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Özdemir kritisiert Verkehrspolitik als unzureichend und ineffizient

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Von: Ulrich Weih, Tanja Banner, Melanie Gottschalk

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Angesichts der IAA 2019 und der Proteste und Demonstrationen wird wieder über das Auto gesprochen. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisiert die Verkehrspolitik der Großen Koalition.
Angesichts der IAA 2019 und der Proteste und Demonstrationen wird wieder über das Auto gesprochen. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisiert die Verkehrspolitik der Großen Koalition. © picture alliance/dpa/Felix Kästle

Zur IAA 2019 in Frankfurt wird wieder über das Thema Auto diskutiert. FDP-Chef Christian Lindner kritisiert die „Lust am Untergang einer Schlüsselbranche“, die Grünen kritisieren die klimapolitischen Vorschläge der Koalitionsparteien in der Verkehrspolitik.

Update vom Dienstag, 17.09.2019, 12.15 Uhr: Nachdem Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann in seiner nicht gehaltenen Rede zur Eröffnung der IAA die Autoindustrie scharf kritisiert hat, sind seitens der CDU Rücktrittsforderungen aufgekommen. Feldmann solle demnach der Stadt geschadet haben und es gäbe bessere Alternativen für die Position des Aufsichtsratchefs der Messe Frankfurt. 

Update vom Dienstag, 17.09.2019, 11.30 Uhr: Am Freitag (20.9.) will das Klimakabinett einen Kompromiss zum Klimaschutz vorstellen und dabei wird es sicherlich auch um das Thema Auto gehen. Nun kritisieren die Grünen die klimapolitischen Vorschläge der Koalitionsparteien in der Verkehrspolitik als unzureichend und ineffizient. Für eine echte Verkehrswende „fehlt der aktuellen Bundesregierung offenbar der Mut“, sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestags, Cem Özdemir der Zeitung „Die Welt“ vom Dienstag. Union und SPD „unterstützen unbeirrt diejenigen, die am liebsten einen Schutzzaun um den fossilen Verbrennungsmotor ziehen würden“.

Özdemir warf insbesondere Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vor, beim Ausbau der Elektromobilität eher als Bremser denn als Förderer aufzutreten. Scheuer agiere „in Sachen E-Mobilität weiterhin als oberster Bedenkenträger der Nation“, kritisierte der Grünen-Politiker. Generell werde in der Regierung „von Innovation und Technik viel geredet“, tatsächlich scheue die Koalition aber „jede Maßnahme, die tatsächlich auf eine ambitionierte Politik des Fortschritts setzt“.

Lesen Sie auch: Viel Stau, zu breite Radwege und teure Parkgebühren. Den Autofahrern stinkt die Verkehrssituation in Frankfurt, und zwar gewaltig. Vor allem Betriebe sind frustriert.

Politik diskutiert anlässlich der IAA 2019 über das Auto

Update, 12.51 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner verlangt eine Versachlichung der Debatte um das Auto. „Das Auto, die Autofahrer und die Automobilwirtschaft erfahren momentan fast nur noch Geringschätzung bis in die Spitze der Politik“, sagte Lindner gegenüber dpa. Es gebe eine „Lust auf Bevormundung und am Untergang einer Schlüsselbranche“. Wenn wie beim tödlichen Unfall mit einem Geländewagen SUV in Berlin von Mord und Protz zu lesen sei, könne es nur um Kulturkampf gehen. „Es wird ignoriert, dass individuelle Mobilität für Millionen Menschen Wunsch und Notwendigkeit ist. Der Erfolg der Automobilwirtschaft ist Teil unseres Wohlstands. Unsere Industrie ist technologisch führend und hat Anerkennung verdient“, sagte Lindner. „Es ist dringend nötig, die Debatte zu versachlichen.“ Statt das Auto zu verteufeln, sollten die Wünsche der Menschen und die Leistung der Automobilbranche respektiert werden. „Statt wie Grüne bewusst gegen das Auto Politik zu machen, sollte ein faires Miteinander der Verkehrsmittel im Zentrum stehen.“

Update vom Montag, 16.09.2019, 12:00 Uhr: Am Tag nach dem Wochenende, an dem Demonstrationen am Rande der IAA für Aufsehen sorgten, sind die Proteste weiterhin Thema - auch im Ausland. Die konservative tschechische Zeitung "Lidove Noviny" beispielsweise schreibt: „Mit ihrem Protest stärken sie weiter das Gefühl, dass in Deutschland der Fanatismus über die Rationalität siegt. (...) Das könnte auch hierzulande ein Thema für Schulklassen sein. Der Lehrer würde Fragen stellen wie: Ist das Ziel wirklich das Erreichen der Klimaneutralität? Wenn ja, wie sinnvoll ist es dann, dass in Deutschland Atomkraftwerke abgeschaltet, Kohle- und Erdgaskraftwerke aber weiter betrieben werden? (...) Rational denkende Menschen müssten dabei zu dem Schluss kommen, dass man an der Atomkraft festhalten sollte, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“

Die Polizei stoppt auf der A5 einen Autofahrer, der einem Abschleppwagen durch die Rettungsgasse gefolgt war. Dann kommt das ganze Vergehen ans Licht.

