Landesehrenbrief für Norbert Anton

Das Land Hessen würdigt die Verdienste von OWK-Vorsitzendem Norbert Anton aus Eppertshausen mit dem Ehrenbrief.
Eppertshausen – Der Odenwaldklub (OWK) ist mit mehr als 11 000 Mitgliedern in knapp 90 Ortsgruppen einer der großen Gebietswandervereine. Das Einzugsgebiet reicht von Frankfurt über Gernsheim und Bruchsal bis Wertheim am Main. Mittendrin der Odenwaldklub Eppertshausen.
Etwa 500 Mitglieder hat die Eppertshäuser OWK-Gruppe, die bereits 1919 gegründet wurde. Und sie ist eine der besonders aktiven Gruppen in allen Bereichen, die die Klubs ausmachen: Wandern, Kultur und Naturschutz. Das sagte Helmut Seitel nun beim Odenwälder Abend, einer bunten, fröhlichen Veranstaltung, mit der der Odenwaldklub Eppertshausen einen Querschnitt aus dem vielfältigen Vereinsleben auf die Bühne bringt.
Der Odenwälder Abend bot nun auch Anlass und Rahmen für eine besondere Würdigung. Diese ging an den OWK-Vorsitzenden Norbert Anton, der mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet wurde. Sich selbst Aufgaben zu geben, Ziele zu formulieren, Strömungen zu erkennen und so auch die jungen Menschen im Verein zu halten – das gelinge im OWK Eppertshausen ganz besonders gut, meinte Helmut Seitel, der dem Gesamt-Odenwaldklub vorsitzt.
Wie in jedem Verein hat auch bei der OWK-Ortsgruppe das Zusammenwirken der Mitglieder als Gemeinschaft eine große Bedeutung. Den Hut hat aber immer nur eine Person auf, und das ist im Eppertshäuser Traditionsverein Norbert Anton. Er steht seit 27 Jahren an der Spitze des OWK, ist insgesamt seit 37 Jahren im Vorstand. Mitglied ist er aber schon seit jungen Jahren. Und als Teenager hatte er schon Verantwortung im Vorstand der hessischen Wanderjugend übernommen.
„Es ist wichtig, Netzwerke aufzubauen und mit vielen anderen Menschen auch aus anderen Gruppierungen zu kooperieren“, sagt der 67-Jährige, der in den vergangenen Jahrzehnten Netzwerke bis nach Brasilien und Japan geknüpft und die Möglichkeit zu internationaler Begegnung geschaffen hat. Als passionierter Radfahrer ist er oft selbst unterwegs, um beispielsweise „mal eben die Alpen zu überqueren“. Vor mehr als 40 Jahren organisierte er die erste Segelfreizeit für Jugendliche, wobei die jungen Leute nicht nur ein maritimes Abenteuer erleben, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken und verantwortungsvolle Zusammenarbeit lernen konnten.
Der Schwerpunkt liege aber auf der Gemeinde, in der Norbert Anton auch Nachtwächterführungen leitet, über die er Bücher schreibt und von der er Bilder malt. Außerdem musiziert er in der Gruppe „Saytensprung“. Auch zum Odenwaldklub sei er über die Musik gekommen, erzählt Anton. „Ich bin zurzeit das älteste Orchester-Mitglied und auch schon am längsten dabei. Angefangen habe ich mit der Geige, später kamen Gitarre, Bass und Mundharmonika dazu.“ Die Probentermine seinen ein fester Bestandteil seines Lebens, ebenso wie das Zusammensein mit jungen Menschen.
„Der Kontakt mit der Jugend ist wichtig für mich persönlich, aber auch für mein Amt als Vereinsvorsitzender. Nur durch sie bekomme ich ein Gespür für Strömungen, für das, was der Jugend wichtig ist und für Veränderungen, die meiner Generation sonst kaum auffallen würden“, sagt Anton. Entsprechend könne auch der OWK stetig weiterentwickelt werden. Seine Fähigkeit, Generationen zusammenzubringen und zusammenzuhalten, betonte auch Landrat Klaus Peter Schellhaas.
Insgesamt sei zu beobachten, dass das gemeinschaftliche Erleben nachlasse. „In Eppertshausen ist das anders“, sagte Schellhaas. Eine besondere Bedeutung komme dabei Menschen wie Norbert Anton zu, der es verstehe, neue Ideen zu entwickeln und andere Menschen dazu ebenfalls zu ermuntern. Der Umwelt- und Naturschutz, Kultur und Musik und regelmäßige Veranstaltungen wie das Sonnwendfeuer seien Belege dafür.
Parlamentschef Ewald Gillner schloss sich den Worten an und hob die Wertschätzung der Gemeinde für ihre Vereine hervor. Erkennbar daran, dass Eppertshausen den Ortsvereinen die gemeindlichen Hallen und Säle kostenfrei zur Verfügung stelle. Das lasse sich die Gemeinde pro Jahr rund eine halbe Million Euro kosten. (zeta)