1. Startseite
  2. Region
  3. Hainburg

Umrüstung auf LED läuft - Grüne wollen Prüfung dunkler Ecken

Erstellt:

Von: Julia Oppenländer

Kommentare

Dunkle Ecke: Im Hainburger Amselweg mangelt es aus Sicht der Grünen noch an ausreichender Beleuchtung.
Dunkle Ecke: Im Hainburger Amselweg mangelt es aus Sicht der Grünen noch an ausreichender Beleuchtung. © Hampe

In der kommenden Sitzung der Gemeindevertreter wollen die Grünen gleich mehrere Anträge zur Beleuchtungs-Situation in Hainburg einbringen. Die gesamte Straßenbeleuchtung solle bis Ende 2023 modernisiert sein, so ihre Forderung. Laut Gemeinde arbeite man aber durchgehend an einer Umrüstung der 1700 Lampen auf LED.

Hainburg – Bei einer spätabendlichen Radtour haben die Hainburger Grünen vor Kurzem die Beleuchtungssituation der Straßenlampen in der Gemeinde erkundet. Ihr Ergebnis: „Leider gibt es immer noch hunderte Insektenkiller und Energiefresser“, so Fraktionsvorsitzender Cliff Hollmann. Die Fraktion plane deshalb, eine vorrangige Umstellung der Leuchten im Außenbereich, unter anderem Am Katzenfeld oder am Ortseingang von Hainstadt auf LED bis Ende dieses Jahres und der gesamten Straßenbeleuchtung bis Ende 2023 zu beantragen. „Dabei soll auch der Einsatz der „intelligenten“, bedarfsgerechten Beleuchtung geprüft werden, wie sie demnächst in Dietzenbach zum Einsatz kommt“, so Hollmann weiter.

Außerdem sollen die nach Grünen-Ansicht dunklen Ecken Amselweg und Hainstädter Straße hinsichtlich einer besseren Beleuchtung überprüft werden. Die entsprechenden Anträge sollen bereits in der kommenden Gemeindevertretersitzung im Juni eingebracht werden.

Nicht jede „dunkle Ecke“ lasse sich so einfach beheben, so Hainburgs Rathauschef Böhn

Soweit die Pläne der Grünen. Der Verwaltung in Hainburg sind diese dunklen Stellen allerdings längst bekannt, „da wir über ein gutes Lampenkataster und auch die Ortskenntnis verfügen“, sagt Bürgermeister Alexander Böhn. Allerdings lasse sich nicht jede dunkle Ecke, die seit Jahren existiert, so einfach beheben.

Rund 1700 Straßenlampen gibt es in Hainburg. Laut Energiebericht, den die Gemeinde alle zwei Jahre veröffentlicht, waren im Jahr 2020 989 dieser Lampen auf LED umgerüstet – 2021 sind nochmals 100 weitere dazugekommen. Weil von diesen 1 700 Lampen aber auch je 250 sogenannte Natriumdampf- und Metallhalogendampflampen sind, die noch eine moderne Beleuchtungstechnik haben, sind in Hainburg inzwischen mehr als 71 Prozent der Lampen schon auf LED-Köpfe umgerüstet.

Gemeinde Hainburg vermeidet Umrüstung einzelner Leuchten

„Als erstes haben wir die größten Energieverbraucher getauscht, hierzu haben wir zum Beispiel die sogenannten Langfeldleuchten im Ostring gezählt“, sagt Böhn. Ein weiterer Tausch finde statt im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen, bei größeren Defekten oder wo eine straßenzügige Umrüstung gut möglich ist. Dabei vermeide die Gemeinde nur einzelne Leuchten zu tauschen, um die Verkehrsteilnehmer durch die unterschiedliche Ausleuchtung nicht zu beeinträchtigen.

Auch dunkle Ecken arbeitet die Gemeinde nach und nach ab – „so wurde in der Breslauer Straße und jetzt auch in der Brüder-Grimm-Straße die Beleuchtung durch LED-Solarleuchten ergänzt, da dort kein Kabel vorhanden war“, sagt der Rathauschef. „So konnten wir kostengünstig und ökologisch sinnvoll eine gute Ausleuchtung erreichen.“ Der Vorteil: Lücken im Netz werden so geschlossen – ohne kostenintensiven Tiefbau.

Wie in Seligenstadt (wir berichteten), sinkt auch in Hainburg mit dem Ausbau der LED-Beleuchtung der jährliche Stromverbrauch. Demnach lag er laut Energiebericht im Jahr 2020 bei 562 138 Kilowattstunden und damit um 118 994 Kilowattstunden unter dem Stromverbrauch im Jahr 2019. Doch trotz ständig fortgeführter Umrüstungen, stelle man fest, dass auch mit sinkenden Verbräuchen die Kosten seit Jahren nicht so sinken wie der Verbrauch, so Alexander Böhn. Das liege auch an den steigenden Strompreisen – „durch sie sind Einsparungen nicht eins zu eins in finanzielle Einsparungen umzurechnen.“

Rund 370 Euro kostet die Umrüstung einer Lampe auf LED in Hainburg

Rund 370 Euro kostet die Umrüstung einer Laterne, wenn nur der Kopf – also Lampe und Kabel – ohne Mast getauscht wird. Das sei das normale Vorgehen. In dem Preis enthalten sind dann Material, Lohn und Geräte, wobei die Lampe allein schon 290 Euro kostet.

Eine sogenannte intelligente und insektenfreundlichere Straßenbeleuchtung gibt es ebenfalls schon in der Gemeinde, unter anderem am gesamten Mainuferweg und am Kirchplatz in Hainstadt. Dabei reduziert sich die Beleuchtung in den weniger frequentierten Nachstunden von selbst – beeinflusst dabei aber nicht das Sicherheitsgefühl im Außenbereich.

Während die Umrüstung der Straßenlaternen also weiter Thema in der Gemeinde und in ihren Sitzungen bleibt, ist auch an anderer Stelle in den vergangenen Jahren einiges passiert: Beide Kunstrasenplätze der Fußballvereine sind inzwischen auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt. Böhn: „So kann bei den intensiven alten Flutlichtanlagen sehr viel Energie gespart werden.“

Auch interessant

Kommentare