Silberne Ordination für Johannes Opfermann

Eppertshausens evangelischer Pfarrer Johannes Opfermann hat die Silberne Ordination für 25 Jahre im Dienst erhalten. 22 Jahre davon hat er bisher in Eppertshausen verbracht.
Eppertshausen – Einen solchen Blumenstrauß, wie ihn Pfarrer Johannes Opfermann zu seiner Silbernen Ordination erhalten hat, kann es wohl in dieser Form nur einmal in 25 Jahren geben. Denn es war ein Strauß, den die Menschen aus der Gemeinde – Blume für Blume – mit einer ganz besonderen Botschaft verwoben haben. Jede Rose, die der Pfarrer der Evangelischen Friedensgemeinde Eppertshausen geschenkt bekommen hat, war verbunden mit einem ganz persönlichen Dank an ihn.
Dekan Joachim Meyer, der die Laudatio und Predigt hielt, hatte zu der charmanten Aktion im Gottesdienst aufgerufen – und dazu viele Rosen mitgebracht. Im Nu hatte sich neben dem Altar eine lange Schlange gebildet. Viele wollten Danke sagen. Seit 22 Jahren ist Johannes Opfermann in Eppertshausen als Pfarrer im Dienst. Wie sehr er die Gemeinde in dieser Zeit geprägt hat und sich die Gemeindemitglieder mit ihm verbunden fühlen, wurde in den Danksagungen deutlich. Zu diesem besonderen Gottesdienst kamen nicht nur zahlreiche Mitglieder der Evangelischen Friedensgemeinde, sondern auch Freunde. Unter anderem von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian, darunter Harald Christian Röper, der bis im vergangenen Jahr mehr als 45 Jahre lang Eppertshausens katholischer Pfarrer war.
Der Dekan lobte Opfermann als Ideengeber, Wegbereiter und Brückenbauer, der das Miteinander und die Vielfalt in der Gemeinde stärke. Dazu passte die Pfingstbotschaft, in der es ebenfalls darum ging, dass ganz verschiedene Menschen zueinanderfinden. Seine Predigt zu Pfingsten veranschaulichte Meyer am gleichnamigen Bild des Künstlers Salvador Dalí, das alle Gäste im Postkarten-Format bekamen. Zu sehen war die Szene aus der Apostelgeschichte (2,3): „Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen.“ Wie ein Lichtregen fällt in dem Bild die Farbenfülle von einem unsichtbaren Ort weit oben auf die Gruppe und soll symbolisieren: Der belebende, tröstende, stärkende Geist Gottes ist auch uns versprochen worden.
Wie das Miteinander in der Friedensgemeinde gelingt, zeigt sich aktuell etwa in der Nachbarschaftskooperation. Diese wurde in Eppertshausen schon früh freiwillig vorangetrieben. Das zeigt sich etwa in der gemeindeeigenen Stiftung SternenLicht, die vor 15 Jahren gegründet wurde, und seither viele Projekte möglich macht. Und es zeigt sich in der starken Ökumene. Diese ermöglicht viele gemeinsame Veranstaltungen und Gottesdienste. Die Ökumene sorgt aber auch dafür, dass manche Mitglieder der fast doppelt so starken katholischen Gemeinde St. Sebastian in der Evangelischen Friedensgemeinde mit anpacken. So übernehmen sie auch Helferdienste wie jüngst beim Gemeindefest oder sind im evangelischen Gottesdienst als Organisten tätig.
Johannes Opfermann freute sich über das Lob, gab aber auch einen Dank zurück. Als Beispiel nannte er das Brückenbauen, für das er gelobt worden war: „Das ist ja nur möglich, wenn auch andere Menschen da sind, zu denen man die Brücken bauen kann und die mitmachen.“
Pfarrer Opfermann ist auch Vorsitzender des Kirchenvorstands. Dessen Mitglieder traten nach der Rosen-Aktion noch einmal gemeinsam nach vorn und überreichten ihm ein Geschenk. Beim anschließenden Sektempfang, zu dem der Pfarrer einlud, ging es dann ebenfalls ums gute Miteinander. (lahe)