Demonstrationen rund um die IAA 2019 in Frankfurt sorgen für Aufsehen

Update vom Sonntag, 15.09.2019, 17.00 Uhr: Mehrere Tausend Menschen haben am ersten Publikumswochenende der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt mehr Klimaschutz und eine rasche Verkehrswende gefordert*. Rund 15.000 Demonstranten kamen nach Polizeiangaben am Samstag zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu einer Kundgebung direkt vor dem Messegelände, die Veranstalter gaben die Zahl mit 25.000 an. Redner kritisierten neben der Auto-Industrie auch die Bundesregierung. Am Sonntag sorgten mehrere hundert Aktivisten mit Blockadeaktionen* für Aufsehen.

Zur Blockade aufgerufen hatte das Bündnis "Sand im Getriebe" aus Umwelt- und Klimaaktivisten. Die Demonstranten setzten sich auf die Stufen vor dem Haupteingang und machten ihn bis zum Nachmittag unpassierbar. Zeitweise waren zudem ein weiterer Eingang sowie einzelne Zufahrtswege dicht. "Wir setzen damit ein deutliches Zeichen gegen das zerstörerische Verkehrssystem, für das die weltgrößte Automesse nach wie vor steht", teilten die Organisatoren mit. Die Zahl der Demonstranten gaben sie mit insgesamt 1000 an. Die Polizei sprach am Nachmittag von einem weitgehend friedlichen Verlauf.

Update, 13.45 Uhr: An Protestaktionen rund um die Internationale Automobilausstellung (IAA) beteiligen sich nach Veranstalterangaben an diesem Sonntag rund 1000 Aktivisten. Zwei Eingänge zu der Messe in Frankfurt seien blockiert, darunter der Haupteingang, teilte das Bündnis "Sand im Getriebe" mit. Die IAA rief ihre Besucher über Twitter auf, andere Eingänge zu nutzen. Die Polizei sprach von mehreren hundert Demonstranten. Eine Sprecherin berichtete am Mittag von einem weitgehend friedlichen Verlauf.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärte als Veranstalter, der Zugang zur IAA finde statt. Es sei ein Tag mit guten Besucherzahlen, die Hallen seien sehr gut gefüllt, sagte ein Sprecher. 

IAA 2019 in Frankfurt: Messegäste genervt von Blockaden der Demonstranten

Update, 13.28 Uhr: Einige Messegäste sind genervt von den Blockaden der Demonstranten: "Also jetzt reicht's langsam", schimpft ein Mann. Bei zwei Eingängen sei er gewesen. "Die Demonstranten lassen uns nicht rein." Polizisten erklären geduldig den Weg, Aktivisten setzen sich hinter die Messegäste, lassen sie aber durch. Bisher ist alles weitestgehend friedlich. Lediglich ein paar Wortgefechte soll es gegeben haben. 

Update, 11:48 Uhr: Der Protest vor der IAA läuft weiter. Während die Demonstranten vor den Eingängen sitzen, sollen sich laut dem Hessischen Rundfunk einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wortgefechte mit der Polizei liefern. Auf Twitter berichten mehrere Personen von weiterhin friedlichem Protest. Es werde gesungen und jongliert:

Update, 11.17 Uhr: Wie bereits am Samstag sind auch am heutigen Sonntag wieder Demonstranten auf Fahrrädern im Stadtgebiet unterwegs. Derzeit demonstrieren rund 200 von ihnen vor dem Tor West an der Europa-Allee. 

Fahrradfahrer protestieren vor der Messe.
Fahrradfahrer protestieren vor der Messe. © Sabine Schramek

Update, 10.53 Uhr: Mit silbernen Luftkissen blockieren Demonstranten die Zufahrt zum Eingang Portalhaus. Über Seitenstraßen ist der Zugang zur Messe allerdings erreichbar. 

Update, 10.35 Uhr: Mehrere hundert Demonstranten des Bündnisses "Sand im Getriebe" blockieren weiterhin einige Eingänge der Messe Frankfurt. "Die Messe kann aber weiter besucht werden", sagte eine Polizeisprecherin mit Blick auf den Haupteingang. Die Besucher würden umgeleitet. Bisher sei der Protest friedlich. Die Demonstranten blockieren bereits seit den Morgenstunden die Zugänge zur Messe. Ihr Ziel ist es laut eigenen Angaben, "den Ablauf der IAA mit friedlichen Blockaden zu stören". 

Update, 9.42 Uhr: Der Eingang "City" zur Messe Frankfurt ist seit etwa 20 Minuten von dem Demonstranten komplett blockiert. Hier kommt niemand rein. Es kommt zu kurzen Unruhen, die Polizei steht in einem Ring um die sitzenden Protestler herum. In der Stadt werden zudem Busse von Fahrrädern blockiert. 

Attac baut vor dem Messecafe Elf einen Tapeziertisch auf. Polizei steht dicht an dicht hinter Gitterabsperrungen.
Attac baut vor dem Messecafe Elf einen Tapeziertisch auf. Polizei steht dicht an dicht hinter Gitterabsperrungen. © Sabine Schramek

Update vom Sonntag, 15.09.2019, 8.41 Uhr: Auch am Sonntag wurden wieder Demonstrationen von mehreren Gruppen angemeldet. Die Frankfurter Innenstadt ist voller Einsatzwagen der Polizei, die sich vor allem rund um das Messegelände tummeln. Absperrgitter stehen an einigen Stellen. Die Demonstranten wollen Messegäste daran hindern, das Gelände betreten zu können. Sie wollen den Haupteingang blockieren. 

