Hainburger Parteien fordern dauerhaft 50 km/h auf Ortsdurchfahrt

Nicht nur vorübergehend will die Hainburger SPD den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt auf 50 Kilometer pro Stunde bremsen. „Eine temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung reicht uns nicht aus“, kommentierte der Sozialdemokrat Osman Durmus in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung die Ankündigung von Hessen Mobil, das Limit von bisher 70 auf der Landesstraße 3065 aufgrund des Bauzustands zu senken. Eine Entscheidung fiel vorerst nicht: Einstimmig schob das Plenum den Antrag, bis die Landesstraßenbauer ihre Pläne erläutert haben.
Hainburg – Dabei geht es laut BfH-Fraktionschef Wigbert Appel nicht nur um den Auftrag an den Bürgermeister, in Wiesbaden auf die dauerhaft strengere Geschwindigkeitsbegrenzung zu drängen. Vielmehr liege im zuständigen Ausschuss bereits ein Antrag, der die Neugestaltung der Kreuzung mit der Daimlerstraße und dem Ostring an der Südeinfahrt von Klein-Krotzenburg betrifft und dazu die Anhörung eines Hessen-Mobil-Vertreters verlangt. Werde die Tempo-Frage vorab separat behandelt und der SPD-Antrag abgelehnt, sei die Chance vertan, den Gast-Experten im Fachgremium darauf anzusprechen.
Dass der Vorstoß der Genossen scheitern könnte, ließ der Standpunkt von CDU-Fraktionschef Lukas Buhl erkennen: Weil Tempo 50 schon angeordnet, die Montage der Schilder zeitnah vorgesehen sei und der Bürgermeister ohnehin mit Hessen Mobil verhandele, sei der Antrag überflüssig, so Buhl. Auch lasse das Verkehrsrecht Tempo 50 außerorts nur aus triftigen Gründen zu – etwa wegen Straßenschäden, wie von Hessen Mobil jetzt angeführt. Und in Klein-Krotzenburg bis zur Ortseinfahrt von Hainstadt liege die L3065 nun einmal jenseits der Ortsschilder.
Trotzdem auf das niedrigere Limit auch nach einer möglichen Erneuerung der Landesstraße zu pochen, macht laut Durmus aus gewichtigen Gründen Sinn: Weniger Spritverbrauch, Schadstoff- und CO₂-Ausstoß, weniger Lärm und weniger schwerer Unfälle. Eben deshalb gelte im Gemeindegebiet inzwischen überwiegend Tempo 30, nur auf der Ortsdurchfahrt bleibe die überfällige Tempobremse aus. Unterstützung fand der Sozialdemokrat bei den Grünen, welche die Forderung laut Thorwald Ritter schon 1993 erhoben – damals mit dem Vorschlag, in Höhe des Badesees ein Ortsschild und einen fest installierten Blitzer an der Landesstraße aufzustellen.