Klein-Krotzenburg: ÖVV feiert die Rückkehr der Fastnacht

Drei Jahre lang mussten die Klein-Krotzenburger auf die Fastnacht im Ort verzichten. In der ersten Fremdensitzung 2023 fuhren die Narren nun kräftig auf.
Klein-Krotzenburg – Es ist wieder Fastnacht in der Region. Und da hat es schon fast Tradition, dass die erste Sitzung der Örtlichen Vereine und Verbände (ÖVV) Klein-Krotzenburg immer etwas länger dauert. Der Stimmung in der Georg-Flohr-Radsporthalle hat das aber keinen Abbruch getan. Als das Korz-Lang-Fett-Quartett XXL – als vorletzter Programmpunkt vor dem Finale – um kurz nach 1 Uhr seinen letzten Song anstimmte, stand immer noch der ganze Saal, schunkelte und sang die von der Band live gespielten Hymnen auf ihren Ort voller Inbrunst mit.
Fastnacht in Klein-Krotzenburg: Stehen, schunkeln und jubeln

Stehen, schunkeln und jubeln zogen sich ohnehin durch den ganzen Abend. Nach drei Jahren Pause, das machten nicht nur die Aktiven auf der Bühne klar, waren alle froh, endlich wieder Fastnacht in Klein-Krotzenburg feiern zu können. Kaum ein Moment war da, in dem die Stimmung abebbte.
Begonnen hatte die Sitzung zunächst mit einem Abschied. Sitzungspräsident Wolfgang Barth gab nach 26 Jahren, 23 davon aktiv, die Sitzungsglocke weiter. Sichtlich gerührt nahm Barth die Urkunde mit dem Titel „Ehrensitzungspräsident“ entgegen, bevor er die Bühne seinem Nachfolger Thomas Blumör und den Narren überließ.
Unter der neuen Leitung stand dann gleich der erste Höhepunkt an, denn es galt, das große Geheimnis um das Krotzebojer Prinzenpaar zu lüften. Unvorstellbar lauter Jubel und „Helau“-Rufe brandeten auf, als Prinz Patrik I. (Schmalkalt) und Prinzessin Selina I. (Rohe) mit ihrem Gefolge zum ersten Mal den Saal betraten.
Die beiden Tollitäten sind fester Bestandteil der Krotzebojer Fastnacht. Der Prinz ist Mitglied des Elferrats und tanzt – auch während der Sitzung – im Männerballett mit, seine beiden Töchter gehören zur Prinzengarde. Mit den „Young Diamonds“ war auch Prinzessin Selina auf der Bühne zu sehen. Seit 19 Jahren ist sie in der Fastnacht aktiv. Das Prinzessinnenamt war ein lang ersehnter Wunsch. Mit der Krotzebojer Version von „Das geht ab“ (Die Atzen) zeigten die Tollitäten dann auch sogleich, was die Klein-Krotzenburger Narren in der Kampagne erwarten dürfen.

ÖVV-Fastnacht in Klein-Krotzenburg mit Tanz und Gesang
Es folgten knapp 20 Programmpunkte – von Büttenreden, über Tanz und Gesang. Allesamt gestaltet von Vereinen und Aktiven aus dem Ort.
Bei seinem letzten Protokoll war Angela Merkel noch Kanzlerin, erinnerte Fastnachts-Urgestein Gottfried Frickel, bevor er mit spitzer Zunge und oft treffend deutlichen Worten das politische Welt- und Ortsgeschehen auf die Schippe nahm. Das Thema „Gendern“ und die Pandemie waren über den Abend hinweg genauso beliebt wie das neue Hainburger Rathaus.
Zahlreiche tänzerische Beiträge holten das Publikum im Saal immer wieder von seinen Stühlen, besonders die Gruppe „Dance Power“ von der Turnerschaft beeindruckte mit ihrer akrobatischen Choreografie.
Auch die Schwarzen Witwen, das Männerballett oder die „AG Dumm & Gebabbel“ sorgten für Stimmung im Saal. Die Hofsänger des Gesangvereins Frohsinn überzeugten nicht nur stimmlich, sondern auch mit ihren unterhaltsamen Texten rund um E-Mobilität, die Rückkehr der Fastnacht und ihren Ort.

Klein-Krotzenburg: Bütten-Premiere auf der Fastnachts-Bühne
Humoristische Spitzen gegen die Hainstädter Nachbarn durften natürlich nicht fehlen. So auch von den Pfarrern der verschiedenen Ortsteile Hainburgs, Hans-Gerd Kost und Thomas Weiß, die erstmals auf der Fastnachts-Bühne standen und mit spitzer Zunge aus ihrem Leben berichteten.
Ein Höhepunkt des Abends war eine weitere Premiere: Gekonnt erzählte der neunjährige Henri Sattler von den Heimwerker-Versuchen seines eher mäßig begabten Vaters und band das Publikum clever ein. Selbst der Abgang war Teil der Nummer, die dem jungen Büttenredner viel Applaus und eine Rakete einbrachte. (Von Laura Oehl)