IAA 2019 in Frankfurt: Großangelegte Protestaktion legt die Frankfurter Innenstadt lahm 

Update, 16.38 Uhr: Gegen 16.25 Uhr wird die Kundgebung vor der Messe für heute friedlich beendet. Am Sonntag soll es erneut zu Protesten vor dem Haupteingang der Messe kommen. An einem Schaukasten vor dem IAA-Eingang kleben Zettel mit den Worten "Schade, dass Sie SUV fahren". Aufgeklebt von Jugendlichen, die auf den Stufen vor der Messe sitzen. "Die kleben mit Spucke und gehen ganz leicht mit Wasser ab", sagt ein Junge. Die Polizei versucht, die Personalien aufzunehmen. Ausweise haben die vier nicht dabei. Sie müssen wohl mit zur Wache.

An einem Schaukasten vor dem IAA-Eingang kleben Zettel mit den Worten "Schade, dass Sie SUV fahren".
An einem Schaukasten vor dem IAA-Eingang kleben Zettel mit den Worten "Schade, dass Sie SUV fahren". © Sabine Schramek

Update, 15.54 Uhr: Die großangelegte Fahrradsternfahrt führte die Radler über insgesamt 13 Routen zur Frankfurter Messe. Einige starteten bereits am frühen Samstagmorgen, teils kamen sie Fahrradfahrer aus Stuttgart nach Frankfurt. Weitere Gruppen kamen unter anderem aus Wiesbaden, Gießen, Mannheim und Aschaffenburg. Laut Polizei blieb alles friedlich. Für die Fahrrad-Korsos wurden vorübergehend auch Abschnitte der Autobahnen A 661 und A 648 gesperrt.

Update, 14.55 Uhr: Die Sternfahrer sind an der Messe angekommen, es sind nach ersten Schätzungen etwa 18.000. Zusätzlich sind laut Organisatoren noch etwa 7000 Menschen zu Fuß unterwegs. Die Jugendlichen der Fridays for Future-Bewegung sind weiter gezogen, jetzt hat sich eine Gruppe Erwachsener vor dem Haupteingang der Messe aufgebaut. Sie rufen: "Brecht die Macht der Banken und Konzerne." 

Update, 14.30 Uhr: Nach und nach treffen die ersten Gruppen von Demonstranten an der Messe ein. Etwa 50 überwiegend junge Menschen der "Fridays for Future"-Bewegung aus Köln haben sich mit einem Transparent vor dem Haupteingang der Messe eingefunden. "Was ist bald nicht mehr da? SUV und IAA", skandieren sie. 

Eine Gruppe Jugendlicher der "Fridays for Future"-Bewegung aus Köln haben sich mit einem Transparent vor dem Haupteingang der Messe eingefunden.
Eine Gruppe Jugendlicher der "Fridays for Future"-Bewegung aus Köln haben sich mit einem Transparent vor dem Haupteingang der Messe eingefunden. © Sabine Schramek

Update 14.00 Uhr: Ein bunter Tross von mehreren Tausend Radlern hat sich auf den Weg zum Frankfurter Messegelände gemacht, um dort gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) und für eine Verkehrswende zu demonstrieren. Sie waren unter anderem auf der vorübergehend für Autos gesperrten A 661 unterwegs und hatten Anhänger für Kinder dabei oder Liegeräder. Zeitgleich machten sich Demonstranten zu Fuß zu dem Messegelände auf, wo für den Nachmittag insgesamt rund 20.000 Menschen erwartet wurden.

Update vom Samstag, 14.09.2019, 13.20 Uhr: Der großangelegte Protest gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) und für eine klimaschonende Verkehrswende hat am Samstag in Frankfurt begonnen. Die Polizei erwartete insgesamt rund 20.000 Teilnehmer zu einer Kundgebung vor dem Messegelände am Nachmittag. Die Demonstranten wollten teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad eintreffen. An der Hauptwache in der Innenstadt trafen sich zunächst Fußgänger zu einer ersten Kundgebung. Die Polizei berichtete am Mittag von einer friedlichen Stimmung. Von dort aus zogen die Demonstranten Richtung Messegelände. Genaue Teilnehmerzahlen konnte die Polizei zunächst nicht nennen.

Update vom Samstag, 14.09.2019, 12.20 Uhr: Am ersten Publikumstag der Internationalen Automobilmesse (IAA) in Frankfurt am Main haben tausende Demonstranten eine klimafreundliche Verkehrswende gefordert. Auf der Kundgebung im Stadtzentrum trugen sie ihre Forderungen nach einem sofortigen Verzicht auf Verbrennungsmotoren und einem völlig klimaneutralen Verkehr bis zum Jahr 2035 vor. Zu ihren weiteren Forderungen zählten ein massiver Ausbau von Bus und Bahn sowie Vorrang für Fuß- und Radfahrer in der Verkehrsplanung. 

