Das sagen die Parteien zur Bürgermeisterwahl

Der neue Bürgermeister in Hainburg ist der alte: Alexander Böhn bleibt die nächsten sechs Jahre Rathauschef. Das sagen die Parteien zum Ergebnis.
Hainburg – Das Ergebnis am Sonntagabend war eindeutig: Alexander Böhn bleibt Bürgermeister. Die Erleichterung war dem amtierenden Rathauschef nach Auszählung aller 15 Wahlbezirke um 18.34 Uhr deutlich anzusehen – Herausforderer Cliff Hollmann (Grüne) wiederum wirkte geknickt. „Mit 26 Prozent bin ich unter meinen Erwartungen geblieben“, sagte der Fraktionsvorsitzende im Anschluss. Er werde die Themen aus dem Wahlkampf, unter anderem Klimaschutz, Wirtschaftsförderung, Rampe an der Schleuse und Verkehrswende, aber weiter vorantreiben.
Freude herrschte wiederum im Lager der CDU. „Ich freue mich sehr über dieses klare Ergebnis für Alexander Böhn. Die Hainburger Bürgerinnen und Bürger haben seine hervorragende Arbeit der vergangenen sechs Jahre honoriert, aber eben auch dessen Zukunftsprogramm, das ausgewogen und klar am Bürgerinteresse orientiert ist“, sagte Jürgen Harrer, Vorsitzender der CDU Hainburg. Das Ergebnis zeige auch, dass die breite Mehrheit der Wähler der vertrauensvollen und inhaltlich starken Zusammenarbeit der CDU-Mehrheitsfraktion mit der Spitze der Gemeindeverwaltung ein gutes Zeugnis attestiere.
BfH: „Müssen weiter mit der absoluten CDU-Mehrheit klarkommen“
„Für einen Herausforderer ist es immer schwierig“, sagte Wigbert Appel, Fraktionsvorsitzender der Bürger für Hainburg (BfH). „Wir müssen jetzt weiter mit der absoluten CDU-Mehrheit klarkommen.“ Seiner persönlichen Ansicht nach habe es bisher gefehlt, dass Bürgermeister Alexander Böhn auf die Opposition ein bisschen mehr zugehe – „aber das kann sich ja noch ändern“.
Das hofft man auch bei der SPD. „Ich wünsche mir, dass er weiterhin auch parteiübergreifend seine Politik macht und eben nicht die Parteipolitik der CDU in den Vordergrund stellt“, sagte gestern Holger Reining, Co-Vorsitzender der Hainburger SPD. „Das hatten wir in den vergangenen Jahren sehr, sehr oft.“ Mittlerweile hätten aber viele junge Leute in der Partei das Sagen und man merke, dass es da von CDU-Seite mehr Bemühungen gebe, auf die anderen Parteien zuzugehen. „Das Wohl der Gemeinde sollte im Mittelpunkt stehen.“ Dass hohe Ergebnis für Böhn, habe ihn allerdings dann doch überrascht. Das sei aber wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die SPD keinen Gegenkandidaten aufgestellt hatte. „Das werden wir in sechs Jahren aber ändern!“
Geringe Wahlbeteiligung in Hainburg großes Thema
Doch auch die niedrige Wahlbeteiligung von 43,6 Prozent (2016: 52,2 Prozent) thematisierten die Politiker im Anschluss. „Vielleicht liegt das an den aktuellen Krisen, die die Menschen gerade womöglich mehr als eine Bürgermeisterwahl beschäftigen“, wagte Cliff Hollmann einen Erklärungsversuch. Beim letzten Mal „ging es um eine Nachfolgeregelung und das hat die Leute vielleicht mehr motiviert“, vermutete wiederum Alexander Böhn. Grundsätzlich sei eine höhere Wahlbeteiligung immer besser, „aber man kann ja niemanden zwingen“. Diese extrem niedrige Wahlbeteiligung habe ihn absolut erschüttert, sagte dagegen Holger Reining. „Das zeigt einfach, dass die Mehrheit der Bevölkerung noch immer nicht die Zeichen der Zeit erkannt hat: Dass bei so einer niedrigen Wahlbeteiligung mittelfristig auch die Demokratie in Frage steht.“ (Von Julia Oppenländer)