Wachsam beim Museumsfest
Frankfurt - Szenarien wie in Köln in der Silvesternacht oder beim Darmstädter Schlossgrabenfest, wo Frauen aus Gruppen von Männern heraus sexuell attackiert wurden, haben die Vorbereitungen für das Frankfurter Museumsuferfest in der kommenden Woche beeinflusst. Von Michael Eschenauer
Nach Angaben der Frankfurter Polizei sollen erstmals klar erkennbare Polizeikräfte vor Ort präsent sein, so dass sich Besucher und Besucherinnen bei Problemen unmittelbar an sie wenden könnten. So könne man schneller auf Übergriffe reagieren oder sie im Vorgriff verhindern. Zudem will man die offene und verdeckte Polizeipräsenz über die festen Polizeiposten hinaus stark erhöhen. Die Besucher, so Polizeisprecher Andrew McCormack, müssten auf den Zufahrtswegen und -straßen mit Kontrollen rechnen. Auch bei der Tourismus und Congress GmbH bereitet man sich auf organisierte sexuelle Übergriffe vor. Man habe den eigenen Sicherheitsdienst bis zur Grenze des Möglichen verstärkt, hieß es.
Das Innenministerium hat auf die neuen Risiken ebenfalls reagiert. „Bei größeren Festen beraten die zuständigen Polizeipräsidien die Polizei vor Ort oder die Veranstalter, welche Vorkehrungen ergriffen werden sollten“, berichtete gestern Ministeriumssprecher Sebastian Poser. Das Sicherheitskonzept werde vom Landespolizeipräsidium koordiniert. Man versuche auf diese Weise, im Vorfeld aller größeren Feste Tatgelegenheiten für Übergriffe zu minimieren. Das Konzept gebe es schon länger, es sei aber nach den Kölner Vorfällen angepasst worden.