Ein Sprecher des globalisierungskritischen Netzwerks Attac, das die Kundgebung mit organisiert hat, schätzte die Teilnehmerzahl der Kundgebung am Mittag auf rund 5000. Am frühen Nachmittag wollen sich die Teilnehmer demnach in Richtung des IAA-Messegeländes in Bewegung setzen und sich dann mit den Teilnehmern einer Fahrrad-Sternfahrt zusammenschließen. Dann seien "einige zehntausend" Teilnehmer zu erwarten, sagte der Attac-Sprecher. Offenbar begünstige auch das gute Wetter die Teilnahme. Die Kundgebung unter dem Motto "Aussteigen" begann mit einer Aktion in der Innenstadt: Die Demonstranten stellten eine mit den Logos von Autokonzernen beklebte Großpuppe auf, aus deren Schritt phallusartig ein Auspuff hervorragte. Dieser wurde von einem Demonstranten abgesägt - die Säge trug die Aufschrift "Autokonzerne entmachten!"

Update vom Samstag, 14.09.2019, 11.36 Uhr: Die Polizei rät Autofahrern, die Frankfurter Innenstadt am ersten Publikumstag der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) weiträumig zu umfahren oder auf U- und S-Bahnen umzusteigen.. Grund sind die angekündigten Proteste von Klima-Aktivisten. Die Polizei erwartet rund 20.000 Demonstranten, die für eine rasche Wende zu klimaschonender Mobilität eintreten. Die Demonstranten werden teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad zu einer Kundgebung vor dem Messegelände eintreffen.

Update vom Samstag, 14.09.2019, 09:49 Uhr: OB Feldmann appellierte an die Klimaaktivisten, bei dem am Samstag (14.9.2019) geplanten Massenprotest friedlich zu bleiben. Gewalt in allen Erscheinungsformen „lehnen wir ab“, so der SPD-Politiker. Er fügte hinzu: „Begreifen wir den Einsatz vor allem auch vieler junger Menschen gegen den Klimawandel nicht als Bedrohung, sondern tatsächlich als große Chance.“ Feldmann sagte, er sei den Protestierenden „dankbar“. Ihnen gehe es nicht vorrangig um das eigene Wohl, sondern um „eine gute Zukunft für uns alle“. Der OB dankte auch den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei sowie Tausenden von Helfern rund um die IAA.

Update vom Freitag, 13.09.2019, 14:43 Uhr: Am Samstag kommt es starken Verkehrsbehinderungen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. Ab 6 Uhr morgens werden die Senckenberg-Anlage, die Friedrich-Ebert-Anlage und die Theodor-Heuss-Allee komplett für den Verkehr gesperrt. Zusätzlich werden ab etwa 13:30 Uhr in der Ostparkstraße sowie in der Nibelungenallee Teilnehmer der Fahrrad-Sternfahrt erwartet. Die Radler werden zum Messegelände fahren und dabei wohl den Verkehr lahmlegen.    

Auch Abschnitte der A648, der A661 und der B40 dürfen offiziell von den Fahrradfahrern befahren werden. Der Verkehr für Autofahrer wird dann abgeriegelt und Pkw werden nicht weiterkommen. Außerdem zieht ab 12 Uhr ein Demonstrationszug zu Fuß von der Hauptwache zur Messe, die Polizei riegelt die Straßen in diesem Bereich für den Autoverkehr ebenfalls ab. 

Die Straßenbahnlinien 16 und 17 werden am Samstag im Innenstadtbereich nicht fahren, die Linien 11, 14 und 21 umfahren den Platz der Republik. Die Einschränkungen werden aller Voraussicht auch noch am Sonntag andauern. 

Die Mitglieder von Fridays for Future wollen nicht als Feigenblatt der Autolobbyisten herhalten.
Die Mitglieder von Fridays for Future wollen nicht als Feigenblatt der Autolobbyisten herhalten. © picture alliance/dpa

Fridays for Future erteilt Autolobby eine Absage

Update vom Freitag, 13.09.2019, 13:39 Uhr: Fridays for Future hat den geplanten Auftritt von zwei Mitgliedern auf der Automesse IAA abgesagt und die Branche scharf kritisiert. Die IAA sei „nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems“, erklärte die Bewegung im Internetdienst Twitter. Geplant war ein Redebeitrag der Fridays-for-Future-Mitglieder Kira Geadah und Carla Reemtsma. 

Die Bewegung habe der Einladung, auf der Messe zu sprechen, „von Anfang an kritisch“ gegenüber gestanden, erklärte Geadah. So sei Fridays for Future skeptisch gewesen, ob Interesse der Branche an einem Austausch und an Veränderung bestehe oder ob der Auftritt dazu diene, der Messe einen grünen Anstrich zu verleihen. 

