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Prozession in Eppertshausen soll lebendiger werden

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Die Vorfreude steigt: Zur Auftaktveranstaltung zogen einige der Mitwirkenden Kostüme aus dem Fundus der Passionsspiele an. Zu dem Termin kamen allerdings nur 25 Personen in die Bürgerhalle. Da ist noch Luft nach oben, wenn am 13. Mai die Rollen verteilt werden.
Die Vorfreude in Eppertshausen steigt: Zur Auftaktveranstaltung zogen einige der Mitwirkenden Kostüme aus dem Fundus der Passionsspiele an. Zu dem Termin kamen allerdings nur 25 Personen in die Bürgerhalle. Da ist noch Luft nach oben, wenn am 13. Mai die Rollen verteilt werden. © Just

In einem Jahr, am Karfreitag 2024, sollen in Eppertshausen wieder Passionsspiele aufgeführt werden. Die Vorbereitungen dazu haben nun begonnen.

Eppertshausen – „Interessenbekundung Passionsspiele 2024“ steht groß auf dem Papier, darunter lässt sich eintragen, wie man sich bei der kommenden Aufführung engagieren will. Auch das bisherige Engagement, etwa als Darsteller, im Bühnenbau, beim Catering oder schlichtweg als helfende Hand kann vermerkt werden, genauso wie allgemeine Talente und Fähigkeiten.

Der Bogen lag bei der Auftaktveranstaltung im kleinen Saal der Bürgerhalle aus, wo jetzt der offizielle Startschuss für die Neuauflage der Passionsspiele fiel. Am Karfreitag nächsten Jahres ist zum sechsten Mal der Leidensweg Christi – von Eppertshäusern interpretiert – an zentralen Plätzen im Ort geplant. Großzügige vier Stunden waren von 19 bis 23 Uhr für den Auftakt angesetzt, in denen sich der Verein Passionsspiele das Vorhaben präsentieren wollte. Gleichermaßen konnten Fragen an den Vorstand gestellt werden. Um die Vorfreude zu wecken, streiften einige bekannte Mitspieler sogar Kostüme über und nahmen als Hohepriester oder römischer Soldat im Publikum Platz.

Nach der Begrüßung durch Gisela Belzer, der Vorsitzenden des Vereins Passionsspiele, stellte deren Tochter Sigrid, zuständig für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, die bereits beschlossenen Neuerungen vor. So wird es am Tag der Aufführung mehr Stände mit Verkaufsangeboten geben. Zukünftig will man in Tiktok, Facebook oder Whatsapp verstärkt das Spiel bewerben. Für den kleinen Lederbutton, der 2018 anzeigte, dass Eintritt bezahlt wurde, wird es diesmal ein kleines Holzkreuz geben. Unverändert bleiben laut Belzer das Programmheft oder dass eine Profi-Firma die Beschallung übernimmt.

Neuer Regisseur Patrick Fuchs

Die Organisation steht: Für die nächsten 365 Tage liegt ein präziser Ablaufplan und Terminkalender vor. Das war in der Vergangenheit nicht ganz so exakt geregelt, und der nächste Schritt entsprang meist aus dem Abschluss vorangegangener Aufgaben. Auch ein Organigramm, das in der Bürgerhalle an die Wand gestrahlt wurde, markiert mit fast 30 Kästchen eine klare Aufgabeneinteilung. Dem Spielsteuerungskreis sind etwa die Bereiche Organisation, Bühnenbau und Technik, Spielführung/Regie, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kostüme und Requisite angegliedert. Die Sparte „Organisation“ unterteilt sich dann weiter in Koordination mit der Gemeinde, der Polizei und den Rettungsdiensten, dem Catering oder der Einlass- und Publikumskontrolle. Der letzte Punkt verfolgt das Ziel, die vierstellige Besucherschar besser zu lenken.

Der neue Regisseur Patrick Fuchs gab Einblicke in seine Ideen und in die von ihm geplanten Veränderungen. Die Schauspieler bekommen vermutlich weniger Text, und vor allem Augenzeugen aus dem Volk berichten über die letzten Tage Christi, während die Szenen parallel gespielt werden. Die Prozession, die dem Messias mit Kreuz auf dem Rücken vom Rathausplatz zum Alten Friedhof als Kreuzigungsstätte folgt, soll lebendiger ausfallen.

Zur Auftaktveranstaltung hielt sich die Resonanz in Grenzen. Nur 25 Personen kamen neben dem Vorstand in die Bürgerhalle. Das lag wohl auch daran, dass der Abend für langjährige Mitwirkende nicht die große Menge an neuen Erkenntnissen versprach. Für interessierte Schauspieler ist nun der 13. Mai von Bedeutung, wenn für sie das erste Treffen und die Rollenverteilung anstehen.

Willi Trux, der bei den letzten Aufführungen Pontius Pilatus verkörperte, wohnte dem ersten Treffen dennoch bei. Ihm war daran gelegen, vielleicht doch die eine oder andere Neuigkeit zu erfahren. Der 75-Jährige will auf alle Fälle wieder mit dabei sein und bewirbt sich um seine angestammte Rolle. „Ich gehe mal davon aus, dass man mich wieder will“, sagte er lachend. Die Chancen stehen gut, schließlich wurde er in der Vergangenheit vom Publikum schon für einen Profi-Schauspieler gehalten. (Michael Just)

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