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Streik und Personalsorgen: Flughafen kündigt Wartezeiten in Osterferien an

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Von: Niklas Hecht

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Nach wie vor fehlt es am Flughafen Frankfurt an qualifiziertem Personal. Fraport erwartet für den Osterflugverkehr längere Wartezeiten.

Frankfurt - Die Osterferien in Hessen stehen vor der Tür, aber die Personalprobleme am Flughafen Frankfurt sind längst nicht behoben. Für Flugreisende bedeutet das vor allem eins: Warten. Flughafenbetreiber Fraport kündigte in einer Mitteilung am Freitag (24. März) an, dass sich Passagiere zu Ferienstart auf Wartezeiten bei Sicherheitskontrollen und Gepäckausgabe einstellen müssen. Gerade in den Osterferien sind die Passagierzahlen an Deutschlands größtem Flughafen traditionell hoch. Für das erste Ferienwochenende, das in Hessen am kommenden Freitag (31. März) startet, sind Fraport zufolge täglich bis zu 185.000 Reisende bei 1100 Starts und Landungen vorhergesagt.

Neben den Engpässen beim Personal und der erhöhten Anzahl an Passagieren sorgt auch der Groß-Streik der Gewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im öffentlichen Verkehr am Montag (27. März) für erschwerte Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterflugverkehr. Aufgrund des Warnstreiks gibt es am Montag keinen regulären Flugverkehr am Flughafen Frankfurt. Münchens Flughafen-Chef Jost Lammers kritisierte am Freitag: „Die andauernde Kette von Warnstreiks an immer neuen Stellen unserer Flughäfen trifft den gesamten Flugbetrieb auch da, wo gar keine Tarifverhandlungen geführt werden“.

Wartezeiten am Flughafen Frankfurt: Zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein

Die intensiven Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterreiseverkehr würden durch den Warnstreik massiv erschwert. Leidtragende seien die Reisenden. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Bestes, um Reisenden den gewohnten guten Service in Frankfurt zu bieten“, sagte Fraport-Manager Alexander Laukenmann der Deutschen Presse-Agentur. „Dennoch kann es zu Tageszeiten mit starkem Reiseverkehr zu Wartezeiten kommen, auf die sich Passagiere einstellen müssen.“ Fraport empfahl Passagieren möglichst bis zu 24 Stunden vor Abflug bei ihrer Airline online einzuchecken. Fluggäste sollten zudem mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein.

Ferienbeginn in Hessen - Andrang am Flughafen
Zu Ferienbeginn herrscht immer großer Andrang am Flughafen Frankfurt. © Boris Roessler/dpa

Bereits vor einigen Wochen hatten Beschäftigte den Frankfurter Airport mit einem Warnstreik lahmgelegt. „Der Arbeitgeber findet kein Personal mehr und trotzdem gehen sie keinen Schritt auf uns zu. Wie kann man nur so blöd sein!“, hatte Verdi-Sekretär Christoph Miemietz den Streikenden damals zugerufen. Die Arbeitgeber hätten sich lange Zeit daran gewöhnt, billige Arbeitskräfte zum Mindestlohn zu beschäftigen. „Dafür geht aber niemand mehr arbeiten!“

Verspätungen am Flughafen Frankfurt bereits im vergangenen Sommer

Mit den Arbeitsniederlegungen lassen die Gewerkschaften pünktlich zur dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit nun erneut die Muskeln spielen. Für die 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auch die EVG kämpft für die Beschäftigten mehrerer Unternehmen für mehr Geld.

Bereits im vergangenen Sommer war es am Flughafen Frankfurt zu Flugausfällen, Verspätungen und massiven Problemen bei der Gepäckabfertigung aufgrund von Personalmangel gekommen. Nach dem Wiederanlauf nach der Corona-Pandemie haben Flughäfen, Airlines und andere Dienstleister es bis heute nicht geschafft, genug qualifiziertes Personal einzustellen. (nhe)

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