„Wir werden nicht auf einer Bühne für Phrasen und Klimaschutzbekundungen herhalten“, schreibt Geadah auf Twitter. Reemtsma ergänzt, das Problem sei die Autoindustrie selbst, denn sie trage „massiv zu jetzigen Umweltproblemen bei“ und mache keine Anstalten, daran etwas zu ändern. „Das Idealbild der Automobilindustrie - schnellere, größere und vor allem mehr statt weniger Autos - lässt keinen Platz für eine klimagerechte Zukunft.“ 

Ein Mitarbeiter von Greenpeace wird von Sicherheitsleuten überwältigt, als er bei der IAA-Eröffnung Kritik äußert.
Ein Mitarbeiter von Greenpeace wird von Sicherheitsleuten überwältigt, als er bei der IAA-Eröffnung Kritik äußert. © picture alliance/dpa

Schrecksekunde für Merkel 

Update vom Freitag, 13.09.2019, 10:27 Uhr: Zwischenfall bei der Eröffnung der IAA 2019 in Frankfurt: Als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagvormittag die Autoshow besucht, gibt es gleich mehrfach unangekündigte Protestaktionen. Für eine besondere Schrecksekunde sorgt dabei ein Demonstrant, der versucht, die Bühne zu stürmen. Zu diesem Zeitpunkt sind gerade die Bundeskanzlerin und  BMW-Chef Oliver Zipse auf dem Podium. Der Mann wird von Sicherheitspersonal überwältigt.

Umweltschützer der Organisation Greenpaece stören dann wenig später den Messerundgang der Kanzlerin. Die Demonstranten kletterten auf die Autodächer einiger Nobel-Karossen und hielten gelbe Plakate mit der Aufschrift „Klimakiller“ in die Höhe. Die Aktivisten standen mehrere Minuten auf den Autos bevor ihnen von Sicherheitsleuten die Plakate entrissen wurden. Merkel ignorierte die Protestaktion. 

Protestaktion von Greenpeace auf der IAA 2019 in Frankfurt.

Protestaktion von Greenpeace auf der IAA 2019 in Frankfurt.
Protestaktion von Greenpeace auf der IAA 2019 in Frankfurt. © picture alliance/dpa

Update vom Donnerstag, 12.09.2019, 18:00 Uhr: Während sich auf der Straße der Protest formiert, soll auf der IAA über die „Mobilität der Zukunft“ diskutiert werden. Am Freitag lädt der Verband der Automobilindustrie (VDA) zu einem „öffentlichen Bürgerdialog“. Neben Daimler-Chef Ola Källenius und Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, sitzt auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) auf dem Podium. 

Palmer gilt als Verfechter einer Verkehrswende hin zu mehr E-Mobilität. In die Kritik - auch in seiner eigenen Partei - war der Tübinger OB zuletzt einmal mehr geraten, weil er sich über eine Werbekampagne der Deutschen Bahn beschwert hatte*, die seiner Meinung nach zu viele Menschen mit Migrationshintergrund abgebildet hatte.

Die Podiumsdiskussion beginnt am Freitag, den 13. September, um 16:30 Uhr im „Kap Europa“, dem Kongresszentrum der Messe Frankfurt.

Update vom Donnerstag, 12.09.2019, 15.57 Uhr: Bei der geplanten Sternfahrt am Samstag wird es zu massiven Behinderungen in der Frankfurter Innenstadt und rund um die Messe kommen. Auf der folgenden Karte können Sie die geplanten Routen einsehen.

Am Samstag rechnet die Polizei mit etwa 20.000 Protestierern, darunter etwa 8000 Fußgänger, sowie rund 12.000 Radfahrer (Sternfahrten aus der Region mit dem Ziel Messe).
Am Samstag rechnet die Polizei mit etwa 20.000 Protestierern, darunter etwa 8000 Fußgänger, sowie rund 12.000 Radfahrer (Sternfahrten aus der Region mit dem Ziel Messe). © fnp.de

Update vom Donnerstag, 12.09.2019, 13.50 Uhr: An den Ausstellungsständen von Volkswagen und BMW kam es am Donnerstag zu ersten Protestaktionen. Am Ausstellungsstand von Volkswagen kletterten zwei Aktivistinnen auf Autos und hielten Plakate mit der Aufschrift "Klimakiller" hoch. 

Während Angela Merkel den BMW-Stand besuchte, wurde zudem ein herannahender Protestler vom Sicherheitsdienst abgefangen und abgeführt. Für das Wochenende sind weitere große Demonstrationen angekündigt.

Update vom Donnerstag, 12.09.2019, 8.50 Uhr: Die Auto-Absatzzahlen gehen zurück, der Verbrennungsmotor ist reif fürs Museum, doch vernünftige Mobilitätskonzepte haben bisher weder die Autobranche noch die Politik vorgestellt. Das Autoland Deutschland steht vor massiven Veränderungen, und ein Zeichen dafür ist die Debatte über die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt: Hat die IAA noch eine Zukunft?*

Update vom Donnerstag, 12.09.2019, 7.50 Uhr: Die zahlreichen Proteste und Demonstrationen, die rund um die IAA angemeldet wurden, dürften im Frankfurter Stadtgebiet zu erheblichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und beim öffentlichen Nahverkehr führen. Wie die Polizei mitteilt, gibt es bereits am Freitag (13.9.) erste Einschränkungen: Die linke Spur der Theodor-Heuss-Allee und Friedrich-Ebert-Anlage wird stadteinwärts ab ca. 10 Uhr gesperrt.

Für Samstag (14.9.) sind die großen Proteste und Demonstrationen angekündigt. An diesem Tag gibt es entsprechend viele Sperrungen und Einschränkungen.

