Feuerwehrdrohne geht bei Einsatz verloren

Die Feuerwehr muss bei ihren Einsätzen aktuell erstmal ohne Drohne auskommen. Das Gerät ging vor kurzem verloren. Nun soll eine neue her, wer allerdings dafür aufkommt, sorgt für Diskussionen.
Hainburg – Die Feuerwehren aus Hainstadt und Klein-Krotzenburg sind aufgrund zahlreicher Waldbrände im Dauereinsatz. Unterstützung bei der Brandbekämpfung gibt es dabei auch regelmäßig aus der Luft – manchmal von einem Hubschrauber der Polizei, vor allem aber von einer Drohne der Hainstädter Feuerwehr. Diese ist in den vergangenen Monaten zu einem wichtigen Hilfsmittel geworden, erlaubt sie doch den Einsatzkräften einen Blick aus der Vogelperspektive.
Umso schlimmer nun die Nachricht, dass die Drohne bei einem Einsatz Ende Juli nach einem Abriss der Verbindung verloren ging – vermutlich aufgrund eines technischen Defekts. Alle Versuche, das Fluggerät zu finden, sei es zu Fuß, mit einem GPS-Gerät oder auch mit weiteren, privaten Drohnen, blieben bislang erfolglos. Nun soll eine neue Drohne her!
Förderverein der Feuerwehr Hainburg hat Spendenaktion ins Leben gerufen
Inzwischen hat der Förderverein der Feuerwehr zu einer Spendenaktion aufgerufen. Erste Gelder gingen unter anderem beim Sommerfest der Hainstädter Brandbekämpfer vor wenigen Tagen ein. Thorsten Zeizinger, stellvertretender Gemeindebrandinspektor Hainburgs, sieht allerdings die Gemeinde in der Pflicht: „Ich verstehe nicht, warum der Hainburger Bürger eine private Spende für ein Versicherungsfall eines kommunalen Einsatzmittels tätigen soll.“
Im Jahr 2018 hatte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hainstadt die Drohne für rund 5 000 Euro gekauft, um sie der Einsatzabteilung zur Verfügung zu stellen. Die dafür nötige Pilotenausbildung hat der Verein ebenfalls finanziert – dabei entstanden Kosten von nochmals etwa 5 000 Euro. Im Zuge der Einweihung des Einsatzleitwagens sei die Drohne an die Gemeinde übergeben worden – und müsse dementsprechend wie jedes andere Einsatzfahrzeug über die Gemeindeversicherung eigentlich abgesichert sein, so Zeizinger.
Er hat deshalb nachgefragt. Das bittere Ergebnis: Die wertvolle Drohne sei bisher nicht als Einsatzmittel versichert worden. Thorsten Zeizinger ist sauer: „Das Aussitzen der Neubeschaffung durch die Gemeinde ist ein Schlag ins Gesicht des Ehrenamtes unserer engagierten Feuerwehrkameraden!“
Keine offizielle Verlustmeldung im Rathaus Hainburg bislang eingegangen
Aus dem Rathaus wiederum heißt es, dass bisher noch keine offizielle Verlustmeldung eingegangen sei – deshalb sei auch noch keine genaue Untersuchung der Lage erfolgt, so Bürgermeister Alexander Böhn. Weil eine Drohne nicht standardmäßig zur Ausrüstung einer Feuerwehr gehört, besteht für Kommunen keine Pflicht für eine Beschaffung dieser – wie im Hainburger Fall übernehmen oftmals Privatleute oder Vereine die Finanzierung.
Doch auch an anderer Stelle herrscht Unmut über die Situation. So haben die Bürger für Hainburg (BfH) schon jetzt einen Antrag für die kommende Sitzung der Gemeindevertretung vorbereitet – auch wenn diese erst Ende September stattfindet. Ihre Forderung: Das Plenum möge beschließen, den Gemeindevorstand zu beauftragen, „in Abstimmung mit dem Gemeindebrandinspektor und den Piloten der Feuerwehrdrohne schnellstmöglich eine neue leistungsfähige Feuerwehrdrohne für die Feuerwehr Hainstadt anzuschaffen“.
Die Begründung der Fraktion für ihren Antrag ist simpel: „Was 2018 als Projekt „Feuerwehrdrohne“ begann, ist mittlerweile ein notwendiger und wichtiger Bestandteil bei den Feuerwehreinsätzen“ – sei es bei Wald- oder Dachstuhlbränden, der Wasserrettung oder auch der Suche nach Personen. Eine Drohne sorge dabei für eine schnelle Übersicht, das sei vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Ein solches Gerät sei unbedingt notwendig, ist Fraktionsvorsitzender Wigbert Appel überzeugt, um „die Sicherheit der ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen und der Bevölkerung zu gewährleisten“. Die Deckung dieser außerplanmäßigen Ausgaben für eine neue Drohne sei durch Einsparungen bei den Personalkosten gewährleistet, so die BfH-Fraktion abschließend.