Bäcker verkauft neues Brot für guten Zweck

Backen für den guten Zweck: Der Bäcker Jürgen Kreher aus Eppertshausen (Landkreis Darmstadt-Dieburg) spendet 50 Cent seines „Lattenkrachers“ an eine soziale Organisation.
Eppertshausen – Jürgen Stoller kommt extra aus dem Nachbarlandkreis Offenbach. Vor ein paar Monaten ist er umgezogen, wohnt jetzt in Rodgau. Doch seinem Bäcker ist er treu geblieben. Zwei Dinge verbinden ihn mit der Bäckerei von Jürgen Kreher in Eppertshausen: Die frischen Backwaren und der Fußball.
Nun gibt es für alle Kunden, und ganz besonders für jene wie Jürgen Stoller, eine neue Sorte, die die Leidenschaft für frisches Brot und für den Fußballsport vereint. Lattenkracher heißt das neue Backwerk, das Jürgen Kreher am Samstag zum ersten Mal gebacken und in den Verkauf gebracht hat. Unterstützung erhielt er zum Auftakt von Kai Völker, der als Sportmoderator bekannt ist und zudem als Medienbeauftragter der Handwerkskammer Wiesbaden das Handwerk stärker ins öffentliche Bewusstsein bringen will.
Eppertshausen: „Lattenkracher“ neues Spendenbrot
Den Namen Lattenkracher hat Kai Völker erdacht. Und er wird zusammen mit dem Bäckermeister auch entscheiden, welchem sozialen Zweck ein Teil des Verkaufserlöses zukommt. Denn der Lattenkracher soll, wie zuletzt das Bürgerbrot, ein Spendenbrot werden. „50 Cent des Verkaufspreises werden später als Spende einem sozialen Zweck zugeführt“, erklärt Jürgen Kreher. Das kann eine Organisation oder eine in Not geratene Familie sein. Die Erlöse aus dem Bürgerbrot gehen in diesem Jahr nicht an eine örtliche Organisation, sondern an die Feuerwehr in Berchtesgaden – einem jener Orte, die vor kurzem vom Hochwasser betroffen waren.
Dort werde das Geld zurzeit dringend benötigt, sagt Kreher, der seinen Urlaub seit vielen Jahren in Berchtesgaden verbringt. Die Spenden richteten sich stets nach den gerade aktuellen Anlässen und Bedarfen. Als der Sturm Fabienne in Münster schwere Schäden anrichtete und die Freiwilligen Feuerwehren forderte, hatte der Bäckermeister 112 Extra-Brote gebacken, die in weniger als zwei Stunden verkauft worden waren, wie er erzählt. Die Einnahmen rundete Kreher auf 500 Euro auf. Sie gingen komplett an die Wehr.
Eppertshausen: Bäcker sieht sich als „Genussbotschafter“
Analog zum Bürgerbrot, das Jürgen Kreher schon seit längerem im Sortiment hat, soll auch der Lattenkracher dauerhaft im Brotregal zu finden sein. Ursprünglich sollte es an den Wochenenden angeboten werden, an denen die Frankfurter Eintracht spielt, erzählt der bekennende SGE-Fan. Doch das hätte jene Kunden ausgeschlossen, deren Herz für andere Bundesliga-Vereine schlägt. Überhaupt sei das Brot, das aus Roggen-Sauerteig und einem Anteil Dinkel-Vollkornmehl besteht, nicht nur für Fußballer, sondern für alle entwickelt worden, die sich genussvoll und zugleich gesund ernähren wollen.
„Ich sehe mich als Genussbotschafter“, ergänzt Kai Völker, der bereits mit der Odenwälder Winzergenossenschaft in Groß-Umstadt einen „Elfmeter-Wein“ kreiert hat. Neben der Rezeptur entwickelten Kreher und Völker auch das Logo und den Slogan „Enjoy the Kick“ für den Lattenkracher. Bis Weihnachten 2022 möchte Völker einen Korb mit regionalen Spezialitäten aus ganz Hessen zusammenstellen. Neben Wein, Kochkäse und Wurst würde auch das Brot von Jürgen Kreher liegen, dem wie schon bei vorhergehenden Aktionen das Handwerk und die Liebe zu den heimischen Lebensmitteln besonders wichtig ist. (zeta)
Dass sich Bäckermeister Jürgen Kreher aus Eppertshausen gerne für den guten Zweck einsetzt, zeigte er bereits Ende 2020, als er einer jungen Aserbaidschanerin einen Ausbildungsplatz anbot.