Demonstrationen und Proteste zur IAA in Frankfurt - Straßensperrungen:

Demonstrationen und Proteste zur IAA in Frankfurt - Einschränkungen im Nahverkehr:

Eine Großdemonstration behindert am Samstag (14.9.) vor allem die Straßenbahn- und Buslinien rund um die Friedrich-Ebert-Anlage am Messegelände. Ein Überblick:

Trotz der Einschränkungen empfiehlt die Polizei, am Samstag soweit es möglich ist die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Besucher, die von den umliegenden Autobahnen anreisen, wird empfohlen, der Beschilderung auf den Autobahnen zu folgen.

IAA in Frankfurt: Oberbürgermeister Feldmann darf nicht sprechen

Update vom Mittwoch, 11.09.2019, 18.09 Uhr: Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) wird bei der Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) am Donnerstag (12.09.2019) nicht sprechen. Das bestätigte das OB-Büro. Es hieß, der Verband der Automobilindustrie (VDA) habe dem OB mitgeteilt, dass das Protokoll geändert und sein Auftritt nicht vorgesehen sei.

Update vom Mittwoch, 11.09.2019, 13.40 Uhr: Die IAA wird von allen Seiten kritisiert - und stellen wichtige Akteure die IAA in Frankfurt gar ganz in Frage. In Kreisen der Hersteller werde ein neues Messekonzept mit wechselnden Veranstaltungsorten wie beispielsweise Köln oder Berlin diskutiert, heißt es.

Update vom Dienstag, 10.09.2019, 17.09 Uhr: Glimpflich ist ein Unfall am Stand des Autobauers BMW auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt ausgegangen. Von dem Messeaufbau hatten sich am Dienstagnachmittag mehrere Deckenteile gelöst und waren zu Boden gestürzt, wie Augenzeugen berichteten. 

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Verletzt wurde nach Angaben des Unternehmens niemand. BMW sperrte den Bereich ab und leitete eine Untersuchung der Ursache ein. Am ersten Pressetag der Automesse waren noch nicht so viele Besucher vor Ort wie bei den am Samstag beginnenden öffentlichen Besuchertagen.

Alles zur IAA 2019 und zum ersten Elektromodell von VW lesen Sie hier

Update vom Dienstag, 10.09.2019, 14.09 Uhr: Überall regt sich Protest gegen das Credo „noch fetter, noch schneller, noch spritfressender“ der Automobilindustrie. Bürger fordern eine Abkehr von einer Fahrzeugpolitik, die rücksichtslos Ressourcen verschwendet und die Umwelt zerstört. Doch das Wort Verkehrswende ist immer noch nicht in den Köpfen vieler Auto-Manager angekommen. „Die IAA wird von Radikalen missbraucht“, sagt etwa Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers Elring Klinger zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).

IAA in Frankfurt: Umweltorganisationen fordern Kurswechsel

Die Auto-Branche reagiert auf die Kritik mit dem lapidaren Hinweis, damit würden Wohlstand, Arbeitsplätze und das Ansehen Deutschlands erheblich gefährdet, so die FAZ.   

Brabus G V12 900: Zwölf Zylinder, 900 PS, 720.000 Euro - wer braucht das?
Brabus G V12 900: Zwölf Zylinder, 900 PS, 720.000 Euro - wer braucht das? © picture alliance/dpa

Erst am Sonntag hatten zahlreiche Umweltorganisationen die Autohersteller zu einem deutlichen Kurswechsel aufgefordert. Anstatt ständig neue SUVs auf den Markt zu bringen, müsse das Ziel lauten, emissionsarme oder noch besser emissionsfreie Fahrzeuge zu bauen. Eine Forderung, die Manager Wolf in der FAZ mit dem Hinweis auf Bruttosozialprodukt und Arbeitsplätze abbügelte.  

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Update vom Montag, 09.09.2019, 11:42 Uhr: Nach der Brandstiftung in Kronberg, bei dem Ende August 40 Luxusfahrzeuge zerstört wurden und ein angebliches Bekennerschreiben aufgetaucht war, sind nun erneut Autos in Flammen aufgegangen. Dieses Mal brannten mehrere Pkw in Erlensee im Main-Kinzig-Kreis. Bislang ist noch völlig unklar, ob es sich dabei um eine Brandstiftung - und wenn, ob es sich um eine Form des Protests gegen dieIAA 2019 in Frankfurt handeln könnte.  

Erneut hat es bei einem Autohändler im Rhein-Main-Gebiet gebrannt.
Erneut hat es bei einem Autohändler im Rhein-Main-Gebiet - hier Archiv-Bilder aus Heusenstamm - gebrannt. © Feuerwehr Heusenstamm

Auffällig ist jedoch, dass in den vergangen Wochen mehrfach Autos im Rhein-Main-Gebiet gebrannt hatten. Mitte August gingen in Frankfurt-Bockenheim sieben Fahrzeuge in Flammen auf, die Polizei vermutet, dass es sich dabei um Brandstiftung handelt. Am 26. August gab es dann einen Brand bei einem Autohändler in Kronberg, bei dem 40 Nobelkarossen abgefackelt wurden. Damals zeigten die Aufnahmen der Überwachungskameras, wie maskierte Täter auf das Gelände des Autohändlers eindrangen und die Luxusautos beschädigten. 

