der Eichwaldschule werden die örtliche Grundschule sowie die Haupt- und Realschule zusammengelegt. Dadurch ergibt sich bei der Bruttogeschossfläche ein zusätzlicher Bedarf von 3 000 Quadratmetern. Der Ausbau der Ganztagsschule fordert weitere Flächen. Bereits errichtet wurde an der Eichwaldschule in einem ersten Bauabschnitt ein modulares Gebäude für die Jahrgänge sieben bis zehn, in dem sich Klassen- und Differenzierungsräume befinden. Bislang wurden knapp fünf Millionen Euro investiert. Für die Erweiterungen und die Sanierung des Hauptgebäudes sollen in dieser Wahlperiode zusätzliche 29 Millionen ausgegeben werden, davon fünf Millionen in diesem Jahr. 2026 soll die Schaafheimer Großbaustelle abgeschlossen werden.
Dieburg: Alfred-Delp-Schule und Goetheschule
Abschließend noch ein Blick nach Dieburg, wo an der Alfred-Delp-Schule gemeinhin auch viele Münsterer Eppertshäuser und teilweise auch Babenhäuser ihr Abitur machen: Der große Plan der „Schulrochade“ mit massiven Veränderungen vor allem auf der Schulinsel „Auf der Leer“ und dem Umzug der Goetheschule dorthin (am Standort der jetzigen Goetheschule sollen eines Tages Teile der Kreisverwaltung zusammengezogen werden), liegt schon länger auf dem Tisch und hat seine neuste Anpassung im Vorhaben gefunden, die Delp-Schule am Kaufland-Kreisel (nördlich des Toom-Baumarkts) neu zu bauen. Dass es der Landkreis damit ernst meint, zeigen die insgesamt 41 Millionen Euro, die er in der frisch beschlossenen Version des Schulbauprogramms eingeplant hat. Schon für dieses Jahr stehen zwei Millionen Euro im Planansatz, die auf umfassende Vorbereitungen hinweisen. Unter anderem müsste der Landkreis die Fläche im Dieburger Süden von der Stadt kaufen. Noch in dieser Wahlperiode soll der Neubau des Dieburger Oberstufengymnasiums für Planungs- und Bauleistungen in Höhe von 30 Millionen Euro voranschreiten. Die Fertigstellung ist aber erst nach 2026 geplant – für diesen Zeitraum sind weitere acht Millionen Euro an Ausgaben vorgesehen. (Jens Dörr)