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Keine Alternative: Bis zum Umzug ist Hainstadts einziger Supermarkt über Monate geschlossen

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Der Rewe-Markt an der Offenbacher Landstraße der einzige Supermarkt in Hainstadt. Im März soll er umziehen. Bis dahin ist der Markt geschlossen.

Hainstadt – Hainstadts einziger Supermarkt zieht um und bleibt drei Monate lang geschlossen. Für Hainstädter, die nicht mobil sind, gibt es keine Alternative. Einige Anwohnerinnen und Anwohner stellt das vor ein Problem: Der nächste Supermarkt liegt etwa drei bis vier Kilometer entfernt im benachbarten Klein-Krotzenburg. Das Rewe-Center im Hanauer Stadtteil Klein-Auheim, auf das ein Schild am geschlossenen Markt verweist, ist auch nicht näher.

Gerade für Menschen, die nicht mobil sind, könnte der Einkauf in den kommenden Wochen daher zur Herausforderung werden. Während sich die meisten Anwohner auf den neuen, größeren Markt freuen, werden in den sozialen Netzwerken auch Rufe nach einem zweiten Lebensmittelmarkt für Hainstadt laut.

Hainstadt: Diskussionen nach Rewe-Pause - Über Monate keine Alternative

Auch die Gemeindevertretung beschäftigt dieses Thema, wie Bürgermeister Alexander Böhn sagt. Einfach sei das aber nicht. „In dem Einzelhandelskonzept des Regierungspräsidiums ist festgelegt, wie viele Märkte es im sogenannten ‘Kleinzentrum’ Hainburg geben darf.“ Mit den Märkten in Klein-Krotzenburg und dem Rewe in Hainstadt sei diese Quote schon erfüllt.

Im Getränkemarkt gibt es derzeit auch Lebensmittel. Das alte Gebäude daneben weicht aktuell den Parkplätzen für den neuen Supermarkt.
Im Getränkemarkt gibt es derzeit auch Lebensmittel. Das alte Gebäude daneben weicht aktuell den Parkplätzen für den neuen Supermarkt. © Oehl, Laura

Dennoch sei die Gemeinde bereits seit einigen Jahren auf der Suche nach einem Gelände für einen Discounter in Hainstadt. Zur Diskussion steht dabei auch das ehemalige Winter-Gelände an der Peterswälder Straße.

Die Idee, dort ein Hotel zu bauen, sei durch die Pandemie vom Tisch. Nun sei man in Gesprächen mit dem Investor, dort einen Discounter anzusiedeln. „Das Problem ist aber, dass ein Markt allein dort nicht hin möchte. Heute wollen mehrere Märkte zusammen an einen Platz, damit sich das Angebot gegenseitig ergänzt“, sagt Böhn.

Hinter dem alten Markt entsteht auf dem Gelände Auf das Loh der neue Rewe-Markt.
Hinter dem alten Markt entsteht auf dem Gelände Auf das Loh der neue Rewe-Markt. © Oehl

Ob tatsächlich ein zweiter Supermarkt oder Discounter nach Hainstadt kommt, ist also weiter unklar. Während der Schließung des Rewe-Markts müssen die Anwohner sich nun anders helfen.

Hainstadt: Keine provisorische Verkaufsstelle - „Wäre zu teuer geworden“

Eine provisorische Verkaufsstelle, beispielsweise in einem Zelt, gibt es nicht. „Das wäre zu teuer geworden“, sagt Marktleiter Viktor Likej. „Ich hätte praktisch einen zweiten Markt nebenan aufgebaut, um ihn in zwei Monaten wieder abzubauen. Aber Regale, Kassen, Internet, Kühlung hätten wir ja trotzdem gebraucht.“

So steht den Hainstädtern derzeit neben dem kleinen italienischen Lebensmittelmarkt an der Hauptstraße im Rewe-Getränkemarkt ein kleines Sortiment an Lebensmitteln und Artikeln für den täglichen Bedarf zur Verfügung.

Lieferdienst fährt Lebensmittel zum Kunden

Der Rewe-Markt Viktor Likej bietet auch während der Schließung des Markts einen Lieferdienst an. Der Lieferservice läuft derzeit allerdings nicht über das Online-System. Bestellt werden kann stattdessen unter 06182 786770 oder per Mail an viktor.likej@rewe-kaufleute.com.

Seinen Lieferservice würden nun ein paar Menschen mehr nutzen, sagt Likej. Auch Kitas und Schulen werden so weiterhin beliefert. Die Waren dafür holt er aus anderen Filialen in der Umgebung. Vor allem für ältere, nicht mobile Menschen, die sonst täglich zum Einkaufen in seinen Laden kämen, sei die aktuelle Situation aber eine schwierige Umstellung.

Hainstadt: Rewe vorerst geschlossen - Mehr Kunden bei Lieferservice

„Die Lösung im Getränkemarkt ist sicher nicht ideal, aber das wird jetzt gehen müssen“, sagt auch Bürgermeister Böhn.

Einen Shuttledienst vonseiten der Gemeinde gibt es nicht. „Aber es gibt eine Busverbindung und wir haben ja auch noch den Hopper“, sagt Böhn und verweist auf das 365-Euro-Ticket, mit dem Senioren günstig fahren könnten.

Auch einen Einkaufsservice der Katholischen Jugend in Hainstadt (KJG), wie sie ihn bereits während der Corona-Pandemie für Risikogruppen angeboten hatte, soll es zunächst nicht wieder geben. Zusätzlich zum Lieferdienst des Marktes müsse man keinen ins Leben rufen, meint KJG-Mitglied Marvin Böhn. „Falls aber in der nächsten Zeit Bedarf bestehen würde, weil Herr Likej nicht nachkommt, würden wir bereitstehen.“ (Laura Oehl)

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