Laut Kriminalpolizei Bad Homburg soll auf dem Internetprotal „Indymedia“ ein Bekennerschreiben aufgetaucht sein, demzufolge die Täter angeblich die Aktion als Protest gegen die IAA 2019 verstanden wissen wollen. Allerdings ist nach wie vor unklar, ob dieses Bekennerschreiben tatsächlich als echt einzustufen ist. Theoretisch könnte jeder ein entsprechendes Schreiben auf „Indymedia“ veröffentlichen. 

Auch in Heusenstamm stehen Autos in Flammen 

Zuvor hatte es bei einem Autohändler in Heusenstamm im Kreis Offenbach gebrannt. Das Feuer war in der Nacht zu Mittwoch (04.09.) ausgebrochen. Sechs Pkw der Mittelklasse wurden dabei zerstört. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und ermittelt gegen unbekannt. Bislang liegt den ermittlern kein Bekennerschreiben zu dem Brand vor. 

Das jüngste Feuer in Erlensee war in der Nacht von Sonntag auf Montag (08.09. auf 09.09.) ausgebrochen. Dabei wurden neun Fahrzeuge beschädigt, der Sachschaden beläuft sich auf etwa 40.000 Euro.  

Protest gegen IAA 201: Zehntausende Radler erwartet 

Update vom Montag, 09.09.2019, 8:45 Uhr: Zehntausende Radfahrer auf 13 Routen werden am Samstag, 14. September zur IAA auf dem Frankfurter Messegelände radeln. Sie fahren über Landstraßen, Bundesstraßen, Autobahnen nach Frankfurt - und werden so dafür sorgen, dass Besucher der IAA 2019 Probleme haben werden, die Veranstaltung zu erreichen. Werner Buthe organisiert die Sternfahrt zur IAA.

Die Sternfahrt zu organisieren, mache einen Riesenaufwand, sagt Buthe im Gespräch mit fr.de*. 250 Stunden habe er in den vergangenen zehn Wochen damit verbracht, E-Mails zu schreiben, zu telefonieren, an Sitzungen teilzunehmen. Auch Fußgänger nehmen an der Aktion teil.

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Update vom Freitag, 06.09., 10:06 Uhr: Besucher der IAA 2019 werden schon bei der Eröffnung der Publikumstage am Samstag, 14. September, massive Probleme haben, die Auto-Show überhaupt zu erreichen. Aus ganz Hessen, Rheinland-Pfalz und dem bayerischen Aschaffenburg starten an diesem Tag Fahrrad-Konvois zum Frankfurter Messegelände. Die Radler wollen über Autobahnen, Bundesstraßen und innerstädische Hauptverkehrsadern rollen und so für Verkehrsbehinderungen sorgen. In Frankfurt dann wollen sie sich mit Demonstranten aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zu Fuß unterwegs sind, zusammenschließen. 

Die Organisatoren der Demonstration „#aussteigen“ rechnen mit rund 20.000 Teilnehmern. Zu dem friedlichen Protest gegen die Autoschau haben unter anderem Greenpeace, der Verkehrsclub VCD und der Fahrradverband ADFC aufgerufen. Andere Gruppen geben sich vor Messebeginn weit radikaler. Polizei und Veranstalter stellen sich auch auf handfeste Randale ein. 

Demonstration gegen IAA läuft durch Innenstadt von Frankfurt

Update vom Mittwoch, 04.09.2019, 14:04 Uhr: Am Samstag, 14. September, sind Großdemos gegen die IAA angekündigt worden. Die Hauptrouten der Fahrrad-Sternfahrt starten in Mainz, Wiesbaden, Darmstadt, Gießen, Aschaffenburg, Gelnhausen und Usingen. Vor der Messe trifft die Radfahrer-Demo auf die Fußgänger-Demo. Die Auftaktkundgebung der Fußgänger-Demo beginnt um 11:30 Uhr an der Hauptwache. Der Demozug führt durch die Innenstadt und über die Bockenheimer Landstraße zur Messe. Vor den Toren der IAA soll es dann zur Abschlusskundgebung kommen. Welche Straßen von Sperrungen betroffen sind, ist noch nicht bekannt.

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 20:30 Uhr: Die IAA verschärft nach Ankündigungen zu Protesten die Sicherheitsvorkehrungen – und steht damit vor großen Problemen. Denn die vielen tausend Demonstranten werden Straßenzüge und damit Rettungswege versperren. Zur Großdemonstration in der Friedrich-Ebert-Anlage sollen laut Anmeldern 20.000 Teilnehmer kommen.

Update vom Dienstag, 03.09., 10:12 Uhr: Für Samstag (14.09.2019) ist eine Großdemo gegen die IAA 2019 angekündigt. Zahlreiche Umweltverbände, darunter auch Greenpeace, Attac und die Deutsche Umwelthilfe, wollen gegen eine Automobilbranche demonstrieren, die - in den Augen der Kritiker - viel zu wenig gegen Umweltverschmutzung und Erderwärmung unternimmt. Die Kritiker fordern eine konsequente Verkehrswende. Bislang hatte sich die Automobil-Lobby in dieser Hinsicht uneinsichtig gezeigt, ähnliche Veranstaltungen wurden vom Verband der Automobilindustrie komplett ignoriert. Bei der Demonstration am 14.09.2019 soll es auch eine Sternfahrt per Fahrrad geben.

