„Park45“ in Eppertshausen voll belegt

Die Entwicklung des „Park45“ ist eine der größten Eppertshäuser Erfolgsgeschichten in diesem Jahrtausend. Schon lange war das Gewerbegebiet, dem die nahe Bundesstraße 45 ihre Ziffern leiht, annähernd „ausverkauft“; inzwischen ist dort tatsächlich nichts mehr zu haben. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Reihe von Veränderungen, die unterm Strich positiv ausfallen.
Eppertshausen – Und das, obwohl im Sommer mit der Tupperware Deutschland GmbH das namhafteste Unternehmen den „Park45“ verließ. Der US-Mutterkonzern Tupperware Brands hatte das dort angesiedelte Logistikzentrum geschlossen und nach Polen verlagert. Dies war trotz der Bekanntheit der Marke und ihrer Produkte (etwa Schüsseln, Dosen und Behälter) und ihres außergewöhnlichen Vertriebswegs („Tupper-Partys“) ein Schlag gewesen, den der Wirtschaftsstandort Eppertshausen relativ gut verkraftete. In der Spitze und inklusive Leiharbeitern beschäftigte Tupperware vor Ort maximal 40 Menschen. Zum Vergleich: Die AC-Motoren GmbH als mitarbeiterstärkstes Unternehmen im „Park45“ hat gerade seine 100. Mitarbeiterin eingestellt. Die Habasit GmbH im Gewerbegebiet Ost am anderen Ortsrand gen Hergershausen hat eine noch größere Belegschaft. Laut Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) war Tupperware auch „nicht der ganz große Gewerbesteuer-Zahler“ gewesen.
Dennoch hinterließ Tupperware zunächst eine Lücke im größten Gewerbeobjekt des „Park45“ („Eppertshausen Logistics Centre“), in dem man sich zwischen Einstein-, Büssing- und Tupperstraße eingemietet hatte. Inzwischen habe sich aber die B+S GmbH, die ebenfalls schon länger Teilmieter der riesigen Immobilie war, auf der bisherigen Tupperware-Fläche vergrößert, so Helfmann. B+S ist ein Logistikdienstleister, der in Eppertshausen eine Niederlassung betreibt.
Schräg gegenüber ist außerdem die Günther Maschinenbau GmbH heimisch geworden, die seit September 2020 ihr neues Domizil auf dem einen Hektar großen Grundstück an der Einstein-Straße hochgezogen hatte. Der Spezialist für Maschinen zur Fleischverarbeitung Bürogebäude und Montagehalle errichtet und nicht nur eine hohe zweistellige Zahl an Arbeitsplätzen von Dieburg (wo man seit Anfang der 1980er-Jahre angesiedelt war) nach Eppertshausen verlegt, sondern auch den Firmensitz. Noch etwas früher war die Geßler Service GmbH, die sich mit rund 40 Mitarbeitern auf die Kennzeichnung und Ausleuchtung von Rettungswegen spezialisiert hat, aus Rodgau gekommen.
Komplizierter war die Sache in direkter Nachbarschaft von Geßler. Dort war 2019 die geplante Ansiedlung einer Gebäudetechnik-Firma aus Messel erlahmt. Am östlichen Ende der Röntgenstraße, gegenüber der Müller Umweltdienst GmbH, war damals ein Rohbau für den Messeler Betrieb entstanden, an dem es dann aber lange Zeit nicht mehr weiterging. Grund: Die Firma war insolvent gegangen, aus dem Umzug wurde nichts. Der Insolvenzverwalter beauftragte einen Makler mit dem Verkauf des Objekts. Inzwischen hat es ein Projektentwickler aus dem Taunus fertiggestellt. „Zum Jahresbeginn nimmt dort eine Firma ihr Geschäft auf, die Elektrofahrzeuge vertreibt“, sagt der Bürgermeister. Dabei handelt es sich um die ElectricBrands AG aus Itzehoe.
Nachdem die Gemeinde Eppertshausen in jüngerer Vergangenheit eine weitere Fläche an der Einstein-Straße an die KFZ-Servicepoint Hilling GmbH verkauft hatte, ist die Kommune alle eigenen Grundstücke im „Park45“ los. „Jetzt gibt es nur noch zwei unbebaute Grundstücke in privater Hand, zusammen rund 2 000 Quadratmeter“, sagt Helfmann. Die Eigentümer wollten diese Areale aktuell aber lieber vorhalten als verkaufen. Nach dem Ausverkauf wollen besonders die Eppertshäuser Christdemokraten das Gewerbegebiet in den nächsten Jahren unter dem Arbeitstitel „Park45 2.0“ um rund sechs Hektar gen Süden ausdehnen. Dies am liebsten in kleingliedriger Bebauung auf Grundstücken von 1 000 bis 1 500 Quadratmetern. (Jens Dörr)

