Groß-Zimmerner Kürbisfest wird steigen

Im Gegensatz zum Vorjahr, als der Kürbismarkt der Corona-Pandemie geopfert werden musste, soll das beliebte Groß-Zimmerner Heimatfest in diesem Herbst auf jeden Fall steigen. In welcher Form, wird noch diskutiert.
Groß-Zimmern – Eines kann Hans Peter Wejwoda jetzt schon mit Sicherheit ankündigen: „Einen Kürbismarkt wird es in diesem Jahr wieder geben.“ Was genau die Besucher erwarten dürfen, das werden die Mitglieder des ausrichtenden Vereins Bel(i)ebt Groß-Zimmern in den kommenden Tagen diskutieren und beschließen. „Vor zwei Wochen war Vorstandssitzung“, berichtet der Rathaussprecher, der im Verein verantwortlich mitarbeitet, „da gab es darüber noch sehr unterschiedliche Vorstellungen.“ Bei der Mitgliederversammlung am 12. Juli, wenn auch der Vorstand erneuert werden soll, müssten die Pläne konkreter werden.
Seit rund 20 Jahren steht das Heimatfest immer am zweiten Oktoberwochenende als feste Größe im Kalender der Zimmerner. Im vergangenen Jahr war der Herbstmarkt bereits im April abgesagt worden. Zu unsicher war den Ausrichtern die Perspektive, dass das Verbot von Großveranstaltungen über den 31. August hinaus verlängert werde könnte. Die Durchführung in Coronazeiten, mit angezogener Handbremse, sei nicht im Sinne des Vorstandes und würde zudem dem Markt, wie ihn die Besucher mögen, nicht gerecht, hatte der Verein argumentiert.
„Auch in diesem Jahr kann es auf jeden Fall nur eine kleine Lösung geben“, stellt Wejwoda jetzt in Aussicht, was unter anderem den Austragungsort betrifft: „Das Fest wird sich wohl auf die Mehrzweckhalle und den Rathausplatz beschränken.“ Ob es an den zwei Tagen nur Informations- und Verkaufsstände des Gewerbes sowie Bewirtung geben wird, oder auch wieder ein Rahmenprogramm mit Straßenkünstlern, Musik, Kunsthandwerkern und einem Karussell, müsse noch diskutiert und mit Ausstellern, Künstlern und Schaustellern besprochen werden, erläutert der Rathausmitarbeiter.
Laut Verordnung zur Eindämmung des Infektionsrisikos der hessischen Landesregierung sind bei Veranstaltungen im Freien derzeit maximal 500 Personen zugelassen. Selbst wenn die Infektionszahlen zum Herbst hin wieder steigen würden, könnte ein Markt, der sich auf Stände beschränkt, flexibel organisiert werden, meint Wejwoda.
Definitiv nicht zu erwarten seien am 9. und 10. Oktober die Gäste aus den Partnerkommunen in Italien, Frankreich und die Freunde aus Nordmazedonien und Rumänien, womit das Europäische Dorf – eine Attraktion des Marktes – fehlen wird. „Die Mazedonier aus Kriva Palanka kämen zwar bestimmt wieder mit ihrer Tanzgruppe, aber das ist leider zu unsicher“, erklärt der Sachbearbeiter, der in der Zimmerner Verwaltung auch für dieses Ressort zuständig ist.
Generell lägen die offiziellen internationalen Verbindungen der Gemeinde derzeit im Dornröschenschlaf, wobei Wejwoda nicht verhehlt, dass dies nicht nur Corona geschuldet ist: St. Fargeau Ponthierry habe eine neue Bürgermeisterin, die bisher keine Rückmeldung gegeben habe. Und die Beziehung zum Verwaltungsschef in Rignano sull Arno, der 2022 abgelöst werde, sei auch lau. Ein Lichtblick: „Es gibt aber viele Privatkontakte.“
Über einen Kürbismarkt würden sich vor allem auch die Kerbborschte freuen. Finanziert doch der jeweils aktuelle Jahrgang „sein“ Fest, das im Folgejahr ausgerichtet wird, unter anderem mit dem Verkauf der Herbstfrüchte. Weil die Veranstaltung 2020 ausfiel, veräußerten die Kerbborsche die 1,2 Tonnen selbst geernteten „dicken Dinger“ zum Verzehr oder zur Dekoration an acht verschiedenen Verkaufsstationen inneralb des Gemeindegebietes, die mit der Rolle angefahren wurden.(Von Sabine Müller)