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Pastoralkonferenz: Pfarreien müssen sich von Immobilien trennen

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Der Mainzer Weihbischof Bentz (links) und Pfarrer Kost stellten die nächsten Schritte des Pfarreien-Zusammenwachsens vor.
Der Mainzer Weihbischof Bentz (links) und Pfarrer Kost stellten die nächsten Schritte des Pfarreien-Zusammenwachsens vor. © Hackendahl

Beim Zusammenschluss zur Großpfarrerei „Am Mainbogen“ müssen sich Pfarreien von Immobilien trennen.

Hainstadt – Die zweite Phase des „Pastoralen Wegs“ hin zur neuen katholischen Großpfarrei „Am Mainbogen“ wurde am Dienstagabend mit einer konstituierenden Pastoralkonferenz im Pfarrheim von St. Wendelinus in Hainstadt eröffnet. Rund 100 Hauptamtliche und Laienvertreter aus den Pfarreienverbünden Hainburg, den Pfarrgruppen Mainhausen, Seligenstadt, Seligenstadt-West sowie der Pfarrgruppe Steinheim/Klein-Auheim trafen sich, nachdem im November 2022 der erste Anlauf zur Konstituierung mangels Teilnehmer nicht erfolgen konnte.

Der Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz und der den neuen Pastoralraum leitende Pfarrer Willi-Gerd Kost (Hainstadt) stellten dem Auditorium, darunter auch viele Geistliche, an diesem Abend gemeinsam den weiteren Ablauf des Pfarreien-Zusammenwachsens in der zweiten Phase vor. Und der Weg wird kein leichter sein. Das wurde an diesem Abend wohl allen klar, schließlich soll auf dem Weg zur Großpfarrei unter dem „Aspekt Gebäudesache“ auch der Immobilienbestand der Pfarreien überprüft werden.

Pfarreien im Ostkreis: Welche Gebäude werden gebraucht?

Dies wurde von den durch den Abend führenden Geistlichen zwar vorsichtig formuliert, doch war allen Anwesenden klar, dass sich in den kommenden Jahren wohl einige der Pfarreien von Immobilien trennen müssen. Und so war die Aussage des Weihbischofs – „Welche Gebäude brauchen wir?“ – ein Raunen im Saal hervorrufend von allen als solche zu verstehen.

Die Laienvertreter und Hauptamtlichen wurden in der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung darauf vorbereitet und gebeten, in den Ende April zu gründenden Projektgruppen, die zu den Pfarreien gehörenden Immobilien (zum Beispiel Gemeindehäuser und Pfarrheime) zu bewerten. Dafür soll es ein erneutes Zusammentreffen, allerdings als Online-Konferenz, geben.

Pfarreien im Ostkreis: Glaube neu gestalten

Aus dem Bistum Mainz werde das zuständige Baudezernat zugeschaltet, das den Pfarreivertretern einen Leitfaden für die Bewertung ihrer Immobilien an die Hand geben werde. Einige Anwesende machten sich jedoch dafür stark, die Herren des Mainzer Baudezernats zu einer Präsenzveranstaltung einzuladen, Rückfragen seien auf diesem Wege leichter möglich, so ein Einwand.

„Wir wollen Glauben leben und Kirche neu gestalten, offen sein und wertschätzend miteinander umgehen und auch andere Meinungen akzeptieren“, machte Weihbischof Bentz darauf aufmerksam, dass man „Kirche für alle“ sein möchte. Doch bei der „Vision pastoraler Weg Kirche 2030“ werde dann nichts mehr so sein, wie es einst war – auch, weil vieles nicht richtig war“, spielte Bentz auf die EVV-Studie „Erfahren – Verstehen – Vorsorgen“ des Bistums zum Thema „Führungsstruktur“ an. „Mit der Pastoralkonferenz wollen und müssen wir neue Schritte gehen, dies gemeinsam tun, um uns gut neu aufzustellen“, gab der Mainzer Weihbischof dem Publikum als geistlichen Impuls „fünf Brote und zwei Fische“ an die Hand. „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, in der die Ressourcen immer weniger werden. Indem wir teilen, erreichen wir immer mehr.“

Zahlreiche Besucher, darunter viele Geistliche, waren zur Pastoralkonferenz gekommen.
Zahlreiche Besucher, darunter viele Geistliche, waren zur Pastoralkonferenz gekommen. © Hackendahl

In der „Phase 2“, so der Weihbischof, sollen „die Pfarreien als Netzwerke handeln“, nachdem in der ersten Phase auf dem Weg zum neuen pastoralen Raum bereits Erfahrungen der Zusammenarbeit über Pfarreigrenzen hinaus gesammelt worden seien. „Die Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien ermöglicht eine gute Nutzung der gemeinsamen Ressourcen“, unterstrich Bentz.

Nun sollen die Entsandten aus den Pfarreien zwei bis vier Mal jährlich in mindestens sechs thematisch belegten Projektgruppen (Gottesdienst, Katechese, Diakonie, Vermögen, Gebäude, Verwaltung) – in Zusammenarbeit mit den Steuerungsgruppen und Koordinationsstellen des Bistums – Vorschläge erarbeiten. Diese Arbeitsvorschläge sollen als Votum an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in finaler Entscheidungskompetenz weitergeleitet werden. „Machen Sie mit, bringen Sie sich ein, gestalten Sie mit und beteiligen Sie sich aktiv. Entwickeln Sie gemeinsam Dinge, die Zustimmung in den Kirchorten finden“, appellierte Bentz an die Pfarreivertreter. Die Projektgruppen sollen nach Ostern mit einem „Kick-off“ begründet werden, die nächste Pastoralraumkonferenz zum Thema „Gebäudebestand“ soll am 25. April stattfinden. (Von Holger Hackendahl)

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