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Nur der Name fehlt noch

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Von: Lars Herd

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Am Haus Westermann startet nächste Woche die naturnahe Kita-Gruppe. Hier stehen Julia Rieger und Tatjana Gotta vor dem Eingang zu den umgebauten Räumlichkeiten (es fehlt Nadja Grimm).
Am Haus Westermann startet nächste Woche die naturnahe Kita-Gruppe. Hier stehen Julia Rieger und Tatjana Gotta vor dem Eingang zu den umgebauten Räumlichkeiten (es fehlt Nadja Grimm). © p

Die naturnahe Kita-Gruppe am Haus Westermann in Eppertshausen startet nächste Woche

Eppertshausen – Mittlerweile sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, Möbel und Garderobe sind aufgebaut, Spielsachen vorhanden – und daher kann die lange geplante naturnahe Kita-Gruppe am Haus Westermann (wir berichteten) am kommenden Freitag, 1. April, um 7.30 Uhr mit 14 Kindern loslegen. Für den Tagesablauf sind sich dann Tatjana Gotta, Julia Rieger und Nadja Grimm verantwortlich. Eineinhalb Jahre nachdem der Verwaltung ein Prüfantrag der SPD-Fraktion auf Eröffnung eines Waldkindergartens vorgelegt wurde, wird der Plan also umgesetzt.

Eine erste Möglichkeit zu „schnuppern“ bot sich bereits, als die Verantwortlichen des zuständigen Fachbereichs der Gemeinde Eppertshausen und die Erzieherinnen zu einem „Tag der offenen Tür“ ans Haus Westermann eingeladen hatten. Die anwesenden Kinder legten dabei schon fest, wo noch eine Feuerstelle eingerichtet und das Pflanzbeet angelegt werden müssen. Während die Kinder das Gelände und die neuen Spielsachen erkundeten, beantworteten die beiden Erzieherinnen die Fragen der Eltern, die sich vor Allem um den geplanten Ablauf drehten. So startet jeder Tag mit einem Morgenkreis – und dann geht’s los in die Natur.

Die Gruppe läuft verschiedene Plätze im Wald an, wobei jeder Platz verschiedene Abenteuer birgt und durch die Kinder noch benannt werden soll. Zum Beispiel ein Platz, an dem ein großer, umgestürzter Baum liegt, der wie ein Bus aussieht: Das ist dann der Busparkplatz.

Am Haus Westermann selbst sollen dann aber zum Beispiel auch Gemüse und Obst gepflanzt, gepflegt sowie nach der Ernte auch gegessen werden. Geplant ist, dass wie in jeder anderen Kindertagesstätte gemeinsam gefrühstückt wird, außerdem gibt es für die Kinder, die bis 14.30 Uhr betreut werden täglich Mittagessen von der „Waldstubb“ in Rödermark.

Erste konkrete Schritte zur Errichtung der naturnahen Nita-Gruppe wurden nach der Antragsstellung im Mai 2021 eingeleitet, als zunächst einmal das Interesse an einer solchen Kita-Gruppe ausgelotet wurde. Schließlich verbringen die Kinder die meiste Zeit in Wald und Flur – bei Wind und Wetter.

Bereits im Vorfeld hatte sich bei Gesprächen mit den Eltern angedeutet, dass für eine reine Waldgruppe nicht genügend Kinder zusammengekommen wären. Erst die Idee einer naturnahen Gruppe am Haus Westermann als „Stützpunkt“ für die Gruppe mit vorhandener Infrastruktur wie Küche, Toilettenanlage und kleinem Aufenthaltsraum führte dazu, dass sich am ersten Infoabend bereits rund 20 Familien am Haus Westermann eingefunden haben, um sich über das Vorhaben zu informieren.

Nachdem Ende August 2021 die im Rahmen der Informationsveranstaltung vorgegebene Mindestanzahl von 15 Anmeldungen vorlag, konnte die Gemeinde mit der Detailplanung- und Vorbereitung beginnen. Zunächst galt es einen Finanzierungsplan für die Gesamtinvestitionssumme von mehr als 150 000 Euro (ohne Personalkosten) aufzustellen und die möglichen Fördermittel aus dem „Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung“ des Landes zu beantragen.

Nach Genehmigung des Finanzrahmens durch die Gemeindevertretung wurde die erforderliche Betriebserlaubnis über die Fachberatung für Kindertageseinrichtungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg beantragt, Brandschutzmaßnahmen mussten geprüft und umgesetzt, das Gesundheits- und Forstamt eingebunden werden.

Auch die geplante Anschaffung eines Zirkuswagens gestaltete sich schwierig, da sich – auch wegen der die Flutkatastrophe im Ahrtal – die Liefertermine auf bis zu einem Jahr verlängerten.

Mittlerweile wurde die Ausschreibung in die Wege geleitet und die Verwaltung hofft, dass den Kindern dieser zusätzliche Aufenthalts- und Spielbereich bis zum Herbst 2022 zur Verfügung steht. Eine Beauftragung ist erst nach einer erfolgten Förderzusage möglich, diese liegt jedoch noch nicht vor. Bis dahin reichen ein als Garderobe umfunktionierter Bauwagen und der Aufenthaltsraum im ehemaligen „Haus Westermann“ für die maximal 20 Kinder erst einmal aus, zumal auch der Jugendraum im nahe gelegenen Sportzentrum als Ausweichquartier zur Verfügung steht.

Was der naturnahen Gruppe noch fehlt, ist ein Name – den sollen die Kinder nach den ersten Tagen der Eingewöhnung wählen. (lahe)

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