Hainburger Gemeindevertretung stimmt gegen Bau von Kreisverkehr im Alleingang

Gegen den Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Ostring/Daimlerstraße mit der L3065 sprachen sich CDU und BfH in der Gemeindevertretersitzung aus. Zumindest, solange die Gemeinde den Bau alleine finanzieren muss.
Hainburg – Kreiselbau ja, aber nicht um jeden Preis – für die Kreuzung Ostring/Daimlerstraße mit der Landesstraße 3065 an der Ortseinfahrt Klein-Krotzenburg sehen CDU und BfH in Hainburgs Gemeindevertretung derzeit keine Möglichkeit, den von allen Fraktionen geteilten Wunsch-Umbau ohne Unterstützung von Hessen Mobil umzusetzen. Einen Antrag der SPD, zunächst auf eigene Faust zu planen und dann noch einmal bei der Landessstraßenbauverwaltung anzuklopfen, lehnte die Mehrheit am Montagabend ab.
Für den Vorstoß und einen neuerlichen Verhandlungsauftrag an den Gemeindevorstand hatte der Sozialdemokrat Osman Durmus zuvor noch einmal die in Ausschussberatungen und auch während der Haushaltsdebatte Ende Februar (wir berichteten) angeführten Argumente unterstrichen: mehr Sicherheit für Fußgänger und Radler, weil Autos am Kreisel langsamer fahren, dazu weniger Lärm und Abgase. Dafür lohne es sich schon, die Planung anzugehen, befand Durmus, auch weil sich ein Kreisverkehr besser als die Ampelkreuzung in den angestrebten regionalen Radwegeplan des Darmstädter Verkehrsexperten Jürgen Follmann integrieren lasse.
Hainburger Gemeindevertretung: Kosten für Verkehrskreisel zu hoch
Aus Sicht von Grünen-Sprecher Cliff Hollmann wäre der Knotenpunkt zwar „die richtige Stelle für den ersten Verkehrskreisel in Hainburg“, mit runden 600 000 Euro Kosten käme das Projekt freilich zu teuer für die Gemeinde Hainburg allein. Einen eigenen Antrag, wonach Hessen Mobil zur Unterstützung einer lokalen Eigenplanung aufgefordert werden sollte, hatten die Grünen bei Sitzungsbeginn zurückgezogen. Bei der Abstimmung stellten sich drei Fraktionsmitglieder hinter den SPD-Antrag, vier enthielten sich der Stimme.
Der von allen Fraktionen befürwortete Kreisel bleibe Illusion, solange Hessen Mobil nicht mitspiele, betonte BfH-Fraktionschef Wigbert Appel. Bei ausführlichen Beratungen im Ausschuss habe ein Vertreter der Landesbehörde keinen Zweifel daran gelassen, dass der – rund 200 000 Euro teuren – Erneuerung der Ampelanlage der Vorzug gegeben werde. „Die wollen nicht“, so Appel wörtlich, „das wurde klipp und klar gesagt“.
Gegen einen Alleingang der Gemeinde Hainburg sprechen aus Sicht von Lukas Buhl, Vorsitzender der CDU-Fraktion, neben den dann allein zu stemmenden Kosten auch Sicherheitsaspekte: Die Kommune dürfe auf der Landesstraße keine Zebrastreifen an den Kreisel-Zufahrten markieren und müsse, voraussichtlich weiter in Richtung Hainstadt, angesichts des hohen Fahrzeugaufkommens bei aktuell noch Tempo 70 wohl eine zusätzliche Fußgängerampel aufstellen. (Von Oliver Klemt)