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Verschiedene öffentliche Plätze wurden am Sonntag und Montag von mutmaßlichen Masken-Gegnern verschandelt. Die Stadt Eppertshausen reagiert.
Eppertshausen – Wildes Überplakatieren von Wahlplakaten und Schmierereien an der Bürgerhalle, der Mehrzweckhalle und an zahlreichen Bushaltestellen waren am Sonntag und in der Nacht auf gestern in ganz Eppertshausen zu verzeichnen. Die Gemeinde lobt eine Belohnung von 1000 Euro auf sachdienliche Hinweise auf den oder die Täter aus, die erheblichen Sachschaden verursachten.
Bürgermeister Carsten Helfmann greift selbst ein
Gut, dass der Alleinkandidat zur Bürgermeisterwahl, Carsten Helfmann, und seine CDU einzig 21 Wahlplakate im gesamten Ort verteilt vor dem Wahlsonntag aufstellten. So konnten auch nicht noch mehr mit andere Plakaten, Flugblättern und Bildchen überklebt werden, auf denen teilweise wirre Parolen und Anti-Corona-Thesen propagiert wurden. Hier griff der alte und neue Bürgermeister noch am Sonntagnachmittag selbst ein, indem er vorbereitete Danke-Banner über die auftapezierten Flyer klebte.
Doch was viel mehr Schaden verursachte, war auch gestern nicht auf die Schnelle zu entfernen: Die Glastüren und teilweise auch Wände an der Bürgerhalle und der dem Kreis gehörenden Mehrzweckhalle waren mit Parolen von Corona-Leugnern und Impfgegnern verschmiert worden. Für die gemeindlichen Liegenschaften stellt der Bürgermeister Strafanzeige. Den Kreis informierte er vom Schaden an der Mehrzweckhalle, die den beiden Eppertshäuser Schulen seit Jahren als Sporthalle dient.
Vor allem dort werden in den aufgesprayten Sprüchen auch die Kinder für die Zwecke der Coronamaßnahmen-Gegner instrumentalisiert. „Wir wollen unser Lächeln wieder zeigen“ steht da etwa in Pink, in Lila prangt darüber „weg mit den Masken“. Die Hausmeister der Schulen konnten gar nicht so schnell agieren, wie die Schulkinder die Parolen aufnahmen.
Wegen Vandalismus in Eppertshausen: Polizei Darmstadt ermittelt
Auf Flugblättern wurden Vergleiche von DDR und BRD bemüht, Erich Honecker und Angela Merkel im Clinch würden gleichermaßen das Volk für dumm verkaufen. Mit der Kanzlerin und dem Bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, die in schweren, schwarzen Ledermänteln steckend unter Militärmützen in die Landschaft schauen, stehen wirre Phrasen in weißer Fetter Fraktur auf tiefschwarzem Grund. Mit kleinen Kindern, die sich angstvoll die Augen zuhalten, wird auf weiteren Flyern vor Zwangsimpfung gewarnt, die aufgrund veränderter Gesetzeslage nun möglich gemacht würde.
Das Kommissariat 10 der Kriminalpolizei in Darmstadt ermittelt. Aus Babenhausen oder Schaafheim, in denen ebenfalls am Sonntag Bürgermeisterwahlen liefen, habe man bislang keine solcher Anzeigen vorliegen, erklärte gestern Nachmittag die Polizeipressestelle auf Nachfrage. (Von Thomas Meier)