IAA 2019 in Frankfurt: Autobauer aus der ganzen Welt zu Gast

Selbst Unternehmen der Automobilbranche kritisieren das Konzept der IAA 2019. In der Folge haben mehr als 30 bekannte Firmen ihren Auftritt in Frankfurt abgesagt. Dazu zählt auch der zweitgrößte Autobauer der Welt Toyota. Auch Volvo, Mazda, Fiat, Chrysler, Peugeot und Citroen bleiben der Show fern. Luxusmarken wie Ferrari, Maserati, Lotus und Aston Martin verzichten ebenso wie die Volkswagen-Ableger Bugatti und Bentley. Nur noch 800 Aussteller werden ihre Produkte in Frankfurt präsentieren. Bei der IAA vor zwei Jahren waren es noch 994 Aussteller gewesen. Außerdem haben viele Hersteller die Größe der Flächen teilweise deutlich reduziert. 

Bei dem Anschlag auf ein Autohaus in Kronberg wurden mehr als 40 Luxusautos zerstört.
Bei dem Anschlag auf ein Autohaus in Kronberg wurden mehr als 40 Luxusautos zerstört - darunter auch Fahrzeuge der Marke Aston Martin. © picture alliance / dpa

Update vom Dienstag, 27.08.2019, 10.28 Uhr: Maskierte Täter haben in einem Autohaus in Kronberg mehr als 40 Luxusautos zerstört. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 2:15 Uhr etwa zehn Maskierte das Gelände der Firma „Premium Cars“ betraten und mit „Metallwerkzeugen“, so die Angabe der Polizei, auf die Nobelkarossen einschlugen. Dabei wurden Fahrzeugscheiben zerstört und die Karosserie der Wagen beschädigt. Der Sachschaden dürfte wohl in die Hunderttausende gehen. 

Laut Kriminalpolizei Bad Homburg soll auf dem Internetprotal „Indymedia“ ein Bekennerschreiben aufgetaucht sein, demzufolge die Täter angeblich die Aktion als Protest gegen die IAA 2019 verstanden wissen wollen. Allerdings ist derzeit noch völlig unklar, ob dieses Bekennerschreiben tatsächlich als echt einzustufen ist. Theoretisch könnte jeder ein entsprechendes Schreiben auf „Indymedia“ veröffentlichen. 

In dem vermeintlichen Bekennerschreiben beziehen sich die Verfasser auf das Aktionsbündnis „Sand im Getriebe“, welches angekündigt hatte, als Klima-Protest die Internationale Automobil Ausstellung friedlich blockieren zu wollen. Das Aktionsbündnis stellte jedoch klar, dass „die Täter nicht zu uns“ gehören würden. „Grundsätzlich gehört Sabotage nicht zu unseren Aktionsformen“, sagte eine Sprecherin. 

Umweltschützer wollen IAA 2019 in Frankfurt blockieren         

Die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt, eine der größten Automessen der Welt, steht in diesem Jahr im Zeichen massiven Protests. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen haben Aktionen angekündigt, um für saubere Luft in Städten, den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und für klimaneutralen Verkehr zu werben.

Der Protest gegen die Autoschau ballt sich vor allem am Besucherwochenende von Samstag bis Sonntag, 14. und 15. September. In einer als Demonstration angemeldeten Sternfahrt kommen samstags Radfahrer aus Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Aschaffenburg, Offenbach und Gießen nach Frankfurt. Das Motto der Demonstration lautet: „#Aussteigen: raus aus dem Verbrennungsmotor – Verkehrswende jetzt!“ 

IAA Frankfurt: Sternfahrt und Blockade von Zufahrten

Zu dem Protest haben die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, Naturfreunde und Verkehrsclub VCD aufgerufen. Sieben Hauptrouten führen an diesem Tag in Frankfurt über Autobahnen und den Alleenring, die wegen der Demo für den Autoverkehr gesperrt werden. Exakt angegeben sind die Abfahrtzeiten auf der Website iaa-demo.de/sternfahrt.

Am Sonntag, 15. September, will das Bündnis Sand im Getriebe die Zufahrten zur IAA blockieren. Ein Angebot zum Gespräch, das der IAA-Veranstalter Verband der Automobilindustrie (VDA) gemacht hatte, lehnte das Bündnis ab.

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„Wir können nicht auf ein Gesprächsangebot eingehen, bei dem nicht konkret der schnelle Wandel hin zu klima- und menschenfreundlichem Verkehr im Mittelpunkt steht“, sagte Sprecherin Tina Velo. Autos müssten Platz machen für Straßenbahnen, Radfahrer und Fußgänger.

IAA in Frankfurt lockt hunderttausende Besucher

„Die Großdemonstrationen unterstreichen den wachsenden Wunsch vieler Menschen nach klimafreundlicher Mobilität und einer gerechten Verteilung des öffentlichen Raums“, teilten die Umweltverbände, welche die Sternfahrt veranstalten, mit. Die Autohersteller präsentierten indes SUVs, die auch elektrisch betrieben klimaschädlich seien.

Die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt findet alle zwei Jahre statt, diesmal von Donnerstag, 12. September, bis Sonntag, 22. September. Sie steht unter dem Motto „Driving Tomorrow“. Vor zwei Jahren kamen rund 810.000 Besucher. 

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