Von Rosenheim-Cops inspiriert: Eisstockschießen bei der Freien Turnerschaft

Ganz ohne Eis, aber mit jeder Menge Spaß hat das Eisstockschießen bei der Freien Turnerschaft in Hainstadt nun Premiere gefeiert. Der Verein will die Sportart künftig das ganze Jahr über anbieten.
Hainstadt – Es hätte ein Aprilscherz sein können: Eisstockschießen im Frühling. Der Schneefall am 1. April sorgte für mehr Glaubwürdigkeit, wenngleich die Freie Turnerschaft Hainstadt (FTH) zum Start ihres neuen Angebots gar nicht auf ihn angewiesen war. Das Stockschießen können Mitglieder und Freunde des Vereins ganzjährig und ohne eisigen Untergrund ausüben.
Die Stöcke sowie eine Matte, auf der die extrem reibungsarmen Holzpins gleiten können, hatte die stellvertretende Vorsitzende Karin Gartner mit Unterstützung der Gemeinde Hainburg angeschafft – die Idee war aus einer „Bierlaune“ heraus entstanden. Karin Gartner und ihr Mann Gustav hatten die an Curling erinnernde Sportart bei den Rosenheim-Cops im ZDF entdeckt. Vor allem im Alpenraum verbreitet, ist der Volkssport nur im Winter und auf zugefrorenen Seen spielbar. „Eigentlich“, ergänzte Gartner. Der Verein legte sich je ein Set Stöcke für Männer und Frauen an. Die etwa 20 Zentimeter großen Holzpins für die Damen wiegen vier Kilogramm, die der Herren fünf Kilo. Die aus Birnenholz bestehenden Stöcke sind mit einer reibungsarmen Unterseite ausgestattet, auf denen sie problemlos meterweit gleiten können.
Erste Versuche beim Eisstockschießen in Hainstadt verlaufen überraschend gut
Die ersten Versuche der rund 15 anwesenden Mitglieder der FTH liefen überraschend gut. „Du schmeißt das Ding ja meterweit durch die Luft!“, kommentierte ein weibliches Mitglied den Stoß eines anderen. Anschließend gaben weitere Anwesende ihr Debüt beim Eisstockschießen ganz ohne Eis. Unter dem großen Festzelt des Vereins ist das ganze Vorhaben ganzjährig und wetterunabhängig spielbar. So erklärte Gartner weiter, dass für Kinder vielseitige Angebote im Verein existierten, doch die Erwachsenen und Breitensportler, auch durch Corona, auf der Strecke blieben. So baute die FTH vergangenes Jahr Hindernisse auf dem weitreichenden Vereinsgelände auf, um für die Jugend die Sportart „Parkour“ anbieten zu können. Auch das Kinder- und Babyturnen konnte während der Pandemie weiter angeboten werden.
Doch die Einschränkungen machten sich stark bemerkbar. So waren die meisten Kurse nur draußen auf der Wiese oder auf einer speziellen Turnmatte und mit Abstand möglich. In den kalten Wintermonaten konnte der Verein Kurse nicht anbieten. Inzwischen können alle Angebote wieder stattfinden.
Spaß beim Stockschießen hat die Freie Turnerschaft Hainstadt
Das erste Spiel beim Eisstockschießen in großer Runde sorgte für viel Freude bei den Teilnehmern. Jeder Wurf, der einen anderen Pin vom eigentlichen Ziel wegstieß, löste lautes Gelächter aus. Ziel ist es, seinen Stock am nächsten an einem vorher festgelegten Punkt zu platzieren, der mit einem Ring, der Daube, markiert wird. Die anderen Spieler versuchen, den Stock des anderen wegzustoßen oder näher an die gelbe Daube zu gelangen.
Das Stockschießen findet ab jetzt immer im zweiwöchigen Rhythmus auf dem Vereinsgelände Am Katzenfeld 7 in Hainstadt statt. Vorkenntnisse sind bei dieser Sportart nicht erforderlich und auch Nicht-Mitglieder und Menschen mit Handicap sind eingeladen, das Stockschießen auszuprobieren. Das nächste Treffen findet am Freitag, 22. April, um 18 Uhr statt. (Von Jan-Niklas